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HomeSchlagwort: Energiewende

Gemeinsam weiter nach oben: Baskets und Partner stimmen sich beim neuen Hauptsponsor WestfalenWIND auf Saison ein

Am 7. Oktober 2023 steigt das erste Heimspiel der Gartenzaun24 Baskets Paderborn in der Saison 2023/24 der Barmer 2. Basketballbundesliga. Dann wird das neue Trikot des ostwestfälischen ProA-Clubs erstmals vor den heimischen Fans bei einem offiziellen Spiel zum Einsatz kommen. Präsentiert wurde die Spielkleidung jetzt im Rahmen eines Events beim neuen Baskets-Hauptsponsor WestfalenWIND. Mit dem frischen, modernen Design, dem integrierten neuen Vereinslogo und angesagten Farben gibt das Jersey die Richtung vor: Vieles ist neu bei den Baskets, nicht nur der Namenssponsor, sondern auch das erweiterte Engagement des Hauptsponsors. Geblieben ist das Ziel: Gemeinsam weiter nach oben! 

Sponsonsorenabend in neuer Büroetage von WestfalenWIND

Die Stimmung war locker und gelöst beim ersten Sponsorenevent der Baskets im Vorfeld der neuen Saison 2023/24: In den Räumlichkeiten der Paderborner WestfalenWIND-Gruppe, der neuen und wohl nachhaltigsten Büroetage in ganz OWL, stellte der Club nicht nur das neue Jersey vor, auch das komplette neuformierte Team mischte sich unter die zahlreichen Gäste und es kam zu vielen interessanten Gesprächen.  

WestfalenWIND-Geschäftsführer Daniel Saage erläuterte bei dieser Gelegenheit die Verbundenheit mit den Baskets: „Wir sind ein regionales Unternehmen und legen viel Wert darauf, in der Region auch Mehrwerte zu schaffen. Ein Mehrwert ist dabei ein vielfältiges Sportangebot. Und da die Baskets seit vielen Jahren deutschlandweit zu den besten Talentförderern und zu den traditionsreichsten Profivereinen im Basketball zählen, unterstützen wir dieses Engagement des Vereins mit seinen haupt- und ehrenamtlichen Trainern sehr gerne.“ Zwischen dem Basketball-Sport und dem Hauptanliegen des Sponsoringpartners, die Energiewende nach vorne zu bringen, sieht er durchaus Gemeinsamkeiten: „Basketball ist ein absoluter Teamsport, nur gemeinsam kann man Erfolge einheimsen. Und so ist das bei der Energiewende auch – wenn alle an einem Strang ziehen und die Bevölkerung über Akzeptanzmaßnahmen mitgenommen wird, sind große Windparkprojekte möglich. Daher decken sich die Unternehmensphilosophien der Baskets und der WestfalenWIND-Gruppe sehr gut.“ 

Wir haben als Hauptsponsor sehr bewusst auf das Namenssponsoring verzichtet. Dadurch konnte mit Gartenzaun24 ein weiterer Partner gewonnen werden.

Daniel Saage, Geschäftsführer WestfalenWIND

Dominik Meyer, Geschäftsführer Gartenzaun24 Baskets Paderborn, zeigte sich von der Zusammenarbeit beeindruckt: „Seit Beginn der Zusammenarbeit mit WestfalenWIND ging es von Seiten des Unternehmens darum, wie man das Engagement sinnvoll Schritt für Schritt weiter ausbauen kann und wie sie uns als Baskets unterstützen und weiter nach vorn bringen können. Deswegen ist es fast schon eine logische Folge dieser tollen Zusammenarbeit, dass sie nun unser neuer Hauptsponsor sind. Wir kommunizieren immer offen und ehrlich und haben dasselbe langfristige Ziel im Blick. Bei WestfalenWIND merkt man einfach, dass eine große Portion Leidenschaft für den Sport und für die Förderung der Region insgesamt vorhanden ist.“ 

Die ein oder andere Überraschung soll möglich werden

Daniel Saage hat das Ziel des Engagements fest im Blick: „Die WestfalenWIND-Gruppe hat als Hauptsponsor sehr bewusst auf das Namenssponsoring verzichtet. Dafür konnte mit Gartenzaun24 ein weiterer Partner gewonnen werden, was den Baskets so zusätzliche Einnahmen ermöglicht. Deshalb sind wir sehr froh, dass das Zusammenspiel jetzt so klappt. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Etat der Baskets in den nächsten Jahren so zu erhöhen, dass in der regulären Saison und in den Play-Offs die ein oder andere Überraschung möglich sein wird.“

WestfalenWIND sieht über die Plattform der Baskets auch die Chance, neue Mitarbeiter zu gewinnen: „Teamsportler sind meist auch sehr gute, umsichtige und loyale Mitarbeiter. Mit Ivan Buntic, dem früheren Publikumsliebling und Baskets-Kapitän, haben wir uns zum Beispiel schon vor Jahren einen richtig guten ‚Neuzugang‘ geangelt. Ivan ist mittlerweile bei uns zum Prokuristen in der WestfalenWIND-PV-Sparte aufgestiegen.“ Weiter nach oben soll es nun auch für die Baskets mit dem neuen Hauptsponsor gehen.

„Populistische Aussagen, um auf Stimmenfang zu gehen“: WestfalenWIND kritisiert CDU-Kampagne gegen Heizungsgesetz

Die Unionsparteien haben in Regierungsverantwortung über viele Jahre hinweg versäumt, die Energiewende mit entsprechenden Maßnahmen in der Umwelt- und Klimapolitik voranzutreiben. Wenn 16 Jahre Stillstand unter Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Altmaier aufgeholt werden müssen, ist das nicht der heutigen Ampelkoalition vorzuwerfen. Dass CDU und CSU nun eine Kampagne gegen die von der Ampel-Regierung vereinbarte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) starten, zeigt, dass sie nichts aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt haben.

Allen voran der heimische CDU-Bundesvize Carsten Linnemann aus Paderborn macht gegen das GEG samt Wärmepumpen-Pflicht bei Heizungstausch mobil. Die Lieferzeiten für Wärmepumpen sind laut seiner Aussage sehr lang, die Netze überfordert und außerdem würden die Installateure fehlen. Deshalb, so Linnemann, müsse der „Irrsinn“ gestoppt werden. Die Aussagen seien vor allem populistisch und faktisch nur sehr begrenzt zutreffend, ordnet Daniel Saage aus der Geschäftsführung von WestfalenWIND die genannten Argumente ein. „Stellenweise gibt es natürlich Lieferengpässe bei den Wärmepumpen. Allerdings wird die Situation viel dramatischer dargestellt, als sie tatsächlich ist.“ Er nennt ein Beispiel aus der Praxis: „Unser Unternehmenssitz in Paderborn wird aktuell baulich erweitert. Wir haben für ein neues Gebäude im April eine Wärmepumpe bestellt, die im Juli eingebaut werden soll. Das ist im Vergleich immer noch fünfmal schneller, als ein deutscher Autobauer aktuell ein E-Auto liefern kann!“

Es ist richtig, dass Wärmepumpen in der Anschaffung aktuell in der Regel teurer sind als fossile Heizsysteme. Allerdings sieht das auf 30 Jahre Laufzeit gerechnet völlig anders aus.

Daniel Saage, Geschäftsführer WestfalenWIND

Auch zur Kritik von CDU und CSU, Wärmepumpen seien zu teuer und nicht bezahlbar, nimmt Daniel Saage von Seiten der WestfalenWIND-Gruppe Stellung: „Es ist richtig, dass Wärmepumpen in der Anschaffung aktuell in der Regel teurer sind als fossile Heizsysteme. Allerdings sieht das auf 30 Jahre Laufzeit gerechnet völlig anders aus. Denn die Betriebskosten bei einer Gas- oder Ölheizung werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit steigendem CO2-Preis gewaltig klettern.“ Er verweist auf die Möglichkeit, alternative Modelle etwa von Herstellern aus dem europäischen Ausland zu beziehen und einbauen zu lassen, die deutlich günstiger in der Anschaffung sind.

Die Behauptung Linnemanns, die Netze seien durch einen Wärmepumpenhochlauf überlastet, seien Fake News, entgegnet Saage: „Die örtlichen Verteilnetze sind bei einer intelligenten Lastverteilung immer in der Lage, den notwendigen Strom problemlos zu transportieren.“ Weiter meint er: „Wenn CDU/CSU jetzt ankündigen, bei einem Regierungswechsel wieder neue Gas- und Ölheizungen zuzulassen, dann ist das nichts weiter, als populistisch auf Stimmenfang zu gehen.“ Die Energiewende sei in den skandinavischen Ländern schon seit Jahren vollzogen. Der WestfalenWIND-Geschäftsführer ergänzt: „Auch in vielen Neubaugebieten in Deutschland ist die Wärmepumpe längst Standard, selbst in Bestandsgebäuden mit schlechterer Dämmung ist ein wirtschaftlicher Betrieb möglich.“ Für ihn ist dies ein typisches Beispiel dafür, dass die Gesellschaft längst viel weiter ist, als sich CDU/CSU mit Carsten Linnemann & Co. das überhaupt vorzustellen vermögen. „Wenn wir die Energiewende und Klimaneutralität wirklich wollen, dann müssen wir irgendwann auch mal mit den entsprechenden Maßnahmen anfangen“, lautet der Appell von Daniel Saage im Namen von WestfalenWIND.

Und er nennt noch einen weiteren Aspekt: Energiewende sei nicht nur Klimaschutz, sie sei auch die Abkehr vom Import fossiler Energieträger. Noch nachdem Putin die Krim überfallen habe, seien mit Zustimmung der Union die Gasleitungen Nordstream 1 und 2 gebaut worden. Schon damals habe das schwedische Friedensinstitut SIPRI aufgezeigt, wie wir mit Öl- und Gasimporten aus Russland die Aufrüstung Putins finanzieren. „Christliche Politiker, die das weiter vertreten, obwohl wir uns längst aus heimischen Energiequellen klimagerecht versorgen können, sollten vor Scham in Grund und Boden versinken,“ so Daniel Saage abschließend.

 

Über Repowering für mehr Windenergieleistung informiert: Grüne NRW-Landesvorsitzende besucht Windpark Hassel bei Lichtenau

Auf Einladung des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) ist Yazgülü Zeybek, seit Sommer vergangenen Jahres Vorsitzende des NRW-Landesverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, erstmals auf die Gondel einer Windenergieanlage „gefahren“. Mit dabei war auch WestfalenWIND-Geschäftsführer Johannes Lackmann.

Yazgülü Zeybek hat sich im Rahmen ihrer Energie-Tour über verschiedene Repowering-Vorhaben und das damit verbundene Potenzial im Kreis Paderborn informiert. Im Bürgerwindpark Hassel blickte sie von der Gondel einer Windenergieanlage auf ein Repowering-Projekt, bei dem drei ältere, kleinere Anlagen mit jeweils 1,8 MW Leistung durch zwei moderne Anlagen mit jeweils 4,2 MW ersetzt werden. Das ist nur ein Beispiel von vielen im Kreis Paderborn. Unweit entfernt werden im Windpark Wohlbedacht die dortigen elf Anlagen mit jeweils 1,8 MW Leistung, die in die Jahre gekommen sind, in nächster Zeit durch neun Anlagen mit einer installierten Leistung zwischen 4 und 6 MW ersetzt, sprich die Gesamtleistung des Windparks wird um den Faktor 2,5 erhöht.

„Das Repowering ist unverzichtbar, damit Nordrhein-Westfalen seine eigenen Ziele beim Klimaschutz und beim Ausbau Erneuerbarer Energien bis Ende dieser Dekade erreicht“, betont LEE NRW-Geschäftsführer Christian Mildenberger. Er verweist auf eine Analyse der Fachagentur Windenergie an Land, wonach in Nordrhein-Westfalen im Laufe dieser Legislaturperiode mehr als 30 Prozent – sprich über 2.000 Megawatt – der installierten Windkraftleistung das Ende der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erreicht.

„Sicherlich wird nicht jede dieser Altanlagen sofort abgebaut“, sagt Mildenberger, „viele Betreiber werden sich aber ein Repowering wohl überlegen, wenn es wirtschaftlich Sinn macht und das Genehmigungsverfahren nicht Jahre dauert.“ Das Repowering, das ist absehbar, wird dem Windkraftausbau in NRW, einen Schub verleihen: Denn die alten Anlagen mit einer Nennleistung zwischen einem und zwei Megawatt werden durch moderne Windkraftwerke ersetzt, deren Leistung mittlerweile über 5 MW bis zu 7 MW liegt. Der LEE NRW begrüßt deshalb, dass sich die schwarz-grüne Landesregierung entschlossen hat, den überflüssigen 1.000-Meter-Mindestabstand für Repowering-Vorhaben wie im Koalitionsvertrag vereinbart demnächst abzuschaffen. Für den 8. Februar hat der Bauausschuss im Landtag NRW mehrere Sachverständige zur parlamentarisch notwendigen Anhörung für die Änderung im Gesetz zur Ausführung des Baugesetzbuches in NRW eingeladen. „Das darf aber nur ein erster Schritt sein“, sagt Mildenberger. „Wir brauchen eine analoge Regelung auch für Neubauprojekte – und zwar ganz schnell.“ Diese Forderung gab er auch der Grünen-Landesvorsitzenden Zeybek auf den Weg.

Der LEE NRW-Geschäftsführer geht demnächst von mehr Tempo bei Repowering-Projekten aus. Mildenberger begrüßt die kurz vor Weihnachten in Kraft getretenen EU-Verordnung, wonach das Genehmigungsverfahren für Repowering-Vorhaben bei der Windenergie nicht länger als sechs Monate dauern darf: „Wir gehen davon aus, dass alle Genehmigungsbehörden im Land mittlerweile von dieser wichtigen Änderung wissen und die verbindliche EU-Vorgabe entsprechend anwenden.“

Für das Repowering des Windparks Wohlbedacht kommt diese Verordnung zu spät. Von der Antragsstellung für das 54-Millionen-Euro-Projekt, die 2016 erfolgte, bis heute sind knapp sieben Jahre vergangen. Die erste vom Kreis Paderborn erteilte Genehmigung umfasste insgesamt 111 Auflagen, die den Betrieb der beantragten Anlagen erheblich eingeschränkt hätten. So sollten die Windkraftanlagen beispielsweise aus Gründen des Artenschutzes acht Monate im Jahr nur bei Dunkelheit Strom produzieren dürfen.

„Selbst dagegen hat der Naturschutzbund NRW (NABU NRW) noch geklagt, nur um das Projekt gänzlich zu verhindern. Erst als Jahre später absehbar war, dass der NABU mit seiner Klage scheitern würde, kam es zum Kompromiss“, ärgert sich Windparkbetreiber Johannes Lackmann. Freuen kann sich Lackmann über die Einigung nicht, da der NABU inzwischen gegen den Bau des Umspannwerks klagt, an das nicht nur der neue Windpark Wohlbedacht angeschlossen werden soll, sondern auch eine nahegelegene Glasfabrik, die ihren klimaschädlichen Erdgasbedarf durch Windstrom ersetzen will. Im Kreis Paderborn sind bereits viele Repowering-Projekte mit Zustimmung der Bevölkerung umgesetzt. „Da wo sich bereits Windräder drehen, haben sich die Menschen daran gewöhnt. Das sieht man nirgendwo besser als im Kreis Paderborn, der im vergangenen Jahr trotz hohen Ausbaustands auch wieder landesweiter Spitzenreiter beim Zubau war“, betont Lackmann.

LEE NRW zieht Bilanz und fordert mehr Tempo. Steffen Lackmann: „Der Bedarf an schnellem Ausbau der Windenergie spiegelt sich nach wie vor nicht in Genehmigungsverfahren wider“

98 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 421 Megawatt sind 2022 landesweit neu in Betrieb gegangen. Trotz des Plus gegenüber den beiden Vorjahren, bleibt der Ausbau nach Einschätzung des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE) NRW sehr deutlich hinter den Zielen der Landesregierung für den Klimaschutz und die Erneuerbaren Energien  zurück. Diese Zahlen wurden jetzt bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Düsseldorf präsentiert. Mit auf dem Podium saß Steffen Lackmann, Projektmanager bei WestfalenWIND und Vorstandsmitglied im LEE NRW, der sich zum Ausbautempo äußerte und zu geplanten Projekten in der Region Stellung bezog.

Nach den Flautejahren 2019 bis 2021 beim bundesweiten Windkraftausbau, hat es im vergangenen Jahr einen leichten Aufschwung geben. Dieser Aufwind zeigte sich auch in NRW: Bei der neu installierten  Leistung gab es eine Steigerung von über 25 Prozent, belegt eine vorläufige Analyse der
Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind). Da in den zurückliegenden zwölf Monaten auch ältere Anlagen abgebaut worden sind, erreicht der Nettozuwachs 392 Megawatt (MW). „Das liegt deutlich unter der 1.000-MW-Marke, die notwendig ist, wenn die Landesregierung ihre eigenen
Ziele beim Klimaschutz und beim Ausbau Erneuerbarer Energien erreichen will“, kommentierte Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), die Zahlen. 

„Beim Brutto-Zubau landete NRW im Länder-Vergleich nach Schleswig-Holstein (544 MW), Niedersachsen (458 MW) und Brandenburg (428 MW) auf Platz vier.“ Positiver stimmt Mildenberger die Tatsache, dass NRW nach der FA Wind-Analyse bei der Zahl der im vergangenen Jahr neu genehmigten Windenergieanlagen mit einem Volumen von 865 MW hinter Niedersachsen im bundesweiten Vergleich auf Rang zwei liegt. Mildenberger: „Das sind alles nur statistische Momentaufnahmen. Was wirklich zählt: NRW wird nach dem beschlossenen Ende der Braunkohleförderung nur dann Industrieland bleiben, wenn es auch weiterhin ein führendes Energieland bleibt. Das ist nur mit einem ganz schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien möglich, allen voran der Windenergie.“

Steffen Lackmann, Projektmanager bei WestfalenWIND und Vorstandsmitglied im LEE NRW

Größere Windparks mit mehr als zehn Anlagen sind im vergangenen Jahr nicht ans Netz gegangen – was  sich aber ändert: Die WestfalenWIND GmbH plant im Wittgensteiner Land ein Projekt mit 59 Anlagen  und rund 390 MW installierte Leistung. Das Genehmigungsverfahren hat unlängst begonnen. Noch vor Ostern erwartet das Paderborn Unternehmen grünes Licht für einen Windpark mit 12 Anlagen und 46,8 MW installierte Leistung in Warstein (Kreis Soest). „Russlands verbrecherischer Angriffskrieg gegen die Ukraine hat im hiesigen Stadtrat zu einem Umdenken geführt, nachdem das Vorhaben jahrelang verzögert worden ist“, betonte Steffen Lackmann, Projektmanager bei WestfalenWIND und Vorstandsmitglied im LEE NRW. 

Positiv beeinflusst hat nach seinen Worten die enorme Nachfrage der örtlichen Industrie nach günstigem Windstrom. „Diesen neuen Trend erleben wir nicht nur in Warstein. Uns rufen fast wöchentlich Industrie- und Gewerbeunternehmen an und wollen Strom aus unseren Windparks beziehen. Für diese Unternehmen sind die Energiepreise inzwischen zum zentralen Standortfaktor geworden“, so Lackmann. Dieses Drängen aus Reihen der Industrie ist, so der Projektmanager, noch nicht bei Politik und der Verwaltung angekommen: „Der Bedarf an einem schnellen Ausbau der Windenergie spiegelt sich nach wie vor nicht in Genehmigungsverfahren wider. Von der angekündigten Beschleunigung auf Bundes- und
Landesebene ist bislang nichts zu spüren.“

In der Regel dauert die Errichtung einer Windenergieanlage von der ersten, Planung, über das Genehmigungsverfahren bis hin zum Bau sieben Jahre. Zum Vergleich: Der Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven war innerhalb von lediglich 194 Tagen fertig – von der Planung bis zur Fertigstellung. Bei dem jetzt in Lubmin eröffneten bundesweit zweiten LNG-Terminal hat es nicht viel länger gedauert. Für Lackmann zeigt dies, „dass es auch in Deutschland schnell gehen kann. Das muss jetzt dringend auch der Maßstab beim Windenergieausbau werden“.

Für die in den kommenden Wochen in Nordrhein-Westfalen anstehenden Gesetzinitiativen für den Windenergiesektor fordert der LEE NRW:
• Einen konkreten Zeitplan für die Abschaffung des überflüssigen 1.000-Meter-Mindestabstandes bei Repowering-Projekten. Die baurechtliche Änderung muss in einem zweiten Schritt schnellstens auch
für neue Windparks gelten.
• Die umgehende Umsetzung einer kurz vor Weihnachten in Kraft getretenen EU-Verordnung, wonach das Genehmigungsverfahren für Repowering-Vorhaben bei der Windenergie nicht länger als sechs Monate dauern darf, durch die Genehmigungsbehörden im Land.
• Die Abschaffung unnötiger Baulasten in der Landesbauordnung, damit Windenergieanlagen auf Industrie- und Gewerbeflächen Windenergieanlagen errichtet werden können.

Zu den Erwartungen an die Windenergie-Politik in NRW in diesem Jahr sagte LEE NRW-Geschäftsführer Christian Mildenberger: „Das von der  Landesregierung viel propagierte klimaneutrale Industrieland Nordrhein-Westfalen wird nur möglich sein, wenn wir bei der Windenergie endlich den Fuß von der Bremse nehmen, alle Hindernisse aus dem Weg räumen und bei den Genehmigungsverfahren konsequent die neue Deutschland Geschwindigkeit wie bei den LNG-Terminals erreichen.“

Abschaltung von Windrädern kritisiert, flexible Stromtarife gefordert

„Das ist reiner Irrsinn“: WestfalenWIND-Geschäftsführer Johannes Lackmann findet deutliche Worte der Kritik an den massenhaften Windkraft-Abschaltungen zum Ende des abgelaufenen Jahres. Zur Erklärung: Zwischen den Weihnachtstagen und Neujahr ist der Stromverbrauch erfahrungsgemäß gering, weil viele Betriebe die Produktion runterfahren. „Gleichzeitig“, so Lackmann, „haben wir aber viel Wind und die Windkraftanlagen können viel Strom erzeugen.“ Wegen des hohen Angebots dümpele der Strompreis an der Börse um den Nullpunkt. Wenn durch ein Überangebot sogar negative Börsenpreise drohen, müssten die Erzeuger ihre Anlagen abschalten, weil sie sonst für ihre Stromlieferung noch Geld bezahlen müssten. „Allein WestfalenWIND musste über 100 Megawatt Windstromleistung abschalten“, ordnet der Geschäftsführer des Paderborner Energieunternehmens die Dimensionen ein.

Auf der anderen Seite müssen die Kunden aber weiterhin hohe Preise für Strom und Gas bezahlen. „Das erscheint vielen als reiner Irrsinn. Und ich stelle dazu fest: es ist auch reiner Irrsinn“, so Lackmann.  Denn dieser Zustand sei verursacht durch eine jahrzehntelange falsche Regulierungspolitik. Die gesetzlich vorgegebene Struktur der Netzentgelte belohne nur die Verbraucher, die ihren Strom über das ganze Jahr gleichmäßig beziehen und bestraft diejenigen, die ihre Nachfrage flexibel nach Angebot ausrichten wollen. Lackmann: „Das widerspricht allen Grundsätzen von Marktwirtschaft. Es wäre so, als würde der Staat vorschreiben, dass Obst und Gemüse das ganze Jahr den gleichen Preis haben müssen und dass derjenige hohe Zuschläge bezahlen muss, der sein Obst dann kauft, wenn es ein hohes Angebot gibt.“

WestfalenWIND fordert seit langem flexible Stromtarife und flexible Netzentgelte. „Dann müssten zum Beispiel die Windanlagen jetzt nicht stillstehen, sondern könnten weit unter dem Preis von Erdgas zusätzlich günstig Heizstrom liefern“, ist der Geschäftsführer überzeugt. Die Bundesregierung nimmt er in die Pflicht: „Robert Habeck ist jetzt über ein Jahr Wirtschaftsminister. Er kann sich nicht mehr lange damit rausreden, dass er von seinen Vorgängern einen Ballast an falschen Gesetzen geerbt hat. Wenn er glaubwürdig sein will, muss er es jetzt ändern und auch bei Strom und Wärme Markthemmnisse beseitigen.“

Stadtwerke liefern jetzt „Geseker Windstrom“ – Kooperation mit WestfalenWIND Strom

Eine Kooperation mit dem Paderborner Energieversorger WestfalenWIND Strom macht es möglich: Die Menschen in Geseke können ab sofort ihren Strom direkt aus den Windparks vor ihrer Haustür beziehen.

„Damit wollen wir dem verstärkten Kundenwunsch nach regional produziertem, echtem Ökostrom nachkommen“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Jürgen Kayser. „Noch mehr freuen wir uns aber, dass wir den Bürgern der Stadt Geseke trotz der angespannten Lage auf dem Energiemarkt überhaupt einen attraktiven Strompreis anbieten können“. Mit einem Preis von 37,96 ct pro Kilowattstunde liegt der „Geseker Windstrom“ deutlich unter den derzeit marktüblichen Strompreisen für Neukunden. „Der Grund dafür ist, dass der Strom aus Windenergieanlagen wesentlich günstiger zu produzieren ist als der aus Kohle, Gas und Kernkraft“, erklärt der Geschäftsführer des Kooperationspartners WestfalenWIND Strom, Dr. Andreas Schmitt. Mit dem Wegfall der EEG-Umlage sinke der Preis ab dem 1. Juli sogar auf 33,56 ct/kWh.

„Im Gegensatz zu vielen anderen Ökostrom-Tarifen ist das neue Stromangebot für Geseke außerdem mit dem „Grüner Strom Label“ zertifiziert und unterliegt damit den höchsten Umweltstandards auf dem Energiemarkt“. Mit jeder verkauften Kilowattstunde fließe ein fester Betrag in Energiewende-Projekte in der Region. Damit generiere der umweltbewusste Kunde nicht nur für sich, sondern auch für die heimische Energiewende einen Mehrwert, so Schmitt.

Wer den „Geseker Windstrom“ beziehen will, kann sich wahlweise an die Mitarbeiter der Stadtwerke Geseke oder von WestfalenWIND Strom in Paderborn und Lichtenau wenden. Alternativ ist er auch hier buchbar. Der Tarif „Geseker Windstrom“ ist für alle Kunden im Postleitzahlen-Gebiet 59590 verfügbar.

WestfalenWIND Strom ist zertifiziert: Dieser Ökostrom bringt die Energiewende voran

Der Paderborner Energieversorger WestfalenWIND Strom und der Grüner Strom Label e.V. eint derselbe Antrieb: Die Energiewende gemeinschaftlich voranbringen. Daher sind seit dem 1. Januar 2021 der Tarif WWS Hochstift, der in ganz Ostwestfalen gilt, und der Deutschlandtarif WWS Plus des regional engagierten Energieanbieters mit dem Grüner Strom-Label ausgezeichnet.

Alle zwei Jahre erfolgt eine Überprüfung der beiden Tarife nach einem detaillierten und anspruchsvollen Kriterienkatalog. Träger des Labels sind unter anderem die großen Umweltverbände Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutsche Naturschutzring (DNR), sowie Verbraucherverbände und Friedensinitiativen. Gemeinsam entwickeln sie die Zertifizierungskriterien des Grüner Strom-Labels kontinuierlich weiter.

Die Zertifizierung war WestfalenWIND Strom ein besonderes Anliegen. „Viele unserer Kunden haben bewusst den Weg zu uns gefunden, weil sie den Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützen und beschleunigen wollen. Diesem Wunsch zollen wir durch die anspruchsvolle Zertifizierung durch das Ökostrom-Label der Umweltverbände in besonderer Weise Rechnung“, so Dr. Andreas Schmitt, Geschäftsführer von WestfalenWIND Strom.

Kernkriterium des Grüner Strom-Labels ist die Förderung neuer Energiewende-Projekte, wie Photovoltaik-Anlagen, Windenergieanlagen sowie Energieeffizienz-, E-Mobilitäts- oder Bildungsmaßnahmen. Bisher konnten so bundesweit mehr als 1.400 Energiewende-Projekte mit über 75 Millionen Euro kofinanziert und realisiert werden.

„Seit mehr als 20 Jahren setzen wir uns für Ökoenergie ein, die die Energiewende wirklich voranbringt,“ erklärt Daniel Craffonara, Geschäftsführer des Grüner Strom Label e.V. „Mit dem Grüner Strom-Label garantieren wir 100 % Ökostrom aus Erneuerbaren Energien und Investitionen in die Energiewende. Das schafft Transparenz und Vertrauen für Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Kund*innen des Tarifs WWS Hochstift fördern so den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Kreis Paderborn und stärken die Wirtschaftskraft in der Region. Der Tarif ist in fast ganz Ostwestfalen beziehbar. Über die Region hinaus kann die Energiewende mit dem Bezug des bundesweiten Tarifs WWS Plus gefördert werden.

Brandbrief an NRW-Landesregierung: Windenergie nicht abwürgen

In einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Armin Laschet fordern zahlreiche Windenergieunternehmen aus NRW die Landesregierung auf, von den geplanten Abstandsregeln abzurücken. Durch den Wegfall von Dreiviertel der notwendigen Flächen sehen sie anderenfalls sowohl das Erreichen der Klimaziele als auch Investitionen in Milliardenhöhe gefährdet.

75 Windenergieunternehmen haben sich in einem offenen Brief an den NRW-Ministerpräsidenten gewendet. Darin mahnen sie an, dass die geplanten Abstandsregeln für Windenergieanlagen drohen, den Windenergieausbau in Nordrhein-Westfalen vollständig zum Erliegen zu bringen. Das gefährdet das Erreichen der Klimaziele und steht im starken Widerspruch zum eigenen Anspruch der Landesregierung, die Klimaschutzmaßnahmen zu intensivieren. Zudem würden jährlich Investitionen von mehr als einer halbe Milliarde Euro verhindert, die gerade in der jetzigen Wirtschaftskrise aufgrund der Corona-Pandemie dringender denn je gebraucht werden.

Unter den geplanten Abstandsvorgaben stünden für die Windenergie lediglich rund 0,5 Prozent der Landesfläche zur Verfügung. Damit NRW seinen notwendigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele im Bund leisten kann, müssten jedoch mindestens zwei Prozent der Landesfläche für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung gestellt werden. So ist es in benachbarten Bundesländern vorgesehen. Dadurch, dass ein 1.000-Meter-Abstand bereits zu zehn Wohnhäusern im Außenbereich gelten soll, fielen jedoch große Flächenpotenziale im häufig zersplittert besiedelten ländlichen Raum in NRW unweigerlich weg.

Die neuen Regelungen erschweren zudem das Repowering, also den Austausch von bestehenden Windenergieanlagen durch moderne und leistungsfähigere Anlagen an seit langem akzeptierten Standorten. Dadurch droht faktisch nicht nur ein Ausbaustopp, sondern sogar ein Rückbau der Windenergieleistung in Nordrhein-Westfalen.

Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), unterstützt das Anliegen der Windunternehmer: „NRW ist das wichtigste Energieland und gleichzeitig größter CO2-Emittent im Bund. Gerade hier sollte der Ausbau der Erneuerbaren Energien also beherzt angepackt werden. Doch unter den Vorzeichen der pauschalen Abstandsauslegung wird die Windenergie – als wichtige Treiberin der Energiewende in NRW – völlig unverständlicherweise ausgebremst.“

Hier geht es zum Download des offenen Briefs an MP Armin Laschet

 

Hermann Scheer weist in Lichtenau den Weg – Gewerbegebiet Breikedahl soll ökologisches Vorzeigeprojekt werden

Noch sieht man nicht viel vom zukünftigen Herrmann-Scheer-Weg in Lichtenau, der jetzt offiziell eingeweiht wurde. Nur das Straßenschild neben dem Gelände der ehemaligen Firma Leinkenjost ist schon vorhanden. Das Schild, das die Stadt Lichtenau aufgestellt hat, weist den ehemaligen SPD-Bundespolitiker als Vordenker einer globalen Energiewende aus. 30 Jahre lang war Scheer Bundestagsabgeordneter und in dieser Funktion Kämpfer für die Erneuerbaren Energien. Er gilt als einer der Väter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und hat damit die Grundlage für den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung in Deutschland gelegt.

Dass ausgerechnet in der Windenergiehauptstadt Lichtenau ein Weg nach dem vor 10 Jahren verstorbenen Visionär benannt wurde, ist natürlich kein Zufall. Initiiert wurde das Ganze von der Breikedahl GbR, die das Gelände der ehemaligen Möbelmanufaktur Leinkenjost auf einer Grundstücksgröße von ca. 22.000 qm erworben hat. Die Gesellschafter, darunter die Windkraftbetreiber Johannes Lackmann und Christoph Sonntag, wollen das Gewerbe- und Mischgebiet ganz im Sinne Scheers weiterentwickeln. So soll es zukünftig zentral auf Erneuerbare Energien ausgerichtet werden.

Als eine der ersten Maßnahmen wurde auf dem Dach des Fabrikgebäudes eine große Photovoltaikanlage von 750 kWp installiert. Zudem werden Teile der knapp 10.000 qm an Hallenflächen aktuell renoviert. Mehrere teils sehr innovative Firmen haben einzelne Hallenabschnitte bereits bezogen. Zudem werden die Hallen künftig der Ersatzteillagerung und Versorgung im Windenergiebereich dienen.

Des Weiteren steht der Bau eines neuen Bürohauses in einer Holzbauweise auf dem Plan. „Wir wollen dort Firmen ansiedeln, die im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig sind und so das Profil des Wirtschaftsstandortes Lichtenau weiter in diese Richtung schärfen“, erläutert Johannes Lackmann. Auch für die angrenzenden Grünflächen gibt es konkrete Überlegungen. Hier soll ein Mischgebiet entstehen, das ökologisches Wohnen und Arbeiten (z.B. Bauen mit heimischem Holz) in den Vordergrund stellt. Die Wärmeversorgung der Wohnhäuser könnte nachhaltig und kostengünstig über die auf dem Firmengelände vorhandene Holzhackschnitzelheizung erfolgen.

Die Pläne stehen laut der Gesellschafter keinesfalls in Konkurrenz zum Technologiezentrum Lichtenau, sondern sollten als Ergänzung des Angebots verstanden werden.  „Wir wollen vor allem produktionsnahe Firmen aus der Erneuerbaren Energien-Branche ansprechen, die Lager- und Produktionskapazitäten benötigen. Wir glauben, dass ein solches Konzept Hermann Scheer gut gefallen hätte.“, sagt Christoph Sonntag bei der Einweihung des Hermann-Scheer-Wegs, der demnächst zwischen Werksgelände und dem zukünftigen Mischgebiet verlaufen soll. Zur Feierstunde waren auch frühere Wegbegleiter des visionären Politikers nach Lichtenau gekommen.

Neue Umfrage: Menschen im Kreis Paderborn stehen hinter der Energiewende vor Ort – 85% wollen möglichst schnellen bundesweiten Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien

Landesverband Erneuerbare Energien

39% der Menschen im Kreis Paderborn sind stolz darauf, Vorreiter-Region bei der Nutzung Erneuerbarer Energien zu sein. Das geht aus einer neuen repräsentativen Umfrage im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hervor. Der Kreis Paderborn deckt seinen Strombedarf schon seit dem Jahr 2018 zu 100% mit Ökostrom.

Kreisweit hatte ein zertifiziertes Umfrage-Institut im August 1000 Menschen zur Zukunft der Windenergie befragt. Auf die Frage: “Wie stehen Sie zum starken Ausbau der Windenergie und damit der Vorreiter-Rolle des Kreises beim Ausbau der Erneuerbaren Energien?“, antworteten besagte 39% mit „darauf bin ich stolz“ und 43% mit „das finde ich nicht besonders gut, ist aber notwendig“. Nur 9% lehnen den Ausbau ab. Dafür, dass die Energiewende auch bundesweit so schnell wie möglich umgesetzt werden sollte, stimmten 85% der Befragten im Kreis Paderborn.

Im landesweiten Regionen-Vergleich fällt auf: In OWL, wo landesweit mit Abstand die meisten Anlagen stehen, ist die Akzeptanz mit 92% am höchsten (Folie 9, NRW-Umfrage). „Eine überwältigende Mehrheit will also einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien. Auch im Kreis Paderborn, wo der Strombedarf bereits seit 2018 zu 100 % durch Ökostrom gedeckt ist, ist die Akzeptanz für die Windenergie noch sehr hoch,“ erläutert Jürgen Wrona, Vorsitzender des Regionalverbandes OWL im Landesverband LEE. „Damit ist klar belegt, dass die organisierten Windkraftgegner nur eine lautstarke Minderheit darstellen, die eine schweigende Mehrheit übertönen“, so Wrona.

Abgefragt wurde mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl auch die politische Ausrichtung der Befragten. Unter den Grünen-Anhängern gibt es überwältigende 95% Akzeptanz. Unter CDU-Anhängern im Kreis Paderborn liegt die Akzeptanz mit 82% exakt im Durchschnitt. „Auch das ist ein klares Signal an die Bundespolitik, jetzt endlich den Klimawandel ernst zu nehmen und die Bremse vor allem beim Ausbau der Windkraft zu lösen“, erläutert Wrona.

Denn das Beispiel Paderborn zeige, dass die Akzeptanz nicht sinke, wenn die Bevölkerung an der Wertschöpfung von Windparks teilhabe. „In der Region wurden zahlreiche Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt: Von Stiftungen, die das Ehrenamt unterstützen, über günstige Stromtarife bis hin zu Genossenschaften, die eine finanzielle Beteiligung an Wind-und Solarparks ermöglichen. Mit 55% hatte gut die Hälfte der Befragten im Kreis PB angegeben, selbst bereits neben einer oder mehreren Windenergieanlagen zu wohnen.

Fazit: Die Ergebnisse der Befragung zeigen klar, dass die Menschen im Kreis Paderborn erkannt haben, welche Vorteile der Ausbau der Erneuerbaren Energien für die Region hat. „Deshalb erwarten wir als LEE Regionalverband, dass auch die heimischen CDU-Vertreter in Bund und Land endlich aufhören, ihren eigenen Wahlkreis schlecht zu reden, wie das leider immer wieder in Düsseldorf und Berlin passiert“, so der stellvertretende Regionalverbandsvorsitzende in OWL, Daniel Saage. Vielmehr müsse man jetzt gemeinsam anderen Regionen die Vorteile aufzeigen und den Kreis Paderborn als erste 100%-Region in NRW als Vorbild nehmen.

Im Auftrag des LEE NRW hat das Umfrageinstitut election.de zwischen dem 8. und 18. August 2020 1.000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte ab 16 Jahren in Kreis Paderborn per Telefoninterview zur Energiewende befragt.

Hier können Sie sich die Umfragen in einer gekürzten und in der vollständigen Fassung herunterladen: