Wie kann die Energiewende gelingen und wie können auch Unternehmen in der Region dazu beitragen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Infoveranstaltung „100 % Erneuerbare Energien in Stadt und Land“, die jetzt in den Räumen der Handwerkskammer in Bielefeld stattfand. Die EnergieAgentur.NRW und der Regionalverband OWL im Landesverband Erneuerbare Energien NRW hatten ein Vortragsprogramm auf die Beine gestellt, das den Einsatz Erneuerbarer Energien auf verschiedene Weise beleuchtete.
Als Vorreiter präsentierte sich dabei der Nahrungsmittelhersteller Stute aus Paderborn. Das Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern betreibt am Firmensitz nicht nur eine eigene Kläranlage und eine Biogasanlage, sondern auch drei Windräder und nutzt seine umfangreichen Dach- und Freiflächen für Photovoltaik. „So können wir 28 Prozent unseres Strombedarfs und bis zu 14 Prozent unseres Brennstoffbedarfs decken.“, erklärte Thomas Walter, Geschäftsführer für den Bereich Regenerative Energien.
Am Beispiel einer bekannten Bielefelder Bäckerei wurde deutlich, wie Erneuerbare Energien auch im kleineren Maßstab zur Stromkostenreduzierung eingebunden werden können. Des Weiteren gab es Vorträge zum den Einsatz nachhaltiger Baustoffe bei Gewerbe-Immobilien und zur intelligenten Betankung von E-Autos mit Solarstrom.
Abseits von gewerblichen Anwendungen fand das Beispiel der Stadt Lichtenau großen Anklang bei den über 60 Zuhörern. Fast 200 Windräder drehen sich in der zweitgrößten Flächengemeinde NRWs. Akzeptanzproblem gäbe es nicht, dank viel Kommunikation und verschiedenen Bürgerbeteiligungsmodellen, führte Lichtenaus Bürgermeister Josef Hartmann aus.
„Diese Veranstaltung zeigt, dass die Energiewende viele Stellschrauben hat. Sie zeigt aber auch, dass sie ebenso viele Möglichkeiten eröffnet, von denen auch die Wirtschaft profitieren kann“, bilanzierte der OWL-Regionalvorsitzende des LEE NRW, Jürgen Wrona. Damit pflichtete er Lars Schnatbaum-Laumann von der EnergieAgentur.NRW bei, der schon in seinem Eröffnungsvortrag deutlich gemacht hatte „Die Energiewende ist auch ein Geschäftsfeld“.