Gemeinsam mit WestfalenWIND arbeitet Zattoo am klimaneutralen Fernsehen der Zukunft

Dr. Fiete Dubberke (WestfalenWIND IT) und Stefan Lietsch (Zattoo) (v.l.)

Seit heute laufen erste Inhalte des TV-Streaming-Anbieters über ein eigenes Rechenzentrum direkt in einem Windrad

Paderborn/Berlin/Zürich – Dass klimaverträgliches Streaming möglich ist, zeigt jetzt eine gemeinsame Kooperation von Zattoo und WestfalenWIND. Durch das Green IT-Projekt windCORES des Windparkbetreibers bringt der TV-Streaming-Anbieter Zattoo sein Rechenzentrum direkt in eine Windkraftanlage. Seit heute laufen erste Inhalte des TV-Streaming-Anbieters über dieses innovative Rechenzentrum. Zattoo und WestfalenWIND übernehmen mit der gemeinsamen Zusammenarbeit  eine Vorreiter-Rolle. Soweit bekannt, ist dieses Projekt weltweit einzigartig.

Der weltweite CO2-Ausstoß steigt kontinuierlich und auch die Internetnutzung trägt mehr und mehr dazu bei. Auch Streaming-Dienste, Cloud-Anwendungen und Videokonferenzen werden immer häufiger genutzt. Das wird nicht zuletzt durch die aktuelle Corona-Lage deutlich. Auch wenn viele Rechenzentren schon heute energieeffizient betrieben werden, entstehen immer noch jede Menge CO2-Emissionen durch den laufenden Betrieb.

Bei Zattoo, einem der größten TV-Streaming-Anbieter Europas, werden im Monat über 80 Millionen Stunden TV-Inhalte gestreamt. Dabei werden täglich zwischen Nutzern und Rechenzentrum mehr als fünf Millionen Gigabyte an Daten ausgetauscht. Das verbraucht alleine bei Zattoo rund eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr, bei deren Produktion in der Regel CO2 anfällt. Bei Zattoo arbeitet man deshalb bereits an einer Lösung.

Mit dem windCORES-Projekt des Windparkbetreibers WestfalenWIND aus Paderborn plant Zattoo das eigene Rechenzentrum zukünftig direkt in einer Windkraftanlage zu betreiben. Nach einer Testphase laufen seit heute erste Inhalte des TV-Streaming-Anbieters über dieses innovative Rechenzentrum. Damit nutzt Zattoo nicht nur Ökostrom aus Windenergie für die Verbreitung von TV-Inhalten, sondern platziert das eigene Rechenzentrum direkt in das Windrad, also dorthin, wo der Strom entsteht.

„Mit windCORES werden die Windenergieanlagen einer weiteren nachhaltigen Nutzung zugeführt. So können wir den steigenden Energiebedarf durch die zunehmende Digitalisierung mit der Energiewende in Einklang bringen“, so Fiete Dubberke, Geschäftsführer IT bei WestfalenWIND.

“Die Idee, Rechenkapazität näher zur sauberen Energieerzeugung zu bringen und dabei noch ungenutzte Raumkapazitäten zu erschließen, ist so einfach und naheliegend und aus unserer Sicht ein Projekt, das hoffentlich Schule macht. Wir wollen konsequent zum nachhaltigen Unternehmen werden und andere dazu bewegen, mitzumachen”, so Stefan Lietsch, Chief Technology Officer bei Zattoo und Verantwortlicher für das Projekt.

Ende 2020 fand der Einzug der ersten Server von Zattoo in das Windrad von WestfalenWIND statt. In dieser ersten Phase wurden zunächst einige wichtige Tests an den Systemen und Prozessen von Zattoo durchgeführt. Heute Morgen wurden dann die ersten Server in Betrieb genommen. In einer nächsten Phase will Zattoo herausfinden, ob windCORES den unternehmenseigenen, hohen Ansprüchen an Stabilität und Zuverlässigkeit gerecht werden kann. Das ist für Zattoo, als Anbieter von Live Fernsehen äußerst wichtig, um sicherzustellen, dass der eigene Service rund um die Uhr genutzt werden kann. Nach und nach plant Zattoo dann immer mehr Inhalte über das Rechenzentrum im Windrad laufen zu lassen. Als erster Streaming-Anbieter weltweit, der mit seinen Servern in ein Windrad zieht, betritt Zattoo mit diesem Projekt absolutes Neuland. Sollten sich die Erwartungen an das Projekt erfüllen, plant Zattoo das Windrad zukünftig zum Hauptstandort für das eigene Rechenzentrum machen.

Über Zattoo:

Zattoo (www.zattoo.com) ist einer der führenden TV-Streaming-Anbieter in Europa mit rund 3 Millionen Nutzern monatlich. Das 2005 gegründete Unternehmen beschäftigt über 170 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz in Zürich sowie einen weiteren Standort in Berlin. Nutzer in der Schweiz, Deutschland und Österreich schauen über Zattoo alle beliebten TV-Sender in HD- und Full-HD-Qualität sowie eine Vielzahl an Video-On-Demand-Inhalten. Dabei steht Zattoo auf fast allen Endgeräten zur Verfügung, darunter Smart-TVs, PCs und Laptops, Streaming-Playern sowie Smartphones und Tablets. Neben der freien Nutzung bietet Zattoo in seinen kostenpflichtigen Abonnements auch Funktionen für zeitversetztes Fernsehen sowie EU-weites Streaming an. Seit 2012 bietet Zattoo seine Technologie auch Medienunternehmen und Netzbetreibern weltweit als TV-as-a-Service-Plattform an. Die Schweizer TX Group, ein digitaler Hub und Netzwerk von Medien und Plattformen, ist seit 2008 an Zattoo beteiligt und hält seit 2019 über 50 Prozent.

 

Über WestfalenWIND IT

windCORES ist eine Marke der WestfalenWIND IT GmbH & Co.KG, die zur WestfalenWIND-Gruppe gehört. Die Gruppe mit Sitz in Paderborn und Lichtenau betreibt und verwaltet rund 170 Windkraftanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 350 MW. Sie verfügt außerdem über einen eigenen Stromvertrieb, eine Photovoltaik-Sparte und ein eigenes Service-Team zur Wartung von Windkraftanlagen. Mit windCORES will WestfalenWIND die digitale Welt „grüner“ machen und eine innovative Lösung für eine verteilte Rechenzentrumsinfrastruktur der Zukunft bieten. Das Konzept zum Betrieb von klimaneutralen Rechenzentren in Windrädern wurde von der Unternehmenstochter WestfalenWIND IT GmbH & Co.KG in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn (SICP) entwickelt und als Patent angemeldet. 2019 wurde die Idee mit dem Deutschen Rechenzentrumspreis ausgezeichnet.