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Wichtige Hilfsangebote: KIM und Tafel Paderborn teilen sich WestfalenWIND-Weihnachtsspende in Höhe von 20.000 Euro

Einen wertvollen, unerlässlichen Dienst für hilfsbedürftige Menschen in Paderborn und Umgebung leisten der KIM – Soziale Arbeit e.V. und die Tafel Paderborn. Das Engagement beider gemeinnütziger Vereine und seiner Mitarbeitenden unterstützt die WestfalenWIND-Gruppe mit der diesjährigen Weihnachtsspende – und verzichtet stattdessen auf Geschenke für ihre Kunden. KIM und Tafel teilen sich die Gesamtsumme in Höhe von 20.000 Euro. Die obligatorischen Schecks wurden jetzt bei einem Besuch beider Empfänger der Weihnachtsspende dankbar entgegengenommen.

Der KIM – Soziale Arbeit e.V. als Verbund unterschiedlicher sozialer Einrichtungen und Wohnhilfen in Paderborn hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in schwierigen oder sich verändernden Lebenssituationen durch ganz konkrete auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Hilfeangebote zu unterstützen. Die rund 100 Mitarbeiter sind unter anderem im Bereich der Straßensozialarbeit für obdachlose Menschen aktiv. „Die Preise steigen und dementsprechend benötigen immer mehr Menschen unsere Unterstützung“, berichtet KIM-Geschäftsführerin Nicole Wiggers von der Herausforderung der Arbeit des Vereins, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feierte. „Zudem benötigen wir dringend sozialen Wohnraum für unsere Klienten“, berichtet sie weiter. Viele der Menschen, die vom KIM-Team betreut werden, können sich einen Kino-Besuch, Schwimmbad-Aufenthalt oder andere Aktivitäten nicht mehr leisten. Mit den 10.000 Euro der WestfalenWIND-Spende sollen unter anderem solche Unternehmungen finanziert und den entsprechenden Personen ermöglicht werden, sagte Nicole Wiggers, die den Spendenscheck gemeinsam mit KIM-Vorstandsmitglied Dr. Jan Lackmann, gleichzeitig Mitgeschäftsführer von WestfalenWIND, dankbar in Empfang nahm.  

„KIM und Tafel leisten einen unbezahlbaren Dienst für jene Menschen in unserer Region, die auf ganz unterschiedliche Weise auf diese Hilfen dringend angewiesen sind.“

Daniel Saage und Dr. Felix Rubitschek, Geschäftsführer der WestfalenWIND-Gruppe

Genauso willkommen und benötigt ist finanzielle Unterstützung bei der Tafel Paderborn. Bereits im vergangenen Jahr ging die Weihnachtsspende der WestfalenWIND-Gruppe an das ehrenamtliche Helfer-Team um die Vorsitzende Vera Jennebach. In der Zentrale in Paderborn und weiteren 13 Ausgabestellen im Stadtgebiet und der Umgebung werden Lebensmittel kostenlos oder gegen einen Kleinstbetrag an bedürftige Menschen abgegeben. Das Engagement der Tafel ist wie bereits im vergangenen Jahr extrem nachgefragt. Mehr als 6.000 Menschen bzw. rund 1700 Familien werden aktuell durch die Organisation und ihre vielen ehrenamtlichen Helfer versorgt. Aktuell besteht ein Aufnahmestopp, weil die Tafel ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat. „Der Druck ist nach wie vor groß“, berichtet die Vorsitzende Vera Jennebach von der täglichen Arbeit. Die WestfalenWIND-Spende in Höhe von 10.000 Euro soll zur Deckung der laufenden Kosten wie Miete, Steuern und Versicherung, aber auch zur Finanzierung von Aufwendungen wie Fahrzeug-Reparaturen verwendet werden.

„KIM und Tafel leisten einen unbezahlbaren Dienst für jene Menschen in unserer Region, die auf ganz unterschiedliche Weise auf diese Hilfen dringend angewiesen sind. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass beide gemeinnützigen Vereine von unserer diesjährigen Weihnachtsspende profitieren sollen. Hier wissen wir, dass das Geld direkt bei den Menschen, die die Hilfe in Anspruch nehmen, ankommt. Gleichzeitig wollen wir herzlichen Dank für die Arbeit von KIM und Tafel sagen“, sagten Daniel Saage und Dr. Felix Rubitschek, beide Geschäftsführer der WestfalenWIND-Gruppe, bei der Scheckübergabe.

Für die Tafel Paderborn nahm Vorsitzende Vera Jennebach den Spendenscheck von den Geschäftsführern der WestfalenWIND-Gruppe, Daniel Saage (l.) und Dr. Felix Rubitschek (r.), entgegen. Fotos: WestfalenWIND

Treue zur Energiestadt bekräftigt: Zahlreiche Gäste stoßen auf neues Kundenbüro im Zentrum von Lichtenau an

Im Herzen von Lichtenau ist das heimische Energieunternehmen WestfalenWIND ab sofort mit einem neuen Kundenbüro an der Lange Straße 55 vertreten. Anlässlich der offiziellen Eröffnung nutzten jetzt zahlreiche Kunden und Bürger der Energiestadt die Gelegenheit, die neue Anlaufstelle mit ihren modern gestalteten Räumlichkeiten kennenzulernen. Bei warmen Kaffeespezialitäten vom Coffee-Bike, leckerem Kuchen und Slush-Eis, das besonders bei den kleinen Gästen gut ankam, wurde das neue Büro in Augenschein genommen und man kam ins Gespräch. 

Bevor mit einem Glas Sekt angestoßen und die Eröffnung damit offiziell besiegelt wurde, betonte Winfried Gödde, Geschäftsführer der WestfalenWIND Strom GmbH, in seiner kurzen Ansprache die langjährige Verbundenheit mit der Energiestadt: „Unser Start- und Ausgangspunkt ist Lichtenau.“ Diese Treue werde mit dem neuen Kundenbüro im Zentrum neu bestätigt. „Wir werden mit der breiten Unterstützung der Windparkbetreiber auch künftig unser Engagement für die Bürger vor Ort fortsetzen und den besonderen Stromtarif mit Kontinuität fortführen.“ Für die Stadt Lichtenau wünschten Bürgermeisterin Ute Dülfer und Miriam Günther von der Wirtschaftsförderung bei ihrem Besuch einen guten Start für das neue Kundencenter. Auch Alt-Bürgermeister Josef Hartmann, wesentlicher Mitgestalter der Energiestadt, freute sich bei der Einweihung über das fortwährende Engagement von WestfalenWIND. Die Anlaufstelle für Stromkunden an der Lange Straße 55 ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr.

Persönliche Ansprechpartner stehen zu diesen Zeiten zur Verfügung, um Vertragsangelegenheiten zur klären, Fragen zu beantworten oder neue Stromverträge abzuschließen. Ein weiteres neues Kundenbüro für die Paderborner Stromkunden befindet sich in Paderborn an der Karl-Schurz-Straße 52, direkt gegenüber vom Hauptsitz der WestfalenWIND-Gruppe.

Zahlreiche Lichtenauer Bürger und Kunden nutzten die Gelegenheit, das neue Kundenbüro an der Lange Straße 55 bei Kaffee und Kuchen kennenzulernen.

Ministerin Neubaur überzeugt sich von Erfolgsmodell Lichtenau: Hohe Akzeptanz für Windenergie und wirtschaftliche Vorteile

Wie der Windenergie-Ausbau mit breiter Zustimmung vor Ort gelingen kann, davon überzeugte sich Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, in der Energiestadt Lichtenau. Auf Einladung der WestfalenWIND-Gruppe aus Paderborn besuchte die Grünen-Politikerin jetzt den Windpark Lichtenau-Asseln, nachdem sie zuvor nebenan den Klima-Campus an der Realschule Lichtenau eingeweiht hatte. Vor Ort tauschte sich Mona Neubaur mit Vertretern des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW), von WestfalenWIND sowie der örtlichen Kommunalpolitik über den aktuellen Stand des Windenergieausbaus und die bestehenden Hindernisse aus.

Neubaur zeigt sich interessiert und beeindruckt

Ganz besonders interessierte die Ministerin, wie es in Lichtenau gelungen ist, die Windenergie mit so hoher Akzeptanz in der  Bevölkerung zu verankern. Rund 190 (!) Windenergieanlagen sind derzeit auf dem Gebiet der 12.000-Einwohner-Kommune in Betrieb. Die Stromproduktion ist zehnmal höher als der Verbrauch, weshalb Lichtenau mit dem Zusatz „Energiestadt“ wirbt und landesweit als Vorzeigebeispiel dafür gilt, wie Klimaschutz durch Windenergie mit hoher Akzeptanz gemeinsam mit der Kommunalpolitik, der Bevölkerung und der Kommune umgesetzt werden kann. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt vom Erfolgsmodell Lichtenau, sie bekräftigte einmal mehr die dringende Notwendigkeit des Windkraftausbaus – wenngleich dies nicht „über die Köpfe der Bürger hinweg“ geschehen dürfe, so Neubaur.

Gastgeber Johannes Lackmann, Geschäftsführer der WestfalenWIND-Gruppe, verwies bei dem Besuch der Ministerin auf die Ergebnisse einer Umfrage der Fachagentur Windenergie an Land aus dem Herbst 2022. Demnach ist die lokale Akzeptanz von Windkraft hoch: 84 Prozent der Menschen in Deutschland sind mit den Anlagen in ihrer unmittelbaren Umgebung einverstanden und sehen darin keine Beeinträchtigung.

Bereits eine repräsentative Umfrage des LEE NRW im Jahr 2020 zeigte, dass die Zustimmung zur Windenergie im Paderborner Land mit 82 Prozent der Befragten ausgesprochen hoch ist, obwohl in keinem Kreis in NRW mehr Windenergieanlagen errichtet sind. Rund 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben an, sogar stolz auf die Vorreiter-Rolle im Land bei den Erneuerbaren Energien zu sein.

Zu oft ist im Zusammenhang mit der Windenergie immer noch von Belastung die Rede. Dabei bieten sich vor allem enorme Chancen.

Johannes Lackmann, Geschäftsführer WestfalenWIND-Gruppe

Johannes Lackmann drängt deshalb darauf, dass beim politisch gewollten Ausbau der Windenergie die positiven Aspekte künftig stärker in den Vordergrund gerückt werden: „Zu oft ist immer noch von Belastung die Rede. Dabei bieten sich vor allem enorme Chancen. Die Belastung wird nach den Ergebnissen mehrerer Umfragen nicht von der breiten Öffentlichkeit gesehen, sondern ist nur in der Wahrnehmung der Politik vorhanden. Dass genau diese Formulierung auch im Landesentwicklungsplan (LEP) NRW auftaucht, ist das falsche Signal an die Kommunen und Bürger, wenn wir deutlich mehr Akzeptanz erreichen wollen.“

Windenergie bedeute schließlich Energiewende und Klimaschutz vor der eigenen Haustür. Die Wertschöpfung bleibt vor Ort, Bürger wie Unternehmen profitierten von günstigen Energiepreisen. Eine hohe Grünstrom-Quote, so Lackmann, wird außerdem zunehmend zum Standortfaktor für die Wirtschaft – Unternehmen wollen nicht nur bezahlbaren Strom, sondern müssen auch ihren CO2-Fußabdruck senken. „Wir haben derzeit fast täglich Anrufe von Firmen, die unseren sauberen und günstigen Strom haben wollen“, betonte der WestfalenWIND-Geschäftsführer bei dem Besuch von Ministerin Neubaur.

Erhebliche finanzielle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorteile

Deshalb sind für den LEE NRW-Vorsitzenden Hans-Josef Vogel jüngste Forderungen einiger OWL-Kommunen nach einem finanziellen Ausgleich aus der Landeskasse angesichts des Ausbaus mehr Wind- und Solarparks in der Region nicht nur „völlig unverständlich“, sondern „überholt und aus der Zeit gefallen.“: „Erneuerbare Energien sind keine Belastung, sondern eine Chance für die heimische Wirtschaft und alle Privathaushalte auf sicher planbare, preiswerte Strompreise, was auch der bundes- und landesweiten Versorgungssicherheit nutzt. Das zeigt das OWL-Leuchtturmprojekt „Green.OWL“. Zudem ist die Windenergie ein starker Leistungsbeitrag zum Klimaschutz.“ Mit Blick auf die fortschreitende Erderwärmung und die damit verbundenen Katastrophen betonte Vogel: „Wir müssen beim Ausbau Erneuerbarer Energien viel schneller werden.“

Als Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg in den Jahren 2017-2022 kennt Vogel die finanzielle und wirtschaftliche Situation von Städten und Kommunen sehr genau: Für ihn steht deshalb fest, dass sich für alle Kommunen in Ostwestfalen-Lippe durch die erneuerbaren Energien, insbesondere durch die Windenergie, erhebliche finanzielle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorteile ergeben.“

Beim Besuch von Ministerin Neubaur lobte Vogel insbesondere den Kreis Paderborn: „Dieser Kreis fern der Küste trägt überproportional zum bundespolitischen Ausbauziel bei der Windkraft an Land bei: Mit einer installierten Leistung von 844 Kilowatt pro Quadratkilometer belegt die Region – bezogen auf die Grundfläche – bundesweit Platz zwei, was die Stromleistung durch Windkraft an Land betrifft.“ Als aufmerksame Zuhörerin zeigte sich Ministerin Neubaur, die ihre Anerkennung darüber zum Ausdruck brachte, was speziell in Lichtenau, aber auch im gesamten Paderborner Land, bereits an erfolgreichen Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt wurde. Dies sei vorbildlich für ganz NRW.

Lichtenau als Vorbild für das ganze Land: SPD-Chef Kutschaty zeigt sich bei Besuch beeindruckt von der Windenergie vor Ort

Auf Einladung der WestfalenWIND-Gruppe hat sich Thomas Kutschaty, der SPD-Landesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Landtag, in der Energiestadt Lichtenau (Kreis Paderborn) über die Situation und Perspektiven der Windenergie informiert. Die Kommune gilt landesweit als Paradebeispiel dafür, wie der Windkraftausbau mit einer hohen Akzeptanz in der Gemeinde, Kommunalpolitik und Bürgern umgesetzt werden kann.

Über die Erfolgsgeschichte Lichtenau kamen die Teilnehmer zunächst in lockerer Runde im Schulungszentrum von Enercon, dem größten deutschen Hersteller von Windenergieanlagen, mit Thomas Kutschaty ins Gespräch. Wie die Akzeptanz der Bevölkerung gewonnen werden konnte, erläuterte Steffen Lackmann, Mitgesellschafter von WestfalenWIND und Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW): „Das hat funktioniert, weil wir die Menschen vor Ort gemeinsam mit der Politik mitgenommen haben. Viele sind direkt an den Windenergieanlagen beteiligt, das Ehrenamt profitiert von einer Energiestiftung und die Bürgerinnen und Bürger seit Jahren von einem geförderten Stromtarif.“ Bürgermeisterin Ute Dülfer, die mit ihrem Vorgänger Josef Hartmann am Termin teilnahm, ergänzte: „Wir sind unglaublich froh, dass wir die Windräder haben. Sie machen 30 Prozent unserer Gewerbesteuer-Einnahme aus.“ So ist aus der ehemals strukturschwachen Stadt die Kommune mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen im Kreis Paderborn geworden.

Im Windpark Lichtenau-Asseln: WestfalenWIND-Geschäftsführer Johannes Lackmann (l.) und Thomas Kutschaty.

Insgesamt 190 Windenergieanlagen drehen sich auf Lichtenauer Stadtgebiet und sorgen dafür, dass die Stromproduktion deshalb 10-mal höher ist als der Verbrauch. Inzwischen wirbt Lichtenau offensiv mit dem Zusatz „Energiestadt“. Wohlwissend auch, dass eine hohe Grünstrom-Quote zunehmend zum Standortfaktor für die Wirtschaft wird. „Wir haben derzeit fast täglich Anrufe von Unternehmen, die unseren sauberen und günstigen Strom haben wollen“, so Lackmann. Der Automobilzulieferer Benteler in Lichtenau-Kleinenberg wird schon seit Jahren mit Strom aus einem 10 Kilometer entfernten Bürgerwindpark versorgt.

„Wenn es überall in Deutschland und NRW so laufen würde wie hier, dann bräuchten wir uns deutlich weniger Gedanken machen bei der Energiewende.“

Thomas Kutschaty

„Wie auch die SPD-Fraktion, halten wir die sofortige Abschaffung des 1.000-Meter-Mindestabstandes für neue Windenergieanlagen für das Gebot der Stunde“, betonte Steffen Lackmann gegenüner Kutschaty. Die Abschaffung würde helfen, bereits jetzt den notwendigen Ausbau, besonders in den besiedelten Regionen des Landes zu beschleunigen. Nicht der einzige Wunsch von Lackmann: „In der vergangenen Woche hat die Landesregierung den Bezirksregierungen als Träger der Regionalplanung die von ihnen auszuweisenden Flächengrößen mitgeteilt. Damit wir als Windbranche im Land wirklich durchstarten können, müssen diese Flächen schnell in die neuen Regionalpläne einfließen.“ Ein im vergangenen Jahr beschlossenes Bundesgesetz sieht vor, dass Nordrhein-Westfalen 1,8 Prozent für die Windenergienutzung ausweisen muss. Die Landesregierung hat angekündigt, dass dieser Prozess 2025 abgeschlossen sein soll.

Die Teilnehmer von WestfalenWIND und Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) mit ihrem Ehrengast.

Beim Besuch im Windpark Asseln warb LEE NRW-Vorstandsmitglied Lackmann beim SPD-Oppositionsführer um Unterstützung, damit „viele ärgerliche Hindernisse“ für den weiteren Windkraftausbau aus dem Weg geräumt werden: „Dazu zähle ich beispielsweise das Thema überzogene Baulasten, was vielerorts den Bau neuer Windenergieanlagen verzögert und schwieriger macht.“ Verzögerungen ergeben sich, so Lackmann, bei vielen Genehmigungsbehörden durch nicht mehr zeitgemäße Artenschutz-Auflagen: „Die Windbranche in NRW wartet deshalb sehnsüchtig auf den neuen Artenschutz-Leitfaden, der die Vorgaben aus dem im vergangenen Jahr novellierten Bundesnaturschutzgesetz umsetzt.“

Neben der Besichtigung einer Anlage wurde der Ehrengast abschließend noch in ein windCORES-Rechenzentrum im Turm eines Windrades geführt. Kutschaty zeigte sich beeindruckt darüber, welche innovativen Möglichkeiten der Windenergie mit dieser einzigartigen Marke genutzt werden. Sein Fazit des mehrstündigen Besuchs in Lichtenau fiel eindeutig aus: „Wenn es überall in Deutschland und NRW so laufen würde wie hier, dann bräuchten wir uns deutlich weniger Gedanken machen bei der Energiewende.“

 

Lichtenauer Windkraftbündnis für günstigen Strom

In der Energiestadt Lichtenau können die Menschen seit mittlerweile über 10 Jahren von besonders günstigen Stromtarifen profitieren. Möglich gemacht wurde das schon immer durch Zuschüsse aus der Windkraft. Dieses finanzielle Engagement lastete bisher allein auf den Schultern der Asselner Windkraft.

Der WestfalenWIND Strom GmbH ist es nun gelungen, ein breites Bündnis von Lichtenauer Windparkbetreibern zu schmieden, das bereit ist, dieses Erfolgsmodell fortzuführen.  „Wir sind stolz darauf, dass sich auf unsere Initiative hin die größten Windparkbetreiber der Stadt zu einer Solidargemeinschaft zusammengeschlossen haben, allen vor Ort regional produzierten Strom weiterhin preisgünstig anbieten zu können“, freut sich Dr. Andreas Schmitt, Geschäftsführer der WestfalenWIND Strom GmbH. „Es war und ist uns ein wichtiges Anliegen, dass unsere Kunden dort, wo wir viel Windstrom produzieren, von günstigen Strompreisen profitieren“, so Schmitt weiter.

Dank der Unterstützung der Betreiber ist es möglich, den Strompreis im gesamten Stadtgebiet von Lichtenau um 2 Cent pro Kilowattstunde und zusätzlich um 1 Euro im monatlichen Grundpreis zu reduzieren. Für einen Durchschnittshaushalt (4000 kWh/a) bedeutet das eine Ersparnis von ca. 100 Euro im Jahr.

Lob für die Initiative gibt es aus dem Lichtenauer Rathaus: „Es freut mich sehr, dass man dieses Modell gemeinsam mit den Betreibern aufrechterhalten kann,“ so Bürgermeisterin Ute Dülfer.

Folgende Betreibergesellschaften sind an dem Strompreisbündnis beteiligt:

  • Bürgerwind Buchgarten
  • Lichtenauer Bürgerwind
  • Windpark Hassel
  • Windpark Huser Klee
  • Asselner Windkraft
  • Windpark Mittelberg
  • Windpark Altenautal.

Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Flaute beim Ausbau der Windkraft in OWL – Geplante Mindestabstände bremsen Repowering aus

Jürgen Wrona

Die Windkraftnutzung ist die tragende Säule der Energiewende. Doch Zahlen der Bezirksregierung Detmold zeigen: Der Ausbau der Windenergie kommt in Ostwestfalen-Lippe kaum voran. Ende 2020 waren im Regierungsbezirk 985 Windenergieanlagen in Betrieb – das sind nur neun mehr als im Vorjahr, nur zehn mehr als zwei Jahre zuvor. „Bleibt es beim Schneckentempo der vergangenen Jahre, werden die Klimaziele in OWL krachend verfehlt“, warnt Jürgen Wrona (Delbrück), Vorsitzender des OWL-Regionalverbandes im Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW und fordert die Landesregierung und die Kommunen auf, bei der Windenergie endlich von der Bremse gehen. „Sonst fehlt schon bald Ökostrom, Das würde Nordrhein-Westfalen als Energie- und Industriestandort gefährden“, so Wrona.

Im Regierungsbezirk Detmold drehen sich aktuell ein Viertel aller Windenergieanlagen in NRW. Hochburg der Windkraft ist mit weitem Abstand der Kreis Paderborn mit 523 Anlagen – das sind 53 Prozent der insgesamt in OWL betriebenen Windräder.  Allein in Lichtenau stehen fast 180 Anlagen. Aber der weitere Ausbau in OWL stockt seit mehr als zwei Jahren.

Nachholbedarf und noch große Windflächenpotenziale sieht der LEE-Regionalverband OWL vor allem in den Kreisen Höxter und Lippe, die ähnlich gute Voraussetzungen für die Windenergienutzung wie der Kreis Paderborn aufweisen. Mit 19 bzw. 12 Prozent sind die Anteile in beiden Kreisen an der Gesamtzahl der Anlagen in OWL aber vergleichsweise gering.

Dutzende alter Windenergieanlagen in OWL fallen ab 2021 alljährlich aus der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und haben dann keine wirtschaftliche Zukunft mehr. Ein Repowering der Standorte mit modernen, leistungsstärkeren Anlagen wäre eine Lösung. Doch eine vom LEE NRW in Auftrag gegebene Analyse zeigt, dass landesweit nur gut 6 Prozent der Anlagen in NRW repowert werden könnten. Haupthindernis sind die Abstandsvorschriften für NRW.

„Damit durchkreuzt die schwarz-gelbe Landesregierung ihre eigenen, großspurig angekündigten Pläne, die installierte Windenergieleistung vor allem durch Repowering bis 2030 zu verdoppeln,“ sagt Kerstin Haarmann, stellvertretende Vorsitzendes des LEE-Regionalverbandes OWL. Der Verband fordert, dass die Rahmenbedingungen für das Repowering von Windkraftstandorten verbessert werden.

Auch Wirtschaftswälder kommen in OWL noch als Windenergiestandorte in Frage. Dürre und Borkenkäferbefall haben vor allem Nadelwaldbeständen erheblich zugesetzt. „Ganze Wälder sind mittlerweile ausradiert. Einige Flächen sollten für die Windenergie freigegeben werden,“ fordert der LEE-Regionalvorsitzende Jürgen Wrona. Waldbesitzer bräuchten Einnahmen aus der Windenergie auch, damit sie ihre Bestände nachhaltig und klimastabil wieder aufforsten können. Die Landesregierung lehnt jedoch Windenergie in Nutzwäldern und sogar auf zerstörten Waldflächen ab.

Kerstin Haarmann
Kerstin Haarmann

„Die öffentlichen Bekenntnisse aus Düsseldorf zur Energiewende sind bislang nur heiße Luft“, kommentiert Kerstin Haarmann die 2020er-Zahlen zum Windenergieausbau. Durch die von der schwarz-gelben Landesregierung derzeit geplanten Abstandsregelungen für die Windenergie wird der Ausbau noch stärker ausgebremst. Auch der jüngste Gesetzesentwurf aus Düsseldorf dürfte aus Sicht des LEE OWL daran wenig ändern. „Die Klimaschutzpolitik der Landesregierung ist absurd,“ so das Fazit von Haarmann.

Hermann Scheer weist in Lichtenau den Weg – Gewerbegebiet Breikedahl soll ökologisches Vorzeigeprojekt werden

Noch sieht man nicht viel vom zukünftigen Herrmann-Scheer-Weg in Lichtenau, der jetzt offiziell eingeweiht wurde. Nur das Straßenschild neben dem Gelände der ehemaligen Firma Leinkenjost ist schon vorhanden. Das Schild, das die Stadt Lichtenau aufgestellt hat, weist den ehemaligen SPD-Bundespolitiker als Vordenker einer globalen Energiewende aus. 30 Jahre lang war Scheer Bundestagsabgeordneter und in dieser Funktion Kämpfer für die Erneuerbaren Energien. Er gilt als einer der Väter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und hat damit die Grundlage für den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung in Deutschland gelegt.

Dass ausgerechnet in der Windenergiehauptstadt Lichtenau ein Weg nach dem vor 10 Jahren verstorbenen Visionär benannt wurde, ist natürlich kein Zufall. Initiiert wurde das Ganze von der Breikedahl GbR, die das Gelände der ehemaligen Möbelmanufaktur Leinkenjost auf einer Grundstücksgröße von ca. 22.000 qm erworben hat. Die Gesellschafter, darunter die Windkraftbetreiber Johannes Lackmann und Christoph Sonntag, wollen das Gewerbe- und Mischgebiet ganz im Sinne Scheers weiterentwickeln. So soll es zukünftig zentral auf Erneuerbare Energien ausgerichtet werden.

Als eine der ersten Maßnahmen wurde auf dem Dach des Fabrikgebäudes eine große Photovoltaikanlage von 750 kWp installiert. Zudem werden Teile der knapp 10.000 qm an Hallenflächen aktuell renoviert. Mehrere teils sehr innovative Firmen haben einzelne Hallenabschnitte bereits bezogen. Zudem werden die Hallen künftig der Ersatzteillagerung und Versorgung im Windenergiebereich dienen.

Des Weiteren steht der Bau eines neuen Bürohauses in einer Holzbauweise auf dem Plan. „Wir wollen dort Firmen ansiedeln, die im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig sind und so das Profil des Wirtschaftsstandortes Lichtenau weiter in diese Richtung schärfen“, erläutert Johannes Lackmann. Auch für die angrenzenden Grünflächen gibt es konkrete Überlegungen. Hier soll ein Mischgebiet entstehen, das ökologisches Wohnen und Arbeiten (z.B. Bauen mit heimischem Holz) in den Vordergrund stellt. Die Wärmeversorgung der Wohnhäuser könnte nachhaltig und kostengünstig über die auf dem Firmengelände vorhandene Holzhackschnitzelheizung erfolgen.

Die Pläne stehen laut der Gesellschafter keinesfalls in Konkurrenz zum Technologiezentrum Lichtenau, sondern sollten als Ergänzung des Angebots verstanden werden.  „Wir wollen vor allem produktionsnahe Firmen aus der Erneuerbaren Energien-Branche ansprechen, die Lager- und Produktionskapazitäten benötigen. Wir glauben, dass ein solches Konzept Hermann Scheer gut gefallen hätte.“, sagt Christoph Sonntag bei der Einweihung des Hermann-Scheer-Wegs, der demnächst zwischen Werksgelände und dem zukünftigen Mischgebiet verlaufen soll. Zur Feierstunde waren auch frühere Wegbegleiter des visionären Politikers nach Lichtenau gekommen.