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HomeSchlagwort: Photovoltaik

„Günstiger Strom aus Erneuerbaren muss auch fließen können“: TV-Auftritt von Johannes Lackmann bei Markus Lanz sorgt für positives Echo

Eine Vielzahl an positiven Reaktionen und Glückwünschen aus ganz Deutschland hat die WestfalenWIND-Gruppe nach dem Auftritt unseres Geschäftsführers Johannes Lackmann in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ erreicht. Mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Energie- und Bau-Expertin Lamia Messari-Becker sowie Gastgeber Markus Lanz diskutierte er in der Ausgabe vom 31. Januar über die Probleme bei der Energiewende.

Die Technologien der Erneuerbaren Ernergien seien mittlerweile ausgereift und stünden zur Verfügung. Wäre da nicht ein großes „Aber“: „Wir sind günstiger als die fossile Energiewirtschaft. Es braucht allerdings flexiblere Tarife und Netzentgelte, damit der Strom auch fließen kann und beim Verbraucher ankommt“, legte Lackmann den Finger in die Wunde. Das Absurde dabei beschrieb er so: Herrsche viel Wind, könnten die Windkraftanlagen auch entsprechend viel Strom erzeugen. Wegen des hohen Angebots bewege sich der Strompreis an der Börse allerdings um den Nullpunkt. „Wenn durch ein Überangebot sogar negative Börsenpreise drohen, müssen die Erzeuger ihre Anlagen abschalten, weil sie sonst für ihre Stromlieferung noch Geld bezahlen müssten“, so der Wind-Pionier in der Runde bei „Markus Lanz“. 12 Milliarden Kilowattstunden (kWh) seien aus diesem Grund im vergangenen Jahr in Deutschland ungenutzt verloren gegangen, „was einem Erdgaswert von 1,5 Mrd. Euro entspricht“, rechnete der WestfalenWIND-Geschäftsführer vor. „Wenn Strom günstiger ist als Gas, dann muss er fließen können“, lautete seine Forderung. Direkt an Robert Habeck gerichtet appellierte er, diese „Marktblockade“ zu beheben. Dafür fehle es immer noch an der richtigen Regulatorik, die einfach und sofort zu ändern sei.

„Wer den Strom von am weitesten wegholt, nämlich die Süddeutschen, muss auch die Transportkosten zahlen.“

Johannes Lackmann

Eine „taffe Ansage“, fanden Markus Lanz und Robert Habeck, schickte der Talkshow-Gast aus Paderborn an die Adresse jener Bundesländer, die ihre Hausaufgaben beim Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht machen (wollen): „Hier muss das Verursacherprinzip angewandt werden: Wer den Strom von am weitesten wegholt, nämlich die Süddeutschen, muss auch die Transportkosten zahlen.“ Und wer Windkraft verhindere, wie der Freistaat Bayern mit Ministerpräsident Markus Söder, der solle damit auch die Folgen spüren.

Auf die entsprechende Frage von Gastgeber Markus Lanz, beschrieb Johannes Lackmann den jahrelangen Genehmigungsprozess und die begleitenden Absurditäten, bis ein Windrad gebaut werden kann. Fünf bis sieben Jahre würden dafür immer noch im Schnitt ins Land ziehen. Der WestfalenWIND-Chef sprach von rund 140 Aktenordnern, die für einen Windpark zu der zuständigen Behörde mit einem Kleinlaster transportiert werden müssen, von zahlreichen Gutachten zu Schall, über Schattenwurf bis Fledermaus. „Und liegt die Genehmigung dann nach mehreren Jahren endlich vor, klagen Umweltverbände wie der NABU. Dies geschieht auch dann, wenn der Nachweis nicht erbracht werden kann, dass Arten gefährdet werden“, nannte Lackmann den Naturschutz als „Haupt-Handicap“ im Genehmigungsverfahren. Das Groteske daran ist aus seiner Sicht, dass Klimaschutz durch Ausbau der Erneuerbaren doch insbesondere auch Artenschutz bedeute. „Früher wurde von den Umweltverbänden die Devise ausgegeben: Global denken, lokal handeln. Daraus ist heute geworden: Global schwätzen, lokal verhindern“, machte Lackmann sein Unverständnis über das Vorgehen von NABU & Co. deutlich.

Wirtschaftsminister Robert Habeck stimmte dem WestfalenWIND-Geschäftsführer in den meisten Punkten zu und räumte ein, dass seitens der Bundesregierung noch vieles zu tun sei, um die Energiewende zu schaffen. Davon werde einiges an Beschlüssen in diesem Jahr erfolgen, kündigte er an. Der Auftritt von Johannes Lackmann sorgte nicht nur bei vielen Fernsehzuschauern, sondern auch bei den deutschen Medien für ein positives Echo.

Die komplette Sendung „Markus Lanz“ vom 31. Januar 2023 ist abrufbar in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-31-januar-2023-100.html

Ein Jahr Strom frei Haus von WestfalenWIND: Ehepaar zieht das große Los beim PBamS-Weihnachtsrätsel

Das große Los haben Meinolf und Monika Beine mit dem Hauptpreis beim Weihnachtsrätsel der Paderborn am Sonntag (PBamS) gleich in doppelter Hinsicht gezogen. Das Ehepaar aus Delbrück-Westenholz erhält den Haushaltsstrom ein Jahr lang kostenlos bis maximal 4.000 kWh geliefert, zur Verfügung gestellt von WestfalenWIND Strom. Die Gewinner mussten sich sowieso einen neuen Stromversorger suchen und nicht zuletzt machen die Energiepreise aktuell keine große Freude. „So kam der Hauptpreis für uns in jeder Hinsicht gerade richtig“, sagte Meinolf Beine bei der Übergabe des Gutscheins im Hause WestfalenWIND. Er freute sich zusammen mit seiner Frau über den Öko-Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen, der ihnen die nächsten zwölf Monate frei Haus geliefert wird. Dr. Andreas Schmitt, Geschäftsführer WestfalenWIND Strom, und Madeleine Fleckner, Medienberaterin des Westfälischen Volksblattes (Herausgeber der PBamS), gratulierten den Gewinnern zum Rätselglück und dem damit verbundenen Hauptpreis.

Strompreisbremse für das Paderborner Land: Windparkgesellschaften und WestfalenWIND machen es möglich

Während die Energiepreise aktuell kräftig steigen, sorgt ein Engagement von insgesamt mehr als 30 Windparkgesellschaften im Kreis Paderborn für bezahlbaren Strom. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Betreibern und dem heimischen Vertragspartner WestfalenWIND Strom ist es gelungen, einen gesponserten Tarif anzubieten, von denen die Bürger in der Nähe der Windparks Dahl, Neuenbeken, Etteln, Meerhof, Weiberg, Keddinghausen, Wewelsburg, Ahden, Bad Wünnenberg und Lichtenau spürbar profitieren.

„Die Preise liegen jeweils weit unter dem geltenden Preisdeckel von 40 Cent/kWh brutto“, erklärt Winfried Gödde, Geschäftsführer WestfalenWIND Strom. Dabei handelt es sich um echten, sauberen Ökostrom aus dem Paderborner Land, der mit den Wind- und Solaranlagen vor Ort produziert wird. So wird die Energiewende vor Ort unterstützt. Mit diesem erfolgreichen Modell ist es WestfalenWIND Strom gelungen, in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Neukunden zu gewinnen. Der vergünstigte Tarif ist in den Orten im Umkreis der beteiligten Windparks verfügbar. „Wir freuen uns, in angespannten Zeiten gemeinsam mit den Betreibern einen Beitrag leisten zu können, dass Strom bezahlbar bleibt“, so Winfried Gödde. Weitere Kooperationen mit heimischen „Windmüllern“ werden seitens des Unternehmens angestrebt, um ein solches Modell für bezahlbaren Strom auch in anderen Orten für die Bürger anbieten zu können.

Um mehr zum Tarif und zum Einzugsbereich zu erfahren, empfiehlt sich der Tarifrechner im Internet, abrufbar unter www.westfalenwind.de oder hier klicken.

Sauber heizen mit Photovoltaik: WestfalenWind-Experten helfen in der Mongolei

Der Paderborner Energieversorger WestfalenWIND sorgt nicht nur für sauberen, preiswerten Strom vor Ort in der Region, sondern ist auch weit darüber hinaus aktiv. In der Mongolei beteiligt sich das Unternehmen aktuell, unter anderem in Kooperation mit der Universität Paderborn, am Forschungsprojekt „PV-2-Heat to Mongolia“. Ein heimisches Experten-Team war jetzt vor Ort. Ziel ist es, das extrem kohlelastige Heizungssystem im Land schrittweise durch den Einsatz von nachhaltigen Photovoltaik-Anlagen abzulösen. Die Luftqualität, vor allem in der Hauptstadt Ulaanbaatar, ist dramatisch schlecht und soll so verbessert werden. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von ca. drei Millionen Euro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Auf dem Programm in der Hauptstadt Ulaanbaatar stand für die Delegation, bestehend aus Mitarbeitern von WestfalenWIND, weiteren beteiligten Unternehmen aus ganz Deutschland sowie Wissenschaftlern der Universität Paderborn, vor allem die Inbetriebnahme zweier Pilotanlagen. Zu den besonderen Bedingungen und Herausforderungen vor Ort erklärt Christian Henner von WestfalenWIND: „Häufig kommt es zu Netzausfällen und extreme Netzschwankungen erschweren das Arbeiten.“ Warum das Heizen mit PV-Strom in der Mongolei besonders geeignet ist, weiß sein Kollege Bernd Tiemann, der ebenfalls mit vor Ort war: „Es handelt sich um ein sehr effizientes Gesamtsystem, welches ermöglicht, sehr viel des erzeugten PV-Stroms in einem effizienten Heizsystem nutzen zu können. Hierbei liegt der Wirkungsgrad der Heiztechnik bei mehr als 95 Prozent.“

Die elektrische Energie und Wärme in der Mongolei wird nahezu ausschließlich (mehr als 95 Prozent) aus umweltschädlicher Kohle produziert. Die Hauptstadt Ulaanbaatar ist nicht nur die kälteste der Welt, sondern auch weltweit am stärksten in Mitleidenschaft gezogen durch CO2, Feinstaub und andere Belastungen. Während der langen, etwa siebenmonatigen Winterperiode  sind hier Temperaturen von minus 30°C als normal, was ein permanentes Heizen erfordert. Die Verschmutzung durch die Kohlekraftwerke und die Kohle-Einzelöfen in den kleineren Wohnungen und Jurten der in der Mongolei lebenden Nomaden hat ein solch dramatisches Ausmaß angenommen, dass die Säuglings- und Kindersterblichkeit etwa fünfmal so groß ist wie bei uns in Deutschland. Die Lebenserwartung der Mongolinnen und Mongolen fällt etwa zehn Jahre geringer aus als in Deutschland.

Im weiteren Prozess wird es darum gehen, die Materialien aus der heimischen Region zu beziehen und überwiegend  lokale Arbeitskräfte einzusetzen. Außerdem gilt es zu klären, wie das Projekt in Zukunft ohne Fördergelder realisiert werden kann. Bernd Tiemann zieht ein positives Fazit der Reise: „Die Verbindung zwischen modernen Produkten, in Kombination mit der praxisorientierten und improvisationsfähigen Arbeitsweise der mongolischen Handwerker, versprechen eine gute Weiterentwicklung und -verbreitung des Vorhabens.“

Klimaneutral, kostengünstig und caritativ: Ökostromanbieter WestfalenWIND bietet Sondertarif für Bonifatiuswerk

Früher war Strom einfach da, für die meisten von uns kam er schlicht aus der Steckdose. Die wenigsten machten sich Gedanken darüber, wie und wo er produziert wurde oder wie viel er kostete. Das hat sich geändert. Die galoppierenden Energiepreise, die spürbaren Folgen des Klimawandels und die Angst um die Versorgungssicherheit in Deutschland zeigen: Wir alle sollten uns in Zukunft bewusst für einen Ökostrom-Tarif entscheiden. Denn Strom aus Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne ist kostengünstig, klimaneutral und macht uns unabhängiger von geopolitischen Entwicklungen.

Die Paderborner WestfalenWIND-Gruppe bietet mit dem zertifizierten Ökostrom-Tarif „WWS Plus Bonifatius“ zusätzlich noch einen weiteren Mehrwert: Er fördert sozial-caritative Projekte. Dem Tarif liegt nämlich eine Kooperation mit dem Bonifatiuswerk zugrunde, die bereits seit über einem Jahr Bestand hat. Pro geschlossenem Vertrag unterstützt WestfalenWIND das Hilfswerk mit 50 Euro. Gefördert werden mit diesen Mitteln unter anderem Kinder- und Jugendhilfeprojekte in Ost- und Norddeutschland.

So stellte der Energieversorger bereits zum Start der Initiative eine Summe von 12.000 Euro für die Installation einer Solaranlage auf dem Dach der Jugendeinrichtung „Fazenda da Esperança – Gut Neuhof“ in Nauen zur Verfügung. Der „Hof der Hoffnung“ ist eine katholische Einrichtung, in der junge Menschen unterstützt werden, ihren Weg aus Krankheit, Sucht und Orientierungslosigkeit zu finden. Durch die Installation der Photovoltaik-Anlage kann die Fazenda ihre Stromkosten senken und hat mehr finanzielle Mittel zur Rehabilitation der Jugendlichen zur Verfügung.

„Mit der Kooperationsvereinbarung verfolgen wir als WestfalenWIND gemeinsam mit dem Bonifatiuswerk das generelle Ziel der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.  Wer sich für den Tarif WWS Bonifatius entscheidet, bezieht echten Ökostrom aus dem Paderborner Land, schützt das Klima und tut gleichzeitig Gutes im Sinne des Bonifatiuswerkes“, sagt Dr. Andreas Schmitt, Geschäftsführer der Stromsparte bei WestfalenWIND und fügt hinzu: „Mehr kann man nicht wollen.“

Auszeichnung für WestfalenWIND PV

Große Freude und Stolz beim regionalen PV-Installateur WestfalenWIND PV

Das renommierte Fachmagazin „pv magazine“ hat das Konzept, Kranstellflächen von Windenergieanlagen für Photovoltaik zu nutzen, im März 2021 als „Top Business Model“ ausgezeichnet.

Das sagt die Jury zu ihrem Urteil:

„Auf der Suche nach neuen Flächen fiel den Projektentwicklern von Westfalen Wind auf, dass es ungenutzte Areale bei Windkraftanlagen gibt. Die Kranstellflächen lassen sich für Photovoltaik erschließen, weil Smartvolt eine vormontierte Unterkonstruktion entwickelt hat, mit der sich eine Anlage nicht nur schnell aufbauen, sondern auch schnell abbauen lässt. Damit ist es möglich, die Anlage kurzfristig beiseite zu räumen, falls es im Laufe der Lebensdauer notwendig wird. Konservativ geschätzt lassen sich so auf doppelt genutzten Flächen in Deutschland 300 Megawatt mit rentablen Anlagen errichten. Dafür verleiht die Jury ein „pv magazine top business model“.
Hier geht es zum vollständigen Artikel des pv magazine:

Erneuerbare-Energien-Bilanz 2019 für Nordrhein-Westfalen

So wenige Windräder wie seit 20 Jahren nicht mehr, mittelmäßiger Solarzubau und Stagnation bei Bioenergie & Wasserkraft. Trotz der historischen Entscheidung, dass Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigt, war das Jahr 2019 kein Aufbruch für die Erneuerbaren. Reiner Priggen: „Wer aussteigt, muss auch einsteigen. Und das sehr engagiert in die Erneuerbaren Energien.“

Bei den Erneuerbaren Energien in NRW hat sich der schwache Ausbautrend der letzten Jahre auch 2019 fortgesetzt. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch stieg im vergangenen Jahr nur um 0,5 Prozent. Das geht aus kürzlich veröffentlichten Zahlen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW hervor. Viel zu wenig, kritisiert der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) und fordert zum beschlossenen Kohleausstieg dringend einen entschlossenen Erneuerbaren-Einstieg.

Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des LEE NRW: „Beim Blick auf die Ausbauzahlen für 2019, auf die ungebremst fortschreitende Erderwärmung und auf den Zustand unserer Wälder müsste es eigentlich jedem kalt den Rücken runterlaufen, der den Klimaschutz ernst nimmt. Einen Zuwachs von nur 0,5 Prozent beim Anteil Erneuerbarer Energien kann man nicht als engagierte Energiewende bezeichnen.

Die Landesregierung schreibt in ihrer Energieversorgungsstrategie aus dem Juli 2019 auf Seite 51: „Die Landesregierung strebt bei Wind onshore und besonders bei der Photovoltaik bis 2030 ein starkes Wachstum der installierten Leistung an. Gegenüber Anfang 2018 hält sie beim Wind und der Photovoltaik mehr als eine Verdopplung der installierten Leistung für möglich (von 5,4 Gigawatt (GW) Wind onshore auf 10,5 GW und bei der Photovoltaik von 4,6 GW auf 11,5 GW).“

Der Ausbau müsste aus Klimaschutzgründen ambitionierter erfolgen. Aber wir bleiben aktuell sogar sehr deutlich hinter der Zielsetzung der Landesregierung zurück. 2018 wurden 115 Windkraftanlagen mit 355 Megawatt (MW) neu errichtet. Im vergangenen Jahr 2019 sind in Nordrhein-Westfalen nur 37 Windenergieanlagen neu ans Netz gegangen (125 MW). So wenige Windräder wurden zuletzt vor über 20 Jahren in einem Jahr zugebaut.

Bis 2030 scheiden darüber hinaus auch rund 3000 alte Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3 GW aus, die bis 2010 errichtet wurden und dann ihren Förderzeitraum von 20 Jahren überschritten haben. Diese Leistung muss zusätzlich repowert werden. Wir brauchen also jetzt allein, um die Ziele der Landesregierung umzusetzen, von 2020 bis 2030 einen jährlichen Zubau bei der Windkraft von rund 750 MW. Davon sind wir sehr deutlich entfernt. So wie es jetzt läuft, bekommen wir in den kommenden Jahren durch den Wegfall alter Anlagen keine Verdoppelung, sondern erhalten geradeso die bestehende Leistung. Das ist mit den Pariser Klimaschutzzielen nicht zu vereinbaren.

Darüber hinaus müssen wir weg von der zusätzlich belastenden Diskussion um die Abstandsregelungen der Landesregierung und von der Blockade der Windkraft durch den Naturschutz.“

Ausgewählte Fakten zum Stand der Energiewende in NRW Ende 2019 (Quelle: LANUV NRW)

  • Der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch ist 2019 nur um 0,5 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 16,2 Prozent. Die Bundesregierung strebt einen Anteil von 65 Prozent bis 2030 an.
  • Beim Vergleich der Regierungsbezirke liegt der Regierungsbezirk Detmold weiter an der Spitze mit 34,4 Prozent EE-Anteil am Stromverbrauch. Auf dem zweiten Platz folgt Münster mit 31,6 Prozent (Arnsberg: 12,8 %, Köln: 11 %, Düsseldorf: 8 %).
  • Landesweit ist Paderborn weiterhin der erste und einzige Kreis, der bereits seit 2018 mehr erneuerbaren Strom erzeugt, als der Kreis selbst verbraucht. (109 Prozent Anteil am Stromverbrauch).
  • Bei der Anzahl an Erneuerbare-Energien-Anlagen ist der Regierungsbezirk Münster Spitzenreiter: Nirgends sind mehr Windräder (1.029) und Solaranlagen (68.936) in Betrieb.
  • Im vergangenen Jahr sind in Nordrhein-Westfalen nur 37 Windenergieanlagen neu ans Netz gegangen (125 Megawatt). So wenige Windräder wurden zuletzt vor über 20 Jahren in einem Jahr zugebaut. Im Regierungsbezirk Arnsberg ging kein neues Windrad ans Netz, beim Spitzenreiter Münster 17. Damit Nordrhein-Westfalen seinen tatsächlichen Anteil am 65-Prozent-Ziel der Bundesregierung erreicht, müssten jedes Jahr etwa 944 Megawatt bzw. 210 moderne Windenergieanlagen neu ans Netz gehen.
  • Die Solarenergie verzeichnet ein Wachstum: 2019 wurden 59 Prozent mehr Photovoltaik-Anlagen zugebaut (18.401) als im vergangenen Jahr (11.850). Die installierte Leistung stieg um 471 Megawatt (2018: 279 MW). Der Zubau konzentriert sich zum größten Teil auf Dachflächen. NRWs Freiflächen-Potenziale sind aufgrund restriktiver Rahmenbedingungen zu 95 Prozent ungenutzt. Damit das bundesweite 65-Prozent-Ziel erreicht wird, müssten in NRW jedes Jahr rund 1.160 Megawatt Photovoltaik-Leistung neu ans Netz gehen.

• Bei Biomasse- und Wasserkraftanlagen herrscht weitgehend Stagnation. Vereinzelt werden bestehende Anlagen modernisiert oder erweitert.

Erneuerbaren-Verbände: Solarstromzubau droht Einbruch – gesamte Energiewende in Gefahr

Landesverband Erneuerbare Energien

Der Bundesregierung gelingt es nicht, im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Deckelung des Photovoltaikzubaus bei 52 Gigawatt installierter Leistung aufzuheben, obwohl ein eigener Beschluss das verlangt. Bei Erreichen des Solardeckels würde für viele neue Solarstromanlagen keine Vergütung mehr bezahlt werden. Die Verbände der Erneuerbaren Energien aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen fordern die Bundestagsabgeordneten auf, nun trotz der Corona-Krise schnell eine parlamentarische Gesetzesinitiative zu starten, um das drohende Aus für den Solarstromzubau noch zu verhindern.
Es ist ein Weckruf an die Abgeordneten der Regierungsfraktionen. „Die Lage ist verzweifelt. Seit vielen Monaten gelingt es der Bundesregierung nicht, den Solardeckel zu entfernen, bei dessen Erreichen keine Vergütungen für Solarstrom mehr nach dem EEG bezahlt werden. Dies ist nicht nur ein Angriff auf die Solarenergie, sondern eine wohl überlegte Attacke auf die Energiewende insgesamt“, so Raimund Kamm, Vorsitzender des bayrischen Landesverbandes Erneuerbare Energien. Gemeinsam wenden sich die Vorsitzenden der Branchenverbände der Erneuerbaren Energien an die Bundestagsabgeordneten.

Einige Abgeordnete verhindern moderne Energieversorgung

Im Schatten der Corona-Krise versuchen einige politische Akteure die Energiewende auszubremsen. „Damit gefährden Sie insbesondere in den drei größten Bundesländern den wertvollen Beitrag, den der Solarstrom dort heute schon zu Wohlstand, Klimaschutz und dem Erhalt von qualifizierten Arbeitsplätzen leistet“, so Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. Zudem verhindern Sie eine zukunftsfähige Energieversorgung, insbesondere im ertragreichen Süden und in der Mitte Deutschlands.

„Jetzt ist die Stunde des Parlaments“, erklärt Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), „denn die Regierung ist nicht in der Lage, die Hindernisse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien aus dem Weg zu räumen. Somit muss jede und jeder Abgeordnete der Regierungsfaktionen sich fragen, wie er oder sie diese Blockade mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Wir brauchen eine Initiative aus der Mitte des Parlaments, um den drohenden Einbruch bei der Solarenergie noch abzuwenden.“ Klientelinteressen und eine schwer nachvollziehbare persönliche Abneigung weniger führender Wirtschaftspolitiker gegen Erneuerbare Energien verhindern den Zubau der günstigen Energieerzeugung gerade in den Solar-Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

„Wir stehen für ein breites Bündnis von Branchenfirmen und Handwerkern, Unternehmen, die Solarstromanlagen auf ihren Dächern errichten wollen, Landwirten, die ein zukunftsfähiges Standbein für ihre Betriebe suchen und für Millionen junger Menschen, die für den Klimaschutz auf die Straße gehen“, so die Vorsitzenden. Die Regierungsfraktionen sind gefordert, die Rahmenbedingungen für eine vernünftige, zukunftsfähige und klimafreundliche Energieversorgung, die eine überwältigende Mehrheit der Gesellschaft möchte, zu gestalten.

Deutschland befeuert Klimawandel mit australischer Kohle

Ein Achtel der in Deutschland verbrannten Kohle stammt aus Australien und heizt den Klimawandel an. Gleichzeitig wird der Ausbau von Wind- und Solarenergie weiter gebremst. „Solange wir in NRW mit überzogenen Abstandsregeln und Flächenverboten den Ausbau der Erneuerbaren Energien deckeln, haben auch wir einen Anteil daran, wenn in Australien die Wälder brennen“, so LEE-Vorsitzender Reiner Priggen.

Rund 5,2 Millionen Tonnen Kohle importiert Deutschland laut Statistischem Bundesamt aus Australien: Insgesamt ist die Bundesrepublik der sechstgrößte Kohleimporteur weltweit. Und im Mittelpunkt der deutschen Kohleverstromung steht immer noch Nordrhein-Westfalen. „Wir können nicht so tun, als ginge uns die Klimakrise nichts an“, so Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). „Wenn in Australien die Wälder brennen und ein unermessliches Naturerbe zerstört wird, haben wir unseren Anteil daran. Schließlich haben wir es in der Hand, den Ausbau der sauberen Stromerzeugung mit Wind, Sonne und Co. voranzutreiben.“

Die Kritik des LEE NRW zielt insbesondere auf die restriktive Windkraftpolitik der schwarz-gelben Landesregierung und auf die Verhinderung von Freiflächensolaranlagen. So verlangt die Landesregierung für Windkraftanlagen einen Abstand von 1.500 Metern zur nächsten Wohnbebauung, während für Kohlekraftwerke und Tagebaue unter 500 Metern zulässig sind. Den Aufbau von Freiflächensolaranlagen verhindert das Land mit dem Argument, landwirtschaftliche Flächen schützen zu müssen. Damit dürfen Landwirte auf ihrem eigenen Grund keine Solaranlagen bauen und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet werden.

Reiner Priggen: „Wind, Sonne und Co. sind nicht nur die saubersten, sondern auch schon die günstigsten Energiequellen in unserem Land. Anstatt sie mit weiteren Auflagen zu belegen, müssen wir die Erneuerbaren schneller ausbauen, wenn wir dem Klimawandel begegnen und verhindern wollen, dass weltweit immer mehr katastrophale Umweltschäden entstehen.