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Paderborn und Gütersloh machen ernst mit „solarer Baupflicht“

Beim Klimagipfel im August in Steinheim haben mehr als 70 Kommunen im Regierungsbezirk Detmold die „Solaroffensive Ostwestfalen-Lippe“ gestartet. Dabei hat der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW auch „solare Baupflichten“ in die Diskussion gebracht. Die ersten Städte machen jetzt ernst: Paderborn und Gütersloh haben beschlossen, den Ausbau der Photovoltaik (PV) in Grundstücksverträgen und bei der Aufstellung neuer Bebauungspläne in Zukunft verbindlich vorzugeben.

Jürgen Wrona

Die Bürgermeister/innen und Landräte/innen haben beim Klimagipfel ein Kommuniqué verabschiedet, dass OWL „Vorreiterregion für den Klimaschutz in NRW“ werden soll. Bislang ungenutzte Solarpotentiale sollen gehoben und der Ausbau der Photovoltaik nach Kräften vorangetrieben werden, heißt es im Kommuniqué. Ein wichtiges Instrument sind dabei aus Sicht des OWL-Regionalverbandes im LEE NRW „solare Baupflichten“. Mehrere Bundesländer haben ihre Bauordnungen bereits geändert. Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Bau von PV-Anlagen bislang lediglich für größere Parkplätze vorgegeben, die gewerblich genutzt werden. Darüber hinaus können Kommunen sowohl in Grundstücksverträgen mit Bauwilligen als auch in Bebauungsplänen vorgeben, dass neu errichtete Gebäude zur Solarstromerzeugung genutzt werden. Die Städte Paderborn und Gütersloh sind jetzt die ersten Kommunen in OWL, die „solare Baupflichten“ auch für neue Wohnbauten beschlossen haben.

Die Stadt Paderborn will Käufer/innen städtischer Baugrundstücke ab 2022 in den Kaufverträgen dazu verpflichten, die Dachflächen neu errichteter Gebäude mit Solarmodulen zu belegen. Bauwillige, die eine Solaranlage nicht selbst finanzieren und betreiben möchten, haben die Möglichkeit, ihre Dachfläche an einen externen PV-Betreiber verpachten. Für Bauwillige in Paderborn entfällt die Pflicht zur Stromerzeugung mit PV nur dann, wenn das Dach alternativ zur Warmwasserzeugung mit Solarthermie genutzt wird. Sollte der Betrieb einer PV- oder Solarthermieanlage zum Beispiel wegen Verschattungen durch Bäume ausnahmsweise nicht möglich oder unwirtschaftlich sein, gilt die Baupflicht nicht.

Die Stadt Gütersloh hat beschlossen, die Installation von PV-Anlagen künftig in ihren Bebauungsplänen festzuschreiben. Die Planungen sehen vor, dass Dächer nach Süden ausgerichtet werden. Damit ist der Betrieb einer PV-Anlage in der Regel wirtschaftlich möglich. Aber auch in Gütersloh soll es Ausnahmen geben und ist eine Verpachtung von Dachflächen zulässig. „Wenn die beschlossene Solaroffensive ernst gemeint ist, dann darf es in Zukunft praktisch keine Neubauten mehr ohne PV-Module auf dem Dach geben,“ begrüßt Jürgen Wrona, OWL-Regionalvorsitzender im LEE NRW die Beschlüsse in Paderborn und Gütersloh und hofft, dass weitere Kommunen in OWL demnächst „solare Baupflichten“ beschließen.

Land NRW nutzt Solarenergie zu wenig

Landesverband Erneuerbare Energien

Deutlich mehr Tempo beim Solarausbau auf privaten, gewerblichen und landwirtschaftlichen (Dach-)Flächen in Nordrhein-Westfalen fordern die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie (DGS) und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). Die Düsseldorfer Landesregierung müsse endlich die solare Länderöffnungsklausel für benachteiligte Flächen nutzen.
Die sogenannte Länderöffnungsklausel gibt den Bundesländern die Möglichkeit, mit einer Rechtsverordnung Acker- und/oder Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten für die Bebauung mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen freizugeben. Zahlreiche Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz oder Sachsen nutzen diese Option bereits, um weitere Flächen für die Photovoltaik-Nutzung zu schaffen.
„Das ist der richtige Weg, denn insbesondere bei der solaren Freiflächennutzung brauchen wir unbedingt neue Flächen, die schnell ohne großen Aufwand zu erschließen sind“, sagt Peter Asmuth, Vorsitzender des DGS-Landesverbandes NRW. Der Solarverband trifft sich am heutigen Donnerstag, 23. September, zu seiner Mitgliedersammlung im Bioenergiedorf Anröchte-Altenmellerich (Kreis Soest). „Das dortige Zusammenspiel aller regenerativen Energien zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Photovoltaik für eine erfolgreiche Energiewende ist“, so Asmuth. In Altenmellerich sind über 30 Photovoltaikanlagen installiert.
Auf ihrer Mitgliederversammlung hat die DGS sich erneut für die Förderprogramm von solaren Balkon-Modulen stark gemacht: „Bei der hohen Zahl von Mietwohnungen ist die Landesregierung NRW wirklich gut beraten, die Energiewende mit den sogenannten Steckermodulen endlich in den Städten zu fördern“, so der Vorsitzende Asmuth, „wenn es vor Ort keine funktionierenden Mieterstrommodelle geben sollte, können die Mieter so direkt vom erzeugten Solarstrom profitieren.“
Auch der LEE NRW unterstützt diese Forderung. Gleichzeitig drängt der LEE NRW darauf, eine Solarpflicht für Neubauten und bei Dachsanierungen in die Landesbauordnung aufzunehmen. „Dieser Schritt, den einige Bundesländer bereits vollzogen haben, ist überfällig, um den Druck beim Solarausbau zu erhöhen“, betont Geschäftsführer Christian Mildenberger. Erste Städte wie Bonn und Paderborn haben angekündigt, diese Solarpflicht mit Beginn des nächsten Jahres umzusetzen. „Das sind wichtige Signale, die Vorbildcharakter für das gesamte Land haben“, resümiert Mildenberger. „Die Beispiele zeigen, dass immer mehr Kommunen bei der Förderung der Solarenergienutzung deutlich weiter sind als die NRW-Landesregierung.“

Mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in Ostwestfalen-Lippe notwendig

Landesverband Erneuerbare Energien

Der Ausbau erneuerbarer Energien kommt in Ostwestfalen-Lippe viel zu schleppend voran. Aus den jüngst veröffentlichen Zahlen des Landesamtes LANUV NRW für das Jahr 2020 geht hervor: Im Vergleich zum Jahr 2019 ist der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in OWL zwar um 2,5 % auf 36,9 % gestiegen, das liegt aber unter dem Bundesdurchschnitt (45,4 % mit einem Plus von 3,4 % im Jahr 2020). „Der Stromverbrauch wird nach der Corona-Krise deutlich steigen. Wenn die Energiewende in diesem Schneckentempo weitergeht, erreichen wir die Klimaneutralität im Regierungsbezirk Detmold nicht einmal bis 2045,“ mahnt Jürgen Wrona, OWL-Regionalvorsitzender im Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW. Notwendig ist vor allem ein deutlich schnellerer Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik.

Eine Vorreiterrolle in ganz NRW nimmt der Kreis Paderborn bei der Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen mit 112 % ein. Im Kreisgebiet wird der Strombedarf bereits seit 2018 zu mehr als 100 % aus Erneuerbaren Energien gedeckt, wobei 533 Windenergieanlagen mehr als 90 % beisteuern. Die Stadt Lichtenau gilt mit 185 Anlagen als „Windenergiehauptstadt von NRW“. Die Windstromerzeugung ist in Lichtenau zehnmal so hoch wie der örtliche Stromverbrauch und beschert der Stadt alljährlich Gewerbesteuern in Millionenhöhe.

Der Kreis Höxter weist ähnlich gute Windbedingungen auf, liegt aber mit 189 Anlagen und einem EE-Deckungsgrad von 72,5 % am Stromverbrauch deutlich hinter dem Kreis Paderborn. 2020 wurden in ganz OWL nur 26 neue Windenergieanlagen errichtet. Im Durchschnitt kommt OWL in 2020 auf eine Windenergie-Quote von 20,3 % am Stromverbrauch – das liegt trotz des 100%-Kreises Paderborn unter dem Bundesdurchschnitt. Im ersten Halbjahr 2021 ist es auch nicht viel besser geworden – lediglich drei neue Anlagen sind in ganz OWL hinzugekommen.

Gut im Soll liegt der Regierungsbezirk Detmold bei der Verstromung von Bioenergien. Mit einer Deckung von 9,2 % am Verbrauch wird in OWL ein Wert knapp über dem Bundesdurchschnitt erreicht. Auch der Leistungszuwachs war 2020 in OWL mit ca. 15 % ordentlich. Aber die Zukunft vieler älterer Anlagen, die demnächst keine Förderung mehr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten, ist ungewiss. Wasserkraft und andere erneuerbare Energie (z.B. Geothermie) spielen in OWL mit einem Anteil unter 1,0 % keine bedeutende Rolle bei der Stromversorgung.

Auch bei der installierten Photovoltaikleistung liegt der Kreis Paderborn mit 290 Megawatt (MW) und einem Zubau von 25 MW im Jahr 2020 vorn. Insgesamt liegt der Regierungsbezirk Detmold mit einer PV-Quote von 6,6 % über dem NRW-Durchschnitt (3,7 %), aber deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (9,1 %). Die beste Quote in OWL hat die Stadt Borgentreich, wo 24,7 % des örtlichen Stromverbrauchs durch Solarenergie gedeckt werden. Rahden folgt mit 23,9 %. Am Tabellenende rangieren Oerlinghausen und die Stadt Bielefeld mit einem PV-Anteil unter 2 %.

„Bei der Photovoltaik ist in allen OWL-Kommunen noch Luft nach oben, meistens sogar noch sehr viel Luft,“ so Jürgen Wrona. Der LEE-Regionalvorsitzende hofft, dass in der kommenden Woche beim „Klimagipfel Ostwestfalen-Lippe“ in Steinheim der Startschuss für eine „Solaroffensive OWL“ gegeben wird. Mehr als 70 Bürgermeistern/innen und Landräte/innen aus dem gesamten Regierungsbezirk Detmold haben ihre Teilnahme am Klimagipfel zugesagt. Sie wollen ein Kommunique für mehr Klimaschutz und für den Ausbau erneuerbarer Energien unterzeichnen. OWL soll in den nächsten Jahren zu einer „Modellregion“ für die Solarenergie werden.

Flaute beim Ausbau der Windkraft in OWL – Geplante Mindestabstände bremsen Repowering aus

Jürgen Wrona

Die Windkraftnutzung ist die tragende Säule der Energiewende. Doch Zahlen der Bezirksregierung Detmold zeigen: Der Ausbau der Windenergie kommt in Ostwestfalen-Lippe kaum voran. Ende 2020 waren im Regierungsbezirk 985 Windenergieanlagen in Betrieb – das sind nur neun mehr als im Vorjahr, nur zehn mehr als zwei Jahre zuvor. „Bleibt es beim Schneckentempo der vergangenen Jahre, werden die Klimaziele in OWL krachend verfehlt“, warnt Jürgen Wrona (Delbrück), Vorsitzender des OWL-Regionalverbandes im Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW und fordert die Landesregierung und die Kommunen auf, bei der Windenergie endlich von der Bremse gehen. „Sonst fehlt schon bald Ökostrom, Das würde Nordrhein-Westfalen als Energie- und Industriestandort gefährden“, so Wrona.

Im Regierungsbezirk Detmold drehen sich aktuell ein Viertel aller Windenergieanlagen in NRW. Hochburg der Windkraft ist mit weitem Abstand der Kreis Paderborn mit 523 Anlagen – das sind 53 Prozent der insgesamt in OWL betriebenen Windräder.  Allein in Lichtenau stehen fast 180 Anlagen. Aber der weitere Ausbau in OWL stockt seit mehr als zwei Jahren.

Nachholbedarf und noch große Windflächenpotenziale sieht der LEE-Regionalverband OWL vor allem in den Kreisen Höxter und Lippe, die ähnlich gute Voraussetzungen für die Windenergienutzung wie der Kreis Paderborn aufweisen. Mit 19 bzw. 12 Prozent sind die Anteile in beiden Kreisen an der Gesamtzahl der Anlagen in OWL aber vergleichsweise gering.

Dutzende alter Windenergieanlagen in OWL fallen ab 2021 alljährlich aus der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und haben dann keine wirtschaftliche Zukunft mehr. Ein Repowering der Standorte mit modernen, leistungsstärkeren Anlagen wäre eine Lösung. Doch eine vom LEE NRW in Auftrag gegebene Analyse zeigt, dass landesweit nur gut 6 Prozent der Anlagen in NRW repowert werden könnten. Haupthindernis sind die Abstandsvorschriften für NRW.

„Damit durchkreuzt die schwarz-gelbe Landesregierung ihre eigenen, großspurig angekündigten Pläne, die installierte Windenergieleistung vor allem durch Repowering bis 2030 zu verdoppeln,“ sagt Kerstin Haarmann, stellvertretende Vorsitzendes des LEE-Regionalverbandes OWL. Der Verband fordert, dass die Rahmenbedingungen für das Repowering von Windkraftstandorten verbessert werden.

Auch Wirtschaftswälder kommen in OWL noch als Windenergiestandorte in Frage. Dürre und Borkenkäferbefall haben vor allem Nadelwaldbeständen erheblich zugesetzt. „Ganze Wälder sind mittlerweile ausradiert. Einige Flächen sollten für die Windenergie freigegeben werden,“ fordert der LEE-Regionalvorsitzende Jürgen Wrona. Waldbesitzer bräuchten Einnahmen aus der Windenergie auch, damit sie ihre Bestände nachhaltig und klimastabil wieder aufforsten können. Die Landesregierung lehnt jedoch Windenergie in Nutzwäldern und sogar auf zerstörten Waldflächen ab.

Kerstin Haarmann
Kerstin Haarmann

„Die öffentlichen Bekenntnisse aus Düsseldorf zur Energiewende sind bislang nur heiße Luft“, kommentiert Kerstin Haarmann die 2020er-Zahlen zum Windenergieausbau. Durch die von der schwarz-gelben Landesregierung derzeit geplanten Abstandsregelungen für die Windenergie wird der Ausbau noch stärker ausgebremst. Auch der jüngste Gesetzesentwurf aus Düsseldorf dürfte aus Sicht des LEE OWL daran wenig ändern. „Die Klimaschutzpolitik der Landesregierung ist absurd,“ so das Fazit von Haarmann.

Geplanter Mindestabstand lässt Ausbau der Windenergie nur noch im Raum Paderborn zu

Landesverband Erneuerbare Energien

Der von der Landesregierung geplante Mindestabstand macht einen Ausbau der Windenergie in weiten Teilen von NRW unmöglich. Das geht laut Regionalverband Ostwestfalen-Lippe im Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW aus der neuen „Potenzialstudie Windenergie“ der Fachbehörde LANUV hervor. Flächen für einen relevanten Ausbau bleiben im „Restriktionsszenario“, das den realen Gegebenheiten in NRW am nächsten kommt, nur noch im Hochstift Paderborn übrig. „Dann scheitert die Energiewende in NRW,“ warnt Jürgen Wrona (Delbrück), Vorsitzender des LEE-Regionalverbandes OWL und appelliert: „Um NRW als Industriestandort zu erhalten, muss die Windenergie auch außerhalb des Paderborner Landes weiter ausgebaut werden.“

Dass die letzten Potenzialflächen für die Windenergie nach den Vorgaben der Landesregierung ausgerechnet im Raum Paderborn verbleiben, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn die CDU- Landtagsabgeordneten Daniel Sieveke (Paderborn), Bernhard Hoppe-Biermeyer (Delbrück) und Matthias Goeken (Bad Driburg) hatten sich selbst gerühmt, an der Festlegung eines Mindestabstandes von 1.000 Metern auch zu Kleinsiedlungen maßgeblich mitgewirkt zu haben. „Mit ihrem Einsatz für möglichst restriktive Vorgaben bewirken sie eine Konzentration des Windenergieausbaues in ihren Wahlkreisen – das ist genau das Gegenteil von dem, was die Abgeordneten erreichen wollten,“ so Daniel Saage, stellvertretender Vorsitzender des LEE-Regionalverbandes OWL.

Pikant ist die geplante Abstandsregelung auch, weil sie in krassem Widerspruch zum Koalitionsvertrag von CDU und FDP steht. Denn dort heißt es: „Wir wollen Repowering an durch Windkraft geprägten Standorten ermöglichen.“ Bestehende Anlagen, die den neuen Mindestabstand nicht einhalten, können aber nicht mehr repowert werden. Außerdem wurde im Koalitionsvertrag zugesagt, die Planungskompetenz der Kommunen zu stärken. Jetzt wollen CDU und FDP die

Kommunen jedoch zwingen, die neuen Abstandsvorgaben aus Düsseldorf zu beachten. Gültige Flächennutzungspläne müssten sogar geändert werden. „Die Landesregierung verursacht neue Rechtsunsicherheit und greift in die Planungshoheit der Kommunen ein,“ so Wrona.

Beim Ausbau der Windenergie hinkt NRW deutlich hinterher. Im Bundesdurchschnitt deckt die Windenergie 25 % des Stromverbrauchs, in OWL knapp über 20 %, in ganz NRW sind es unter 10 %. Ohne Repowering droht NRW noch weiter abgehängt zu werden. Nach Berechnungen des LEE NRW müsste der Bau von Windenergieanlagen auf 2,0 Prozent der Landesfläche planungsrechtlich ermöglicht werden, um die Klimaziele zu erreichen. Andere Bundesländer (Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein) haben das 2-%-Flächenziel in ihrer Landesplanung verankert, NRW jedoch nicht. Im realitätsnahen Szenario für NRW bleiben laut LANUV nur 0,22 % der Landesfläche für die Windenergie übrig – also nur ein Neuntel von dem, was notwendig ist.

Gemeinsam mit WestfalenWIND arbeitet Zattoo am klimaneutralen Fernsehen der Zukunft

Dr. Fiete Dubberke (WestfalenWIND IT) und Stefan Lietsch (Zattoo) (v.l.)

Seit heute laufen erste Inhalte des TV-Streaming-Anbieters über ein eigenes Rechenzentrum direkt in einem Windrad

Paderborn/Berlin/Zürich – Dass klimaverträgliches Streaming möglich ist, zeigt jetzt eine gemeinsame Kooperation von Zattoo und WestfalenWIND. Durch das Green IT-Projekt windCORES des Windparkbetreibers bringt der TV-Streaming-Anbieter Zattoo sein Rechenzentrum direkt in eine Windkraftanlage. Seit heute laufen erste Inhalte des TV-Streaming-Anbieters über dieses innovative Rechenzentrum. Zattoo und WestfalenWIND übernehmen mit der gemeinsamen Zusammenarbeit  eine Vorreiter-Rolle. Soweit bekannt, ist dieses Projekt weltweit einzigartig.

Der weltweite CO2-Ausstoß steigt kontinuierlich und auch die Internetnutzung trägt mehr und mehr dazu bei. Auch Streaming-Dienste, Cloud-Anwendungen und Videokonferenzen werden immer häufiger genutzt. Das wird nicht zuletzt durch die aktuelle Corona-Lage deutlich. Auch wenn viele Rechenzentren schon heute energieeffizient betrieben werden, entstehen immer noch jede Menge CO2-Emissionen durch den laufenden Betrieb.

Bei Zattoo, einem der größten TV-Streaming-Anbieter Europas, werden im Monat über 80 Millionen Stunden TV-Inhalte gestreamt. Dabei werden täglich zwischen Nutzern und Rechenzentrum mehr als fünf Millionen Gigabyte an Daten ausgetauscht. Das verbraucht alleine bei Zattoo rund eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr, bei deren Produktion in der Regel CO2 anfällt. Bei Zattoo arbeitet man deshalb bereits an einer Lösung.

Mit dem windCORES-Projekt des Windparkbetreibers WestfalenWIND aus Paderborn plant Zattoo das eigene Rechenzentrum zukünftig direkt in einer Windkraftanlage zu betreiben. Nach einer Testphase laufen seit heute erste Inhalte des TV-Streaming-Anbieters über dieses innovative Rechenzentrum. Damit nutzt Zattoo nicht nur Ökostrom aus Windenergie für die Verbreitung von TV-Inhalten, sondern platziert das eigene Rechenzentrum direkt in das Windrad, also dorthin, wo der Strom entsteht.

„Mit windCORES werden die Windenergieanlagen einer weiteren nachhaltigen Nutzung zugeführt. So können wir den steigenden Energiebedarf durch die zunehmende Digitalisierung mit der Energiewende in Einklang bringen“, so Fiete Dubberke, Geschäftsführer IT bei WestfalenWIND.

“Die Idee, Rechenkapazität näher zur sauberen Energieerzeugung zu bringen und dabei noch ungenutzte Raumkapazitäten zu erschließen, ist so einfach und naheliegend und aus unserer Sicht ein Projekt, das hoffentlich Schule macht. Wir wollen konsequent zum nachhaltigen Unternehmen werden und andere dazu bewegen, mitzumachen”, so Stefan Lietsch, Chief Technology Officer bei Zattoo und Verantwortlicher für das Projekt.

Ende 2020 fand der Einzug der ersten Server von Zattoo in das Windrad von WestfalenWIND statt. In dieser ersten Phase wurden zunächst einige wichtige Tests an den Systemen und Prozessen von Zattoo durchgeführt. Heute Morgen wurden dann die ersten Server in Betrieb genommen. In einer nächsten Phase will Zattoo herausfinden, ob windCORES den unternehmenseigenen, hohen Ansprüchen an Stabilität und Zuverlässigkeit gerecht werden kann. Das ist für Zattoo, als Anbieter von Live Fernsehen äußerst wichtig, um sicherzustellen, dass der eigene Service rund um die Uhr genutzt werden kann. Nach und nach plant Zattoo dann immer mehr Inhalte über das Rechenzentrum im Windrad laufen zu lassen. Als erster Streaming-Anbieter weltweit, der mit seinen Servern in ein Windrad zieht, betritt Zattoo mit diesem Projekt absolutes Neuland. Sollten sich die Erwartungen an das Projekt erfüllen, plant Zattoo das Windrad zukünftig zum Hauptstandort für das eigene Rechenzentrum machen.

Über Zattoo:

Zattoo (www.zattoo.com) ist einer der führenden TV-Streaming-Anbieter in Europa mit rund 3 Millionen Nutzern monatlich. Das 2005 gegründete Unternehmen beschäftigt über 170 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz in Zürich sowie einen weiteren Standort in Berlin. Nutzer in der Schweiz, Deutschland und Österreich schauen über Zattoo alle beliebten TV-Sender in HD- und Full-HD-Qualität sowie eine Vielzahl an Video-On-Demand-Inhalten. Dabei steht Zattoo auf fast allen Endgeräten zur Verfügung, darunter Smart-TVs, PCs und Laptops, Streaming-Playern sowie Smartphones und Tablets. Neben der freien Nutzung bietet Zattoo in seinen kostenpflichtigen Abonnements auch Funktionen für zeitversetztes Fernsehen sowie EU-weites Streaming an. Seit 2012 bietet Zattoo seine Technologie auch Medienunternehmen und Netzbetreibern weltweit als TV-as-a-Service-Plattform an. Die Schweizer TX Group, ein digitaler Hub und Netzwerk von Medien und Plattformen, ist seit 2008 an Zattoo beteiligt und hält seit 2019 über 50 Prozent.

 

Über WestfalenWIND IT

windCORES ist eine Marke der WestfalenWIND IT GmbH & Co.KG, die zur WestfalenWIND-Gruppe gehört. Die Gruppe mit Sitz in Paderborn und Lichtenau betreibt und verwaltet rund 170 Windkraftanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 350 MW. Sie verfügt außerdem über einen eigenen Stromvertrieb, eine Photovoltaik-Sparte und ein eigenes Service-Team zur Wartung von Windkraftanlagen. Mit windCORES will WestfalenWIND die digitale Welt „grüner“ machen und eine innovative Lösung für eine verteilte Rechenzentrumsinfrastruktur der Zukunft bieten. Das Konzept zum Betrieb von klimaneutralen Rechenzentren in Windrädern wurde von der Unternehmenstochter WestfalenWIND IT GmbH & Co.KG in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn (SICP) entwickelt und als Patent angemeldet. 2019 wurde die Idee mit dem Deutschen Rechenzentrumspreis ausgezeichnet.

„Kulturimbiss“ – powered by WestfalenWIND

Es sind harte Zeiten für Kulturschaffende und Kulturbegeisterte. Als das Kutlurbüro OWL diese scheinbar verrückte Idee einer mobilen Kleinkunstbühne hatte, war es für uns als regionales Unternehmen selbstverständlich, dieses Vorhaben finanziell zu unterstützen. WestfalenWIND fördert seit Jahren in größerem Umfang Kultur und Sport in der Region – das ist Teil unserer Firmenphilosophie. Für viele ist Kultur ein Lebenselixier und der Kulturimbiss bietet den perfekten Rahmen für kreative Ideen, für mobile und flexible Kulturangebote. Statt Pommes rot-weiß oder Currywurst versorgt dieser Imbiss Kulturhungrige mit Live-Kultur. Der Wagen kann in Gärten, auf Höfen und Plätzen und überall dort, wo Kulturhungrige warten, schnell und problemlos aufgestellt werden. Der perfekte Lieferservice für Unternehmen, Nachbarschaften, Städte und Kommunen. Mehr dazu und erste Bilder gibt es unter www.kulturimbiss.de

Großprojekt beendet nächtliche „Wind-Disco“ im Kreis Paderborn – Wegweisende Kooperation von Lanthan Safe Sky zusammen mit WestfalenWIND und Lackmann Phymetric

Seit vielen Monaten verfolgt die Lanthan Safe Sky GmbH zusammen mit den Paderborner Windkraftbetreibern WestfalenWIND und Lackmann Phymetric ein gemeinsames Ziel: das nächtliche Blinken der Windkraftanlagen im Kreis Paderborn auf ein Minimum zu reduzieren. Und im Raum Paderborn gibt es viele Windräder: Insgesamt 530 Anlagen drehen sich dort Tag und Nacht im Wind. „Wind-Disco“ nennen die Menschen vor Ort die nächtliche Dauer-Befeuerung. Keine Frage, dass in solchen Gebieten akzeptanzfördernde Maßnahmen besonders wichtig sind.

„Gerade vor diesem Hintergrund freuen wir uns ganz besonders über dieses wegweisende Großprojekt im Raum Paderborn“ führt Mitja Klatt, Geschäftsführer der Lanthan Safe Sky GmbH aus. „Seit jeher hat uns die konstruktive Zusammenarbeit mit den beiden Projektpartnern vor Ort begeistert. Schon lange vor Beschluss der rechtlichen Rahmenbedingungen haben wir gemeinsam intensiv und strukturiert an der schnellen Einführung der BNK gearbeitet, um Anwohner zu entlasten und Nächte wieder dunkel zu machen“.

Konkret stehen die Beteiligten schon seit Sommer 2019 im intensiven Austausch und haben zusammen einige politische und genehmigungsrechtliche Hürden genommen. Jetzt, wo der Weg weitestgehend geebnet ist, geht es an die praktische Umsetzung. Seit Monaten koordinieren WestfalenWIND und Lackmann Phymetric die Liefer- und  Installationspläne für ihre eigenen Anlagen sowie für die vieler anderer Betreiber vor Ort. Insgesamt umfasst das Großprojekt inzwischen 330 Windenergieanlagen.

„Durch die Bildung dieses Pools können wir auch Betreibern einzelner Anlagen den Zugang zu einer kostengünstigen BNK-Umsetzung ermöglichen. Zudem vereinfachen und beschleunigen wir die Prozesse. Das kommt am Ende allen zugute  – den Anwohnern und den Windkraftbetreibern “, sagt Michael Obst, Geschäftsführer der WestfalenWIND GmbH.

Dass Lanthan Safe Sky BNK-System in die verschiedenen WEA-Typen einbinden zu können, erweist sich hier als großer Vorteil. Denn: Über 300 Windkraftanlagen bedeuten viele verschiedene Hersteller und Typen.

„Dank unseres vielseitig einsetzbaren Transponder-BNK-System können wir für dieses heterogene Projekt eine wirtschaftliche und genehmigungsfähige Lösung liefern“ sagt Marc Förderer, Leiter Marketing bei Lanthan Safe Sky. „Auch die flugbetrieblichen Anforderungen der Luftfahrt sind hier besonders hoch. Nur dank enger Abstimmung mit Behörden und einer fundierten, umfangreichen Begutachtung aller Standortfaktoren können wir dieses Projekt im geplanten Umfang realisieren“.

Aktuell befindet sich die Projektumsetzung in ihrer heißen Phase. Die Installation der Systeme wird durch das technische Service-Team der WestfalenWIND-Gruppe selbstständig durchgeführt, was für alle Beteiligten eine besonders zügige Ausführung ermöglicht.

„Wir freuen uns, dass wir dank dieser Kooperation und der intensiven Vorarbeit aller Beteiligten deutschlandweit zu den Vorreitern gehören werden, die das BNK-System in einer ganzen Region ausrollen können“, so Jan Lackmann, Geschäftsführer der Lackmann Phymetric GmbH.

Das nächtliche Blinken der Windräder hat bald ein Ende

Das rote Blinken der Windräder im Kreis Paderborn kann demnächst um bis zu 98 Prozent reduziert werden. „Möglich wird das durch einen Beschluss des Bundesrats Mitte Februar, mit dem die von der Branche langersehnte Transponder-Technik endlich anerkannt wurde“, freut sich WestfalenWIND-Geschäftsführer Michael Obst. Durch die Transponderlösung wird die nächtliche Befeuerung der Anlagen nur dann aktiviert, wenn sich Flugzeuge in der Nähe befinden. Dazu werden einzelne Anlagen in Windparks mit Receivern ausgestattet, die die Transpondersignale von sich nähernden Flugzeugen rechtzeitig empfangen können. Die Umrüstung der Windräder muss bis spätestens Juli 2021 erfolgen.

 „Wie schnell die neue Technik letztendlich bei uns zum Einsatz kommt, hängt von Umständen ab, die wir nicht beeinflussen können“, so Obst. Und damit meint er nicht nur die aktuelle Corona-Krise. Zwar ist die Transponder-Lösung seit Jahren getestet und erprobt, aber nach der Freigabe durch den Bundesrat muss erst die behördliche Zertifizierungs-Maschinerie durchlaufen werden. Geplant ist, im Kreis Paderborn die ersten Systeme schon im Herbst dieses Jahres zu installieren. Dann wäre in vielen Orten die im Volksmund so genannte “Wind-Disco” endlich beendet.  „Wir bereiten uns schon seit Monaten auf diesen Zeitpunkt vor, damit wir – wenn es soweit ist – sofort loslegen können“, erläutert WestfalenWIND-Geschäftsführer Michael Obst. Das Unternehmen koordiniert derzeit die Installation für viele Windkraftbetreiber im Kreis Paderborn. Denn: Es müssen nicht alle Anlagen mit einer Höhe von mehr 100 Metern ausgerüstet werden, es reicht innerhalb der Windparks ein flächendeckendes Signal-Netz zu spannen, um eine optimale Abdeckung zu erreichen.

WestfalenWIND hat sich aus eigenem Antrieb zusammen mit anderen Windkraftbetreibern im Kreis Paderborn schon früh mit der Frage auseinandergesetzt, wie man das nächtliche Blinken der Windkraftanlagen reduzieren kann. Gemeinsam mit der Elektronik-Firma Lanthan, dem Anlagenhersteller Enercon und dem Paderborner Technologie-Netzwerk Innozent OWL wurde bereits 2017 eine Lösung präsentiert. Es wurde ein System entwickelt, das die Anwohner deutlich entlastet hätte, indem der Abstrahlwinkel der Signalfeuer verändert wurde, um die Lichtbelästigung deutlich zu mindern. Zu Vorzeigezwecken wurde das System “Arc Siril“ im Windpark Asseln eingebaut und getestet. Diese Technik wurde zwar auch von der heimischen Politik damals unterstützt, kam aber zugunsten der aufkommenden Transponder-Methode flächendeckend dann doch nicht zum Einsatz.

Windkraftausbau in OWL kommt nicht von der Stelle – und keine Besserung in Sicht

Landesverband Erneuerbare Energien

Die Energiewende in Ostwestfalen-Lippe (OWL) ist ohne einen Ausbau der Windenergie zum Scheitern verurteilt. Darauf weist der Regionalverband Ostwestfalen-Lippe im Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) anlässlich der Zahlen hin, die die Bezirksregierung Detmold vergangene Woche zur Windkraftnutzung vorgestellt hat. Danach stagniert die Zahl der Windenergieanlagen in OWL. Die düstere Prognose des LEE-Regionalverbandes OWL: Im Jahr 2020 wird es nicht viel besser – und 2021 könnte es sogar einen Rückbau der Windenergie in OWL geben.

Zum Beginn des Jahres 2020 hat es 976 Windenergieanlagen gegeben – nur eine mehr als im Vorjahr. Die Ursachen für den Stillstand beim Windkraftausbau seit 2017 sind vielfältig:

  • Die Bundesregierung hat die bewährte Festpreisvergütung für Windstrom im Jahr 2017 durch ein Ausschreibungsmodell ersetzt. Dadurch steigen die Projektrisiken vor allem für kleine Betreiber und wird die Finanzierung von Projekten erschwert.

 

  • Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen betreibt durch restriktive Vorgaben im Landesentwicklungsplan (LEP) und willkürliche Abstandsregelungen eine aktive Windenergie-Verhinderungspolitik und sorgt für Planungsunsicherheiten bei den Kommunen.

 

  • Die Kommunen geben lautstarken Minderheiten nach, die einen Windenergieausbau vor Ort aus egoistischen Motiven verhindern wollen und verzetteln sich dann in politisch motivierten Flächenplanungen, die häufig rechtswidrig sind und juristisch keinen Bestand haben.

 

  • Durch Einwände von Wetterdiensten, der Flugsicherung und der Bundeswehr wegen angeblicher Beeinträchtigungen ihrer Einrichtungen werden Windenergie-Projekte immer wieder blockiert.

 

  • Umweltschützer – allen voran der Naturschutzbund Deutschland – flankieren die politisch motivierte Windenergie-Verhinderungspolitik, indem die wenigen genehmigten Projekte wegen angeblicher Beeinträchtigungen von Artenschutzbelangen beklagt werden. Davon sind sogar sog. Repowering-Projekte betroffen, also seit Jahren bestehende Windparks, die erneuert werden sollen.

Hochburg der Windenergienutzung ist der Kreis Paderborn mit 517 Anlagen – das sind 53 Prozent der insgesamt in OWL betriebenen Anlagen. Als Positivbeispiel für eine gelungene Flächenplanung im weitgehenden Einvernehmen mit der örtlichen Bevölkerung nennt der Branchenverband für Erneuerbare Energien die Stadt Lichtenau im Kreis Paderborn, die als „Windenergie-Hauptstadt“ von NRW gilt und in der dank Windenergie zehnmal so viel Strom erzeugt wie verbraucht wird.

Nachholbedarf gibt es vor allem in den Kreisen Höxter und Lippe, die zum großen Teil ähnlich gute Voraussetzungen für die Windenergienutzung wie der Kreis Paderborn aufweisen. Mit 19 bzw. 15 Prozent an der Gesamtzahl in OWL sind die Anteile in beiden Kreisen aber noch vergleichsweise gering. Daniel Saage vom Vorstand des LEE-Regionalverbandes OWL fordert daher: „Die Kommunen in den Kreisen Höxter und Lippe können und müssen für die Energiewende mehr tun.“

Kritik übt der LEE-Regionalverband OWL aber auch an anderen Kommunen, die zwar Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz abgeben, aber dann den Ausbau der Windenergie torpedieren und ihrer Verantwortung für die Energiewende nicht gerecht werden. Beispielhaft wird auf die Klimakampagne OWL unter Federführung der Energieagentur NRW verwiesen, an der sich 64 Kommunen beteiligen. „Die Kampagne ist gut, hat in vielen Kommunen aber nur eine Feigenblatt-Funktion und wird nicht aktiv gelebt,“ bemängelt Jürgen Wrona aus Delbrück, Vorsitzender des LEE-Regionalverbandes OWL.

Hoffnung, dass der Windenergie-Ausbau in OWL im Laufe des Jahres noch in Schwung kommt, hat der LEE-Regionalverband OWL angesichts gescheiterter „Windenergiegipfel“ und negativer Signale aus der Landes- und Bundespolitik nicht. Im Jahr 2021 könnte aus der Flaute sogar ein Rückschritt werden. Denn am 1. Januar 2021 entfällt für alle Altanlagen, die bis zum Jahr 2000 errichtet worden sind, die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Die Forderung nach einer Nachfolgeförderung für Altanlagen hat die Politik bislang nicht aufgegriffen. Die Konsequenz ist absehbar: Die meisten Altanlagen können ohne Förderung nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden und müssen stillgelegt werden. Das Ergebnis: Im Jahr 2021 könnte es in OWL weniger Windenergie geben als 2019 und 2020. „Das ist eine absurde Klimaschutz- und Energiewendepolitik“, kritisiert Wrona.