Das heimische Energieunternehmen WestfalenWIND Strom senkt ab dem 01.01.2025 die Preise im Tarif WWS Hochstift. Dies betrifft die Haushaltskunden für Ökostrom in Paderborn sowie weite Teile im Einzugsgebiet von Delbrück bis Höxter.
Kunden des Hochstift-Tarifs zahlen künftig 29,96 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh), das sind drei Cent weniger als bisher. Für die meisten Haushaltskunden fällt die Stromrechnung damit geringer aus: Bei einem Durchschnittshaushalt mit 4.000 kWh Jahresverbrauch etwa würde sich eine Ersparnis von 84 Euro/Jahr (mit dem angepassten Grundpreis von 14,90 Euro/Monat) ergeben.
Die Belieferung der Kunden von WestfalenWIND erfolgt mit Ökostrom aus Erneuerbaren Energien-Anlagen wie Windkraft oder Photovoltaik. Der Großteil der erzeugten Menge kommt direkt aus der Region. Garantiert wird 100% echter Ökostrom durch das „Grüner Strom Label“-Zertifikat, das WestfalenWIND als einziges Energieunternehmen in der Region trägt. Als Kunde unterstützt man außerdem den Ausbau Erneuerbarer Energien, da ein fester Betrag in die Förderung heimischer Energiewende-Projekte fließt.
Auch die Preise in den Tarifen für Wärmestrom und Wärmepumpe sinken im neuen Jahr. Die neuen Konditionen aller Tarife von WestfalenWIND ab 01.01.2025 können über unsere Internetseite im Bereich „Strom kaufen“ und den Tarifrechner abgerufen werden.
Neue Zahlen: Aufwind für den Windenergieausbau in Nordrhein-Westfalen
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßt, dass immer mehr neue Windenergieanlagen im Energieland Nr. 1 in Betrieb gehen. Damit es bei diesem positiven Trend in NRW bleibt, ist es unverzichtbar, dass die gegenwärtige Aufstellung der neuen Regionalpläne schnell abgeschlossen wird und zunehmend Industrie- und Gewerbebetriebe von den Vorteilen der Windenergie profitieren können. Der Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen gewinnt, wie erhofft, weiter an Fahrt: Bis Ende Oktober sind landesweit 117 Windenergieanlagen mit einer Brutto-Leistung von 575 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen. Mit Blick auf Rückbau und Austausch von älteren Anlagen ergibt das einen Nettozuwachs von 475 MW. „Bis Jahresende könnte der Brutto-Zubau bis auf rund 700 Megawatt anwachsen“, prognostizierte Jürgen Quentin von der Fachagentur Wind und Solar auf den 12. „Windenergietagen NRW“, die der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) am 21. und 22. November in Bad Driburg veranstaltet. „700 Megawatt wären der zweithöchste Leistungszuwachs, den es in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen 30 Jahren gegeben hat.“ Bei dem Branchentreff mit deutlich über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte sich Quentin optimistisch, dass NRW die alte Rekordmarke von 881 MW brutto aus dem Jahr 2017 im nächsten oder übernächsten Jahr übertrifft. Den langjährigen Windenergie-Experten stimmen die bis Ende Oktober erteilten Genehmigungen für mehr als 550 neue Anlagen mit über 3.300 MW Leistung „sehr positiv“: „Noch nie in der bundesdeutschen Geschichte wurde in einem Jahr nur annähernd so viel Windenergieleistung genehmigt wie in diesem Jahr in NRW – dabei ist das Jahr noch nicht zu Ende!“ Auf diesen Aufwind hat der LEE NRW seit Amtsantritt der schwarz-grünen Landesregierung gesetzt. „Gerade in diesen unsicheren Zeiten bringt die Windenergie positives Wirtschaftswachstum und steuert einen großen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele bei“, betonte der Vorsitzender Hans-Josef Vogel. Damit diese positive Entwicklung anhält, ist es für ihn wichtig, dass die aktuell laufende Aufstellung der Regionalpläne und die damit verbundene Ausweisung neuer Flächen zügig abgeschlossen werden: „Das sind die Voraussetzungen für zügige Genehmigungen und ein schnelles Errichten neuer Anlagen. Das damit verbundene Wirtschaftswachstum kommt allen zugute.“ Deshalb ist es für den LEE wichtig, dass die Regionalräte vom Rheinland bis nach Ostwestfalen: • mit den Plänen, wie von der Landesregierung angekündigt, im kommenden Jahr fertig werden, • nur wirklich geeignete Flächen ausweisen, um nicht später in neuen aufwändigen Verfahren Korrekturen vornehmen zu müssen und • bei den Flächenausweisungen möglichst die Vorstellungen der Kommunen berücksichtigen, um späteren Streit zu vermeiden. Für den LEE NRW kommt es außerdem darauf an, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger sowie heimische Industrie- und Gewerbebetriebe unmittelbar von der Windenergie profitieren. „Bei Windparks bieten sich Bürgerbeteiligungen aller Art an, von direkten finanziellen Beteiligungen bis hin zu günstigen Einwohnerstromtarifen vor Ort. „Die Landesregierung muss zudem den von uns am Jahresanfang vorgestellten Industrie-Windstrom-Pakt auch gegenüber dem Bund forcieren, damit die Wirtschaft für ihre Wettbewerbsfähigkeit zunehmend den preiswerten Windstrom nutzen kann.“ Vogel: „Bestehende bürokratische Hemmnisse wie die 5 km Begrenzung für eine Direktleitung müssen abgeräumt werden. Dadurch werden gegenwärtig rund 80 Prozent aller möglichen Industriedirektbelieferungsprojekte verhindert.“ Wie erfolgreich Bürgerbeteiligungen an Windparks sein können, davon muss Catharina Hoff niemand überzeugen. Sie ist Vorständin der Bürgerenergiegenossenschaft BürgerWIND Westfalen mit Sitz in Paderborn, die mit rund 2.000 Mitgliedern und einem Anlagevermögen von rund 40 Millionen Euro zu den landesweit größten Bürgerenergiegenossenschaften zählt: „Die drei Millionen Euro, die wir für unser jüngstes Projekt einwerben wollten, waren in kürzester Zeit zusammen. Und das, obwohl es um eine Beteiligung an einem Windpark ging, der vor Ort durchaus umstritten ist.“ Deshalb könne ihre Genossenschaft aktuell keine neuen Mitglieder aufnehmen: „Das wird erst wieder möglich sein, wenn wir uns an neuen Projekten beteiligen können“. Positiv bewertet Hoff das von der Landesregierung Ende vergangenen Jahres beschlossene Bürgerbeteiligungsgesetz: „Damit sind wirklich alle Betreiber gefordert, etwas für die Bevölkerung vor Ort zu tun.“ Sie ist davon überzeugt, dass nur mit solchen Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung die von der Landesregierung geplante Windenergie-Offensive zu machen sein wird. Für den LEE NRW ist der forcierte Ausbau der Windenergie in allen Landesteilen alternativlos. „Die Landesregierung hat nicht nur mit dem Ziel von zusätzlich 1.000 neuen Windenergieanlagen im Koalitionsvertrag, sondern auch mit dem für 2030 vereinbarten Ausstieg aus der Kohleverstromung und -förderung die Erwartungen an einen dynamischen Ausbau der Erneuerbaren Energien zurecht deutlich erhöht. Deshalb muss Schwarz-Grün bei der Windenergie das Ausbautempo hochhalten!“, unterstrich Vorsitzender Hans-Josef Vogel in Bad Driburg. Einig war sich die dort versammelte Windbranche, dass neben dem Windenergieausbau weitere Aufgaben durch eine neue Bundesregierung erledigt werden müssen, damit die Stromkosten durch die Erneuerbaren Energien gesenkt und die Versorgungssicherheit erhöht werden können. Vogel nannte die Entwicklung eines neuen Marktdesigns mit mehr Marktverantwortung der Erneuerbare Energien, den Netzausbau, ein flexibles Backup-System auch durch die Flexibilisierung von Bioenergie, die systemdienliche Kraft-Wärme-Kopplung, Batteriespeicher und Elektrolyseure. Außerdem sollte Windstrom, der heute nicht genutzt werde, vor Ort in Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden. Der LEE NRW-Vorsitzende: „Auch die künftige Bundesregierung ist an das verfassungsrechtliche Klimaschutzgebot gebunden, was ein eindeutiger Auftrag für den dynamischen Ausbau der Erneuerbaren Energien bedeutet.“
WestfalenWIND Strom wird Grundversorger in Lichtenau, Bad Wünnenberg und Geseke
Das heimische Energieunternehmen WestfalenWIND wird ab dem 01.01.2025 Grundversorger im Bereich Strom für die Kommunen Lichtenau, Bad Wünnenberg und Geseke (hier in Kooperation mit den Stadtwerken Geseke). Die Grundversorgung ist ein zentrales Element der Energieversorgung in Deutschland und stellt sicher, dass jeder Haushalt jederzeit Zugang zu lebenswichtigen Energieressourcen wie Strom und Gas hat. Alle drei Jahre ermittelt der örtliche Netzbetreiber den zuständigen Grundversorger. Dabei handelt es sich jeweils um den Anbieter, der im betreffenden Netzgebiet die meisten Haushaltskunden beliefert.
„Wir freuen uns und es macht uns auch ein Stück weit stolz, dass uns als relativ junges Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien diese wichtige Aufgabe erstmals zu Teil wird. Es ist eine Bestätigung dafür, dass die Menschen in unserer Region Ökostrom von einem regionalen und verlässlichen Partner wünschen und schätzen“, stellt Geschäftsführer Andreas Schmitt fest. Seit der Gründung von WestfalenWIND Strom vor zehn Jahren zählt es zur Philosophie des Unternehmens, den Bürgern in der Region attraktive und faire Konditionen für unseren sauberen Strom anzubieten – auch in Krisenzeiten.
Ein Grundversorger hat besondere Verpflichtungen: Er nimmt ganz automatisch die Haushalte in die Strombelieferung, die z.B. nach Umzug noch keinen neuen Vertrag mit einem Anbieter abgeschlossen hat oder der bisherige Stromlieferant aufgrund einer Insolvenz die Belieferung eingestellt hat. „Damit kommt uns natürlich auch eine besondere Verantwortung für die Gesellschaft zu, die wir gerne annehmen“, versichert Schmitt. Als Energieversorger vor Ort werde WestfalenWIND seine Kunden in der Grundversorgung verlässlich und zu fairen Preisen mit Strom beliefern und das Augenmerk auf eine langfristig für alle Kunden orientierte optimale Beschaffung richten. „Eine Aufgabe, die wir gerne zum Wohle der belieferten Haushalte annehmen“, so Schmitt.
Die Tarif-Konditionen für das Jahr 2025, dazu zählt auch die Grundversorgung, wird WestfalenWIND Strom Mitte November bekanntgeben, wenn alle Preisbestandteile feststehen.
Auf drei Ebenen: Mit windCORES II ist das neue Rechenzentrum im Windrad eingeweiht worden
Immer größere Datenmengen und damit rasant steigende Rechenkapazitäten sorgen für einen immer höheren CO2-Ausstoß. Mit der Marke windCORES hat WestfalenWIND auf diese Herausforderung bereits längst eine nachhaltige Antwort in Form von klimaneutralen Rechenzentren in Windenergieanlagen gefunden. Nun wurde ein weiterer Meilenstein erreicht: Im Windpark Huser Klee bei Lichtenau sind die windCORES II feierlich in Betrieb genommen worden. Dabei handelt es sich um ein mehrgeschossiges Rechenzentrum im Turm einer Windturbine.
Die Idee ist simpel: Der Strom – meist solcher, der wegen Überproduktion sonst ungenutzt bleiben würde – wird dort verwendet, wo er ohnehin klimaneutral produziert wird. Und das ist direkt im Windrad. „Wir platzieren den Verbraucher im Sinne der Nachhaltigkeit einfach in den Erzeuger“, erklärt Dr. Fiete Dubberke, Geschäftsführer der WestfalenWIND IT, in wenigen Worten das windCORES-Konzept. Seit dem Start 2018 erfolgreich auf dem Markt etabliert, ist die Marke weltweit einzigartig. „Nun freuen wir uns und sind mächtig stolz, dass wir mit windCORES II die nächste Ausbaustufe erklommen haben“, spricht Dubberke bildlich – erstreckt sich das neue Rechenzentrum doch über mehrere Ebenen in bis zu 20 Metern Höhe.
Mit windCORES zeigt die Energiestadt Lichtenau, wie Erzeugung und Verbrauch besonders intelligent verknüpft werden können: Das Unternehmen installiert seine Rechenleistung in den Türmen der Windenergieanlagen und den grünen Strom direkt an der Quelle.
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, war bei der Eröffnung zu Gast.
Die Einweihung wurde im im Rahmen einer viertägigen Veranstaltungsreihe (17. bis 20. September 2024) mit Kunden und Geschäftspartnern sowie heimischen Vertretern aus Politik, Verwaltung und der heimischen Wirtschaft gefeiert. Fachvorträge, Diskussionsrunden zum Thema Green IT und die Zukunft der Erneuerbare Energien stehen auf dem Programm. Natürlich haben die Gäste die Gelegenheit, windCORES erstmals hautnah zu erleben. Die Besichtigung ließ sich auch Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, nicht entgehen, die die Einladung zur Eröffnung am Mittwoch gerne annahm: „Für die digitale Transformation brauchen wir in Zukunft immer mehr Rechenleistung. Um Rechenzentren mit ihrem hohen Energiebedarf klimaneutral betreiben zu können, sind innovative und kluge Lösungen gefragt. Entscheidend dabei wird die Energieeffizienz sein. Mit windCORES zeigt die Energiestadt Lichtenau, wie Erzeugung und Verbrauch besonders intelligent verknüpft werden können: Das Unternehmen installiert seine Rechenleistung in den Türmen der Windenergieanlagen und den grünen Strom direkt an der Quelle. Nordrhein-Westfalen bietet als Vorreiter beim Erneuerbaren-Ausbau beste Voraussetzungen für wegweisende Projekte wie diese“, begrüßt die Ministerin das windCORES II-Projekt.
Intensive Vorplanung und eine knapp einjährige Bauzeit waren für die Umsetzung dieses Drei-Ebenen-Modells nötig. Dessen Konzeption wurde gemeinsam mit dem Unternehmen Rittal, dem weltweit führender Anbieter für Schaltschranksysteme, Automatisierung und IT-Infrastruktur, entwickelt. Rittal wurde auch für den Innenausbau beauftragt, der eine besondere Herausforderung war. „Das ist wie bei einem Buddelschiff, denn die ganze Technik samt der IT-Racks musste durch eine kleine Tür passen“, berichtet Dr. Fiete Dubberke von den Arbeiten.
Ziel von WestfalenWIND IT ist es nun, weitere Kunden für das innovative Rechenzentren zu begeistern. Vom Erfolg ist Dubberke überzeugt, da die Nachfrage an nachhaltigen Cloud- und Colocation-Lösungen in der Branche stark wächst. Nicht zuletzt bei der Infrastruktur bietet windCORES einen entscheidenden Vorteil. Bis ein herkömmliches Rechenzentrum gebaut ist, können mitunter Jahre vergehen – die Windkrafttürme dagegen stehen bereits, inklusive leistungsfähiger Netz- und Datenanschlüsse. Weitere Flächen müssen nicht versiegelt werden. Während in herkömmlichen Rechenzentren für eine Kilowattstunde Strom im Jahr 2023 380 Gramm CO2 ausgestoßen werden, sind es bei den windCORES lediglich 10,75 Gramm.
Mit dem Drei-Ebenen-Modell unseres Rechenzentrums im Windrad machen wir den Kreis Paderborn und insbesondere die Stadt Lichtenau zum Hot-Spot für nachhaltige Digitalisierungsmodelle.
Dr. Fiete Dubberke, Geschäftsführer WestfalenWIND IT
Das Konzept verbindet auf unnachahmliche Weise ostwestfälische Innovationskraft, modernste Rechenzentrumstechnologie und Nachhaltigkeit miteinander. Fiete Dubberke ist davon überzeugt, dass die windCORES II Strahlkraft für die Region haben werden: „Mit dem Drei-Ebenen-Modell unseres Rechenzentrums im Windrad machen wir den Kreis Paderborn und insbesondere die Stadt Lichtenau zum Hot-Spot für nachhaltige Digitalisierungsmodelle.“
Breites Netzwerk für erfolgreiche Energiewende: Im Austausch mit dem Vorreiter aus dem Kreis Steinfurt
Der Kreis Steinfurt im Münsterland macht seit vielen Jahren vor, wo das Unternehmen WestfalenWIND auch gerne hinmöchte: den großen Schulterschluss für die Energiewende gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren vor Ort schaffen. Doch wie ist die Erfolgsgeschichte gelungen? Darum ging es jetzt bei einem informellen Austausch, zu dem sich Christoph Hüls, Geschäftsführer des Bürgerenergieverbunds Steinfurt, und Ralf Marpert, Servicestelle Wind des energieland-2050 e.V., auf Einladung der Geschäftsführung von WestfalenWIND in Paderborn traf.
Das Ziel im Kreis Steinfurt ist klar definiert: „Klimaneutralität bis 2040 – am besten noch früher“, formulierte es Ralf Marpert. Zur Erreichung wurde energieland-2050 gegründet, der gemeinnützige Verein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kreis Steinfurt. Dieser bringt alle beteiligten Akteure an einen Tisch und ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und den 24 kreisangehörigen Kommunen. Der Verein fördert das bürgerschaftliche Engagement, die regionale Wertschöpfung und den öffentlichen Diskurs über gesellschaftliche Verantwortung und ein nachhaltiges und klimafreundliches Leben. Die Strukturen wurden bereits 2012 aufgebaut – und sie tragen Früchte. „Der Ausbau der Windenergie im Kreis Steinfurt ist ausgewogen, transparent und mit hoher Akzeptanz erfolgt“, berichtete Christoph Hüls. Zahlreiche Akzeptanzmaßnahmen wurden dafür gemeinsam erarbeitet und umgesetzt: Bürgerwind-Konzept, Zertifizierung von Bürgerwindparks, Runder Tisch Windenergie, gemeinsame Leitlinien, regionale Landstrom-Marke und eine Bürgerenergiegenossenschaft nehmen die Menschen und Interessensgruppen vor Ort mit und bieten die Möglichkeit zur Beteiligung – auch finanziell. Marpert: „Die Windkraft im Kreis Steinfurt – sie boomt und ist ein echter Wirtschaftsfaktor. energieland-2050 ist dabei ein identitätsstiftendes Netzwerk.“ Neben der Windenergie beschäftigt sich der Verein, dessen Vorsitzender der Landrat des Kreises Steinfurt ist, auch mit den Themen Solarenergie, Heizen und Sanieren sowie Wasserstoff. Der Verein habe immer die großen Chancen der Energiewende, gerade für den ländlichen Raum, in den Mittelpunkt gestellt.
Der Kreis Steinfurt zeigt, dass mit breiter kommunaler Vernetzung ein erfolgsversprechender Weg beschritten wurde. Es wäre wünschenswert, wenn der Landrat des Kreises Paderborn, ähnlich wie im Kreis Steinfurt, in diesem Prozess eine moderierende Funktion übernimmt.
Winfried Gödde, Geschäftsführung WestfalenWIND
Ein Akzeptanzproblem in der Bevölkerung besteht in Paderborn ganz und gar nicht, obwohl sich in keinem anderen Kreis in NRW so viele Windenergieanlagen (aktuell rund 520) drehen, machte Geschäftsführer Friedbert Agethen von WestfalenWIND deutlich. Bereits eine repräsentative Umfrage des LEE NRW im Jahr 2020 zeigte, dass die Zustimmung zur Windenergie im Paderborner Land mit 82 Prozent der Befragten ausgesprochen hoch ist. „Wir sind auch auf dem Gebiet der Akzeptanznahmen führend mit Stiftungen, vergünstigten Strompreisen sowie finanzieller Beteiligung über die Genossenschaft BürgerWIND“, so Agethen. Er nannte allerdings den großen Unterschied etwa zum Kreis Steinfurt: „Das machen wir alles allein als Unternehmen. Unser Ziel muss es sein, eine Vernetzung mit der Politik und allen anderen Akteuren im Paderborner Land hinzubekommen.“
Geschäftsführer-Kollege Winfried Gödde dankte den beiden Gästen für den Austausch und formulierte seine Erkenntnis aus dem gewinnbringenden Gespräch: „Der Kreis Steinfurt zeigt, dass mit breiter kommunaler Vernetzung ein erfolgsversprechender Weg beschritten wurde.“ Sein Wunsch: „Diese erhaltenen Impulse möchten wir mit den Städten und Kommunen unter Beteiligung der Bürger an der regionalen Wertschöpfung umsetzen. Es wäre wünschenswert, wenn der Landrat des Kreises Paderborn, ähnlich wie im Kreis Steinfurt, in diesem Prozess eine moderierende Funktion übernimmt. Das Bürgerenergiegesetz des Landes NRW bietet gerade auch für Bürger verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten an den Erneuerbaren Energien an.“
Bester Ökostrom-Versorger bundesweit: WestfalenWIND belegt bei Kundenumfrage Platz 1
WestfalenWIND Strom führt im aktuellen Energie-Atlas Deutschland des Wirtschaftsmagazins Focus Money (Ausgabe Nr. 12) die Liste der besten Ökostrom-Versorger aus Kundensicht an. Verglichen wurden die Dienstleistungen von Anbietern aus ganz Deutschland. Die Plätze zwei und drei belegen die EWS (Elektrizitätswerke Schönau) und naturstrom. Was die Kundenzufriedenheit betrifft, erreichte das Energieunternehmen aus Paderborn mit Platz 15 bei insgesamt 200 Anbietern ebenfalls eine Platzierung unter den Top-Versorgern.
Die Bewertungskriterien waren, dass der jeweilige Stromversorger überwiegend Strom aus regenerativen Energien anbietet, Wert auf Nachhaltigkeit seines Handelns legt und der angebotene Ökostrom zertifiziert ist. „Alle drei Voraussetzungen erfüllen wir in vollem Maße, was auch die Kunden – das belegt der erste Platz – zu schätzen wissen“, freut sich Geschäftsführer Dr. Andreas Schmitt über die Top-Platzierung.
Dem Ranking liegen die regionalen Kundenbewertungen aus ganz Deutschland zugrunde. Dabei fanden ausschließlich der Urteile von Verbrauchern mit Ökostromtarif Beachtung. Für die Analyse erfassten die Fachleute des unabhängigen Rechercheinstituts Statista R zwischen dem 17. Juli 2023 und dem 1. September 2023 die Bewertungen von bundesweit mehr als 10.000 Stromkunden.
Kurz vor Beginn weiterer Bauarbeiten im zukünftigen Windpark Rennweg informiert die Betreibergesellschaft über die anstehenden Maßnahmen. Laut Windpark Rennweg Betriebs GmbH & Co. KG werden in den nächsten Wochen weitere, vorbereitende Arbeiten zu Verlegung der Kabeltrasse durchgeführt. Aktuell werden vor Ort Schutzrohre geschweißt, in denen später die Kabel verlegt werden. Danach werden die Waldwege aufgefräst, um die Schutzrohre in die Erde zu bringen.
Abseits des Windparks, der von der WestfalenWIND Planungs GmbH & Co. KG geplant wird, laufen verschiedene Ausgleichsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen. Diese Ausgleichsmaßnahmen dienen als Kompensation für die in Anspruch genommenen Flächen im Windpark Rennweg. So legt die Rennweg Betriebs GmbH & Co. KG aktuell mehrere Verstecke für Wildkatzen an und hat vor kurzem ein Nahrungsgebiet für den Schwarzstorch nach Vorgaben der Umweltbehörde optimiert.
Geschäftsführer Marcel Papenfort macht noch einmal deutlich: „Wir stehen jederzeit für Fragen zu dem Projekt zu Verfügung“. In diesem Zusammenhang verweist er auf eine ohnehin geplante Infomesse Mitte Mai. Dort können sich alle Bürgerinnen und Bürger in der Schützenhalle in Sichtigvor über den Windpark Rennweg informieren. „Wir haben diverse Gutachter eingeladen, die in dem Projekt involviert sind. Und natürlich sind wir als Betreiber auch vor Ort. Im persönlichen Gespräch können so Fragen gezielt gestellt und beantwortet werden.“, erläutert Papenfort. Die öffentliche Veranstaltung findet am Samstag, 11. Mai von 10 bis 14 Uhr statt.
Im Windpark Rennweg produzieren zukünftig modernste Anlagen des Herstellers Enercon sauberen Strom. Der Kreis Soest hat die Änderung des Anlagentyps genehmigt. Die Windpark Rennweg GmbH hatte im Oktober den Wechsel von Siemens Gamesa auf Enercon beantragt, weil die ursprünglich geplanten Anlagen nicht mehr auf dem Markt verfügbar waren. Die nun genehmigten Anlagen gehören zur neuesten Generation des Herstellers aus Aurich und haben eine Leistung von 6 MW. „Wir sind froh, dass die Änderungsgenehmigung jetzt erteilt wurde. Wir werden nun in enge Abstimmung mit Enercon gehen“, freut sich Marcel Papenfort, Geschäftsführer der Rennweg GmbH. Die Freude ist nicht unbegründet: Insgesamt 21 Fachbehörden und Träger öffentlicher Belange waren erneut an dem Verfahren beteiligt. Bedenken wegen der Umstellung auf den neuen Anlagentypen hatte keine von Ihnen.
Währenddessen laufen die bauvorbereitenden Maßnahmen im zukünftigen Windpark Rennweg. Laut Papenfort soll noch im April mit dem Verlegen der Kabel in den Wegen begonnen werden. Ab Mitte Mai starten dann die Arbeiten an den Kranstellflächen. Weitere Informationen erfolgen in den nächsten Wochen.
Gauseköte-Urteil wirkt bis in Bundes- und Landesplanung: Rechtsanwalt von WestfalenWIND ordnet Aussagen ein
Das umfassende Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster zum geplanten Windpark Gauseköte liegt jetzt vor. Auf 120 Seiten machen die Richter noch einmal dezidiert deutlich, dass sieben der insgesamt 13 geplanten Anlagen weder die Luftsicherheit noch die Landesverteidigung gefährden würden. Eben dies hatte u.a. der Kreis Lippe aber mit großem Nachdruck behauptet. Weitere sechs Anlagen, die von WestfalenWIND beantragt wurden, sind unzulässig, weil sie in einer Flugbeschränkungszone liegen.
Ein Aspekt der Urteilsbegründung könnte für die Landesregierung zum Problem werden: Der Kreis Lippe hatte bei der Urteilsverkündung im Februar argumentiert, dass ein positives Urteil des OVG bezüglich der geplanten Anlagen nutzlos sei, da die künftige Regionalplanung Windenergieanlagen auf Waldflächen ohnehin ausschließen werde. In der Überbrückungsphase bis zum Inkrafttreten des Regionalplan gelte der sogenannte Lenkungserlass der Landesregierung aus dem vergangenen Jahr. Er besagt, dass Windenergieprojekte, die dem zukünftigen Regionalplan entgegenstehen könnten, bis zu dessen Inkrafttreten auf Eis gelegt werden können. Der dann gültige Regionalplan hätte das Vorhaben endgültig verhindert, so offenbar die Einschätzung des Kreises Lippe. Dieser Argumentation hat der Richter jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht.
In der Urteilsbegründung wird ausdrücklich stellt das OVG ausdrücklich fest, dass ein Ausschluss von Plänen in einer Übergangsphase nach neuem Recht gar nicht zulässig ist. Rechtsanwalt Franz-Josef Tigges, der den Windpark-Planer WestfalenWIND vor Gericht vertreten hat, geht davon aus, dass der damit gerade beschlossene Landesentwicklungsplan jetzt schon in Teilen rechtswidrig ist. Denn darauf fußt der fragliche Lenkungserlass. Tigges misst der Entscheidung des Richters eine bundesweite Bedeutung zu: Für die Genehmigungspraxis habe das zur Folge, dass es Genehmigungsbehörden verwehrt sein dürfte, im Vorgriff auf erst in Zukunft zu erwartende Regionalpläne aktuell Windenergievorhaben zu blockieren. „Sind die Genehmigungen erst einmal erteilt, können später in Kraft tretende Regionalpläne daran nichts mehr ändern“, so Tigges.
Wie Akzeptanz bei Windkraft funktioniert: Minister aus Sachsen-Anhalt informiert sich bei WestfalenWIND
Einen Blick über Landesgrenzen hinweg warf jetzt Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Sachsen-Anhalt. Bei einem Besuch der WestfalenWIND-Gruppe informierte sich der SPD-Politiker darüber, welche vielfältigen Maßnahmen das Unternehmen entwickelt hat, um bei Windkraft-Projekten Zufriedenheit bei den Bürgern vor Ort zu erreichen. Dass WestfalenWIND einer der Vorreiter auf dem Gebiet der akzeptanzfördernden Maßnahmen ist, hatte sich bis nach Sachsen-Anhalt herumgesprochen, so dass Willingmann, der auch Stellvertretender Ministerpräsident seines Landes ist, die Möglichkeit nutzte, um das persönliche Gespräch in Paderborn zu suchen. Empfangen wurde Willingmann von den Geschäftsführern Winfried Gödde, Dr. Felix Rubitschek und Dr. Fiete Dubberke.
Durch eine Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in Nordrhein-Westfalen sollen die Kommunen und Bürger vor Ort von Windenergie-Projekten finanziell profitieren. Ein solch verpflichtendes Akzeptanzgesetz hat Minister Willingmann auch mit der Landesregierung von Sachsen-Anhalt auf den Weg gebracht. Dazu erhielt er von den WestfalenWIND-Vertreten wertvolle Einschätzungen. Seit Ende vergangenen Jahres wurden von WestfalenWIND bereits entsprechende Verträge mit den Kommunen Lichtenau, Bad Wünnenberg, Borchen und Büren geschlossen. Die Vereinbarungen gelten rückwirkend ab 01.01.2023, freiwillig wurden durch das heimische Energieunternehmen auch die Bestandsanlagen mit einbezogen.
Neben der gesetzlichen Verpflichtung zählen vielfältige Akzeptanznahmen seit jeher zur DNA der Unternehmensgruppe. Gastgeber Winfried Gödde, Geschäftsführer der WestfalenWIND Strom GmbH, stellte das Bündel an Instrumenten vor, mit denen die Menschen vor Ort von der Windkraft profitieren. Dazu zählen u.a. vergünstige Bürgerstromtarife, gegründete Stiftungen oder die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung über die Energiegenossenschaft „BürgerWIND“. „Dort, wo sich unsere Windkraftanlagen drehen, sollen die Menschen auch profitieren“, unterstrich Winfried Gödde.
„Ich bin beeindruckt von den Modellen zur Akzeptanzgewinnung und der Offenheit des Unternehmens WestfalenWIND bei diesem Thema.“
Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
„Zufriedenheit vor Ort ist der Schlüssel und ungemein wichtig für die Akzeptanz der Windenergie“, wusste auch Heinrich Bartelt, Geschäftsführer des Windparks Druiberg im Harz, zu berichten. Der Windkraft-Pionier war wie der Minister aus Sachsen-Anhalt angereist. Zusammen mit WestfalenWIND hat Bartelt ein Modell für seine Region erarbeitet, dass den Einwohner in Dardesheim und den umliegenden Orten einen vergünstigten Bürgerstromtarif ermöglicht. Das Sponsoring erfolgt durch eine Vermarktung der Windstrommengen vor Ort über WestfalenWIND. „Der Preishammer von Druiberg“ titelten bereits heimische und überregionale Medien zu dem besonderen Projekt. Bartelt wünschte sich eine Blaupause dieses Modells für das gesamte Land Sachsen-Anhalt, wenn es darum geht, Kommunen und Bürger finanziell von der Windkraft profitieren zu lassen.
Der Unternehmensbesuch in Paderborn lieferte Minister Willingmann zahlreiche Erkenntnisse: „Ich nehme wertvolle Anregungen mit und bin beeindruckt von den Modellen zur Akzeptanzgewinnung und der Offenheit des Unternehmens WestfalenWIND bei diesem Thema“, bedankte sich der Minister für den Austausch. Es gebe zwar viele unterschiedliche Modelle, alle hätten jedoch ein Ziel: „Akzeptanz schaffen vor Ort und finanzielle Beteiligung für die Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger.“ Mit den Einblicken und Anregungen von WestfalenWIND möchte er den laufenden Prozess in Sachsen-Anhalt nun weiter vorantreiben, „dass wir ein entsprechendes Gesetz hinbekommen“, so Willingmann abschließend.