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Breites Netzwerk für erfolgreiche Energiewende: Im Austausch mit dem Vorreiter aus dem Kreis Steinfurt

Der Kreis Steinfurt im Münsterland macht seit vielen Jahren vor, wo das Unternehmen WestfalenWIND auch gerne hinmöchte: den großen Schulterschluss für die Energiewende gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren vor Ort schaffen. Doch wie ist die Erfolgsgeschichte gelungen? Darum ging es jetzt bei einem informellen Austausch, zu dem sich Christoph Hüls, Geschäftsführer des Bürgerenergieverbunds Steinfurt, und Ralf Marpert, Servicestelle Wind des energieland-2050 e.V., auf Einladung der Geschäftsführung von WestfalenWIND in Paderborn traf.

Das Ziel im Kreis Steinfurt ist klar definiert: „Klimaneutralität bis 2040 – am besten noch früher“, formulierte es Ralf Marpert. Zur Erreichung wurde energieland-2050 gegründet, der gemeinnützige Verein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kreis Steinfurt. Dieser bringt alle beteiligten Akteure an einen Tisch und ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und den 24 kreisangehörigen Kommunen. Der Verein fördert das bürgerschaftliche Engagement, die regionale Wertschöpfung und den öffentlichen Diskurs über gesellschaftliche Verantwortung und ein nachhaltiges und klimafreundliches Leben. Die Strukturen wurden bereits 2012 aufgebaut – und sie tragen Früchte. „Der Ausbau der Windenergie im Kreis Steinfurt ist ausgewogen, transparent und mit hoher Akzeptanz erfolgt“, berichtete Christoph Hüls. Zahlreiche Akzeptanzmaßnahmen wurden dafür gemeinsam erarbeitet und umgesetzt: Bürgerwind-Konzept, Zertifizierung von Bürgerwindparks, Runder Tisch Windenergie, gemeinsame Leitlinien,
regionale Landstrom-Marke und eine Bürgerenergiegenossenschaft nehmen die Menschen und Interessensgruppen vor Ort mit und bieten die Möglichkeit zur Beteiligung – auch finanziell. Marpert: „Die Windkraft im Kreis Steinfurt – sie boomt und ist ein echter Wirtschaftsfaktor. energieland-2050 ist dabei ein identitätsstiftendes Netzwerk.“ Neben der Windenergie beschäftigt sich der Verein, dessen Vorsitzender der
Landrat des Kreises Steinfurt ist, auch mit den Themen Solarenergie, Heizen und Sanieren sowie Wasserstoff. Der Verein habe immer die großen Chancen der Energiewende, gerade für den ländlichen Raum, in den
Mittelpunkt gestellt.

Der Kreis Steinfurt zeigt, dass mit breiter kommunaler Vernetzung ein erfolgsversprechender Weg beschritten wurde. Es wäre wünschenswert, wenn der Landrat des Kreises Paderborn, ähnlich wie im Kreis Steinfurt, in diesem Prozess eine moderierende Funktion übernimmt.

Winfried Gödde, Geschäftsführung WestfalenWIND

Ein Akzeptanzproblem in der Bevölkerung besteht in Paderborn ganz und gar nicht, obwohl sich in keinem anderen Kreis in NRW so viele Windenergieanlagen (aktuell rund 520) drehen, machte Geschäftsführer
Friedbert Agethen von WestfalenWIND deutlich. Bereits eine repräsentative Umfrage des LEE NRW im Jahr 2020 zeigte, dass die Zustimmung zur Windenergie im Paderborner Land mit 82 Prozent der Befragten ausgesprochen hoch ist. „Wir sind auch auf dem Gebiet der Akzeptanznahmen führend mit Stiftungen, vergünstigten Strompreisen sowie finanzieller Beteiligung über die Genossenschaft BürgerWIND“, so Agethen. Er nannte allerdings den großen Unterschied etwa zum Kreis Steinfurt: „Das machen wir alles allein als Unternehmen. Unser Ziel muss es sein, eine Vernetzung mit der Politik und allen anderen Akteuren im
Paderborner Land hinzubekommen.“

Geschäftsführer-Kollege Winfried Gödde dankte den beiden Gästen für den Austausch und formulierte seine Erkenntnis aus dem gewinnbringenden Gespräch: „Der Kreis Steinfurt zeigt, dass mit breiter kommunaler Vernetzung ein erfolgsversprechender Weg beschritten wurde.“ Sein Wunsch: „Diese erhaltenen Impulse möchten wir mit den Städten und Kommunen unter Beteiligung der Bürger an der regionalen Wertschöpfung umsetzen. Es wäre wünschenswert, wenn der Landrat des Kreises Paderborn, ähnlich wie im Kreis Steinfurt, in diesem Prozess eine moderierende Funktion übernimmt. Das Bürgerenergiegesetz des Landes NRW bietet gerade auch für Bürger verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten an den Erneuerbaren Energien an.“

Ministerin Neubaur überzeugt sich von Erfolgsmodell Lichtenau: Hohe Akzeptanz für Windenergie und wirtschaftliche Vorteile

Wie der Windenergie-Ausbau mit breiter Zustimmung vor Ort gelingen kann, davon überzeugte sich Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, in der Energiestadt Lichtenau. Auf Einladung der WestfalenWIND-Gruppe aus Paderborn besuchte die Grünen-Politikerin jetzt den Windpark Lichtenau-Asseln, nachdem sie zuvor nebenan den Klima-Campus an der Realschule Lichtenau eingeweiht hatte. Vor Ort tauschte sich Mona Neubaur mit Vertretern des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW), von WestfalenWIND sowie der örtlichen Kommunalpolitik über den aktuellen Stand des Windenergieausbaus und die bestehenden Hindernisse aus.

Neubaur zeigt sich interessiert und beeindruckt

Ganz besonders interessierte die Ministerin, wie es in Lichtenau gelungen ist, die Windenergie mit so hoher Akzeptanz in der  Bevölkerung zu verankern. Rund 190 (!) Windenergieanlagen sind derzeit auf dem Gebiet der 12.000-Einwohner-Kommune in Betrieb. Die Stromproduktion ist zehnmal höher als der Verbrauch, weshalb Lichtenau mit dem Zusatz „Energiestadt“ wirbt und landesweit als Vorzeigebeispiel dafür gilt, wie Klimaschutz durch Windenergie mit hoher Akzeptanz gemeinsam mit der Kommunalpolitik, der Bevölkerung und der Kommune umgesetzt werden kann. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt vom Erfolgsmodell Lichtenau, sie bekräftigte einmal mehr die dringende Notwendigkeit des Windkraftausbaus – wenngleich dies nicht „über die Köpfe der Bürger hinweg“ geschehen dürfe, so Neubaur.

Gastgeber Johannes Lackmann, Geschäftsführer der WestfalenWIND-Gruppe, verwies bei dem Besuch der Ministerin auf die Ergebnisse einer Umfrage der Fachagentur Windenergie an Land aus dem Herbst 2022. Demnach ist die lokale Akzeptanz von Windkraft hoch: 84 Prozent der Menschen in Deutschland sind mit den Anlagen in ihrer unmittelbaren Umgebung einverstanden und sehen darin keine Beeinträchtigung.

Bereits eine repräsentative Umfrage des LEE NRW im Jahr 2020 zeigte, dass die Zustimmung zur Windenergie im Paderborner Land mit 82 Prozent der Befragten ausgesprochen hoch ist, obwohl in keinem Kreis in NRW mehr Windenergieanlagen errichtet sind. Rund 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben an, sogar stolz auf die Vorreiter-Rolle im Land bei den Erneuerbaren Energien zu sein.

Zu oft ist im Zusammenhang mit der Windenergie immer noch von Belastung die Rede. Dabei bieten sich vor allem enorme Chancen.

Johannes Lackmann, Geschäftsführer WestfalenWIND-Gruppe

Johannes Lackmann drängt deshalb darauf, dass beim politisch gewollten Ausbau der Windenergie die positiven Aspekte künftig stärker in den Vordergrund gerückt werden: „Zu oft ist immer noch von Belastung die Rede. Dabei bieten sich vor allem enorme Chancen. Die Belastung wird nach den Ergebnissen mehrerer Umfragen nicht von der breiten Öffentlichkeit gesehen, sondern ist nur in der Wahrnehmung der Politik vorhanden. Dass genau diese Formulierung auch im Landesentwicklungsplan (LEP) NRW auftaucht, ist das falsche Signal an die Kommunen und Bürger, wenn wir deutlich mehr Akzeptanz erreichen wollen.“

Windenergie bedeute schließlich Energiewende und Klimaschutz vor der eigenen Haustür. Die Wertschöpfung bleibt vor Ort, Bürger wie Unternehmen profitierten von günstigen Energiepreisen. Eine hohe Grünstrom-Quote, so Lackmann, wird außerdem zunehmend zum Standortfaktor für die Wirtschaft – Unternehmen wollen nicht nur bezahlbaren Strom, sondern müssen auch ihren CO2-Fußabdruck senken. „Wir haben derzeit fast täglich Anrufe von Firmen, die unseren sauberen und günstigen Strom haben wollen“, betonte der WestfalenWIND-Geschäftsführer bei dem Besuch von Ministerin Neubaur.

Erhebliche finanzielle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorteile

Deshalb sind für den LEE NRW-Vorsitzenden Hans-Josef Vogel jüngste Forderungen einiger OWL-Kommunen nach einem finanziellen Ausgleich aus der Landeskasse angesichts des Ausbaus mehr Wind- und Solarparks in der Region nicht nur „völlig unverständlich“, sondern „überholt und aus der Zeit gefallen.“: „Erneuerbare Energien sind keine Belastung, sondern eine Chance für die heimische Wirtschaft und alle Privathaushalte auf sicher planbare, preiswerte Strompreise, was auch der bundes- und landesweiten Versorgungssicherheit nutzt. Das zeigt das OWL-Leuchtturmprojekt „Green.OWL“. Zudem ist die Windenergie ein starker Leistungsbeitrag zum Klimaschutz.“ Mit Blick auf die fortschreitende Erderwärmung und die damit verbundenen Katastrophen betonte Vogel: „Wir müssen beim Ausbau Erneuerbarer Energien viel schneller werden.“

Als Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg in den Jahren 2017-2022 kennt Vogel die finanzielle und wirtschaftliche Situation von Städten und Kommunen sehr genau: Für ihn steht deshalb fest, dass sich für alle Kommunen in Ostwestfalen-Lippe durch die erneuerbaren Energien, insbesondere durch die Windenergie, erhebliche finanzielle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorteile ergeben.“

Beim Besuch von Ministerin Neubaur lobte Vogel insbesondere den Kreis Paderborn: „Dieser Kreis fern der Küste trägt überproportional zum bundespolitischen Ausbauziel bei der Windkraft an Land bei: Mit einer installierten Leistung von 844 Kilowatt pro Quadratkilometer belegt die Region – bezogen auf die Grundfläche – bundesweit Platz zwei, was die Stromleistung durch Windkraft an Land betrifft.“ Als aufmerksame Zuhörerin zeigte sich Ministerin Neubaur, die ihre Anerkennung darüber zum Ausdruck brachte, was speziell in Lichtenau, aber auch im gesamten Paderborner Land, bereits an erfolgreichen Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt wurde. Dies sei vorbildlich für ganz NRW.

Energiestiftung Egge wird künftig das Ehrenamt in Altenbeken unterstützen

Mit der Gründung der Energiestiftung Egge können sich die Vereine in und um Altenbeken ab sofort auf finanzielle Unterstützung freuen. Die Stiftung will künftig jedes Jahr mindestens 40.000 Euro an das Ehrenamt in der Egge-Gemeinde ausschütten. Finanziert wird sie hauptsächlich aus Erträgen der Windkraft. Zuwendungen bekommt sie bisher von der Buker Windkraft, dem Windkraftplanungsbüro LSF Energy und den Unternehmen Brockmann Wind und Finke Formenbau. Weitere Unterstützer werden noch gesucht.

In der Präambel der Satzung heißt es, die Stiftung wolle dem Gemeinwohl dienen und insbesondere das Gemeindegebiet Altenbeken stärken. Ziel ist es, die Dörfer für junge Familien, aber auch für ältere Menschen attraktiv und lebenswert zu halten und so dem demographischen Wandel entgegen zu wirken. Initiiert wurde die Gründung von Johannes Lackmann, Geschäftsführer der Buker Windkraft: „Ich verfolge schon seit Jahren das Ziel, in Altenbeken eine Energiestiftung zu gründen. Schließlich ist die Gemeinde Windkraftvorreiter im Land. In Buke wurde 1991 der erste Windpark in NRW errichtet.“ Gescheitert sei die Stiftungsgründung leider aber lange am Willen von politischen Entscheidungsträgern vor Ort, die sich nicht mit der Windkraft „einlassen“ wollten, so Lackmann weiter.

Vorbild für die Energiestiftung Egge ist die Energiestiftung Sintfeld, die das Ehrenamt in Bad Wünnenberg seit 2013 mit über einer Million Euro gefördert hat. „Um es den Vereinen, die ohnehin schon genug mit der Bürokratie zu kämpfen haben, möglichst einfach zu machen, haben wir den Projektantrag bewusst sehr einfach gehalten,“ erklärt der Stiftungsvorsitzende Jan Bussmann. Auf der stiftungseigenen Homepage (www.energiestiftung-egge,de) müsse man nur ein Formular herunterladen und ausfüllen. Voraussetzung sei nur, dass die Summe einem gemeinnützigen Zweck zu Gute komme.

Eine erste Förderzusage konnte der Stiftungsrat schon machen: Die Back- und Braufreunde“ in Schwaney erhalten 20.000 Euro Zuschuss für die Ausstattung der Brauanlage und der Backstube. Weitere Förderanträge können gestellt werden.

Neue Umfrage: Menschen im Kreis Paderborn stehen hinter der Energiewende vor Ort – 85% wollen möglichst schnellen bundesweiten Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien

Landesverband Erneuerbare Energien

39% der Menschen im Kreis Paderborn sind stolz darauf, Vorreiter-Region bei der Nutzung Erneuerbarer Energien zu sein. Das geht aus einer neuen repräsentativen Umfrage im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hervor. Der Kreis Paderborn deckt seinen Strombedarf schon seit dem Jahr 2018 zu 100% mit Ökostrom.

Kreisweit hatte ein zertifiziertes Umfrage-Institut im August 1000 Menschen zur Zukunft der Windenergie befragt. Auf die Frage: “Wie stehen Sie zum starken Ausbau der Windenergie und damit der Vorreiter-Rolle des Kreises beim Ausbau der Erneuerbaren Energien?“, antworteten besagte 39% mit „darauf bin ich stolz“ und 43% mit „das finde ich nicht besonders gut, ist aber notwendig“. Nur 9% lehnen den Ausbau ab. Dafür, dass die Energiewende auch bundesweit so schnell wie möglich umgesetzt werden sollte, stimmten 85% der Befragten im Kreis Paderborn.

Im landesweiten Regionen-Vergleich fällt auf: In OWL, wo landesweit mit Abstand die meisten Anlagen stehen, ist die Akzeptanz mit 92% am höchsten (Folie 9, NRW-Umfrage). „Eine überwältigende Mehrheit will also einen schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien. Auch im Kreis Paderborn, wo der Strombedarf bereits seit 2018 zu 100 % durch Ökostrom gedeckt ist, ist die Akzeptanz für die Windenergie noch sehr hoch,“ erläutert Jürgen Wrona, Vorsitzender des Regionalverbandes OWL im Landesverband LEE. „Damit ist klar belegt, dass die organisierten Windkraftgegner nur eine lautstarke Minderheit darstellen, die eine schweigende Mehrheit übertönen“, so Wrona.

Abgefragt wurde mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl auch die politische Ausrichtung der Befragten. Unter den Grünen-Anhängern gibt es überwältigende 95% Akzeptanz. Unter CDU-Anhängern im Kreis Paderborn liegt die Akzeptanz mit 82% exakt im Durchschnitt. „Auch das ist ein klares Signal an die Bundespolitik, jetzt endlich den Klimawandel ernst zu nehmen und die Bremse vor allem beim Ausbau der Windkraft zu lösen“, erläutert Wrona.

Denn das Beispiel Paderborn zeige, dass die Akzeptanz nicht sinke, wenn die Bevölkerung an der Wertschöpfung von Windparks teilhabe. „In der Region wurden zahlreiche Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt: Von Stiftungen, die das Ehrenamt unterstützen, über günstige Stromtarife bis hin zu Genossenschaften, die eine finanzielle Beteiligung an Wind-und Solarparks ermöglichen. Mit 55% hatte gut die Hälfte der Befragten im Kreis PB angegeben, selbst bereits neben einer oder mehreren Windenergieanlagen zu wohnen.

Fazit: Die Ergebnisse der Befragung zeigen klar, dass die Menschen im Kreis Paderborn erkannt haben, welche Vorteile der Ausbau der Erneuerbaren Energien für die Region hat. „Deshalb erwarten wir als LEE Regionalverband, dass auch die heimischen CDU-Vertreter in Bund und Land endlich aufhören, ihren eigenen Wahlkreis schlecht zu reden, wie das leider immer wieder in Düsseldorf und Berlin passiert“, so der stellvertretende Regionalverbandsvorsitzende in OWL, Daniel Saage. Vielmehr müsse man jetzt gemeinsam anderen Regionen die Vorteile aufzeigen und den Kreis Paderborn als erste 100%-Region in NRW als Vorbild nehmen.

Im Auftrag des LEE NRW hat das Umfrageinstitut election.de zwischen dem 8. und 18. August 2020 1.000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte ab 16 Jahren in Kreis Paderborn per Telefoninterview zur Energiewende befragt.

Hier können Sie sich die Umfragen in einer gekürzten und in der vollständigen Fassung herunterladen:

WestfalenWIND begrüßt Eckpunktepapier zur Akzeptanzerhöhung – leichte Nachbesserungen aber notwendig

Nach langen Monaten der Untätigkeit in Fragen der Energiepolitik hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nun ein Eckpunktepapier vorgelegt, was die Akzeptanz für die Windkraft erhöhen soll. Die WestfalenWIND-Gruppe begrüßt die Vorschläge darin, spiegeln sie doch ein Konzept wieder, welches das Unternehmen seit langem verfolgt.
„Zentraler Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es, die Bürger am Ausbau der Windkraft zu beteiligen“, erklärt Unternehmenssprecher Daniel Saage. Die vom Bundeswirtschaftsminister vorgeschlagene generelle Abgabe an Kommunen in Höhe von 0,2 Cent pro Kilowattstunde des erzeugten Windstroms gehe in die richtige Richtung, allerdings solle die Verwendung der Gelder zweckgebunden erfolgen, z.B. für soziale oder nachhaltige Projekte. “Es muss für die Bürger nachvollziehbar sein, wofür das Geld aus den Windparks hingeht, sonst fördert das nicht die Akzeptanz“, fordert Saage.

Der Vorschlag aus dem Bundeswirtschaftsministerium, Windparkbetreiber sollten günstige „Bürgerstromtarife“ anbieten, sei genau der richtige Weg, auch wenn die Idee nicht neu ist.

Die WestfalenWIND GmbH übernehme seit Jahren hier eine Vorreiterrolle. Über das Tochterunternehmen WestfalenWind Strom werden seit 2014 Stromtarife angeboten, die teilweise deutlich unter der von Minister Altmaier geforderten Grenze lägen (90 % des örtlichen Grundversorger-Tarifs). Der eigens gegründete Versorger aus Lichtenau im Kreis Paderborn bietet so einen vergünstigten Stromtarif im Übrigen bundesweit als Dienstleistung auch anderen Windparkbetreibern an.
„Ein spezieller und kostengünstiger Stromtarif ist in der Tat die Maßnahme, die mit Abstand am deutlichsten zu mehr Akzeptanz führt“, erläutert WestfalenWIND-Mitgründer Johannes Lackmann. Er fordert seit Jahren von der Windbranche mehr eigene Anstrengungen zur Akzeptanzerhöhung. „Eigentlich ist es peinlich, dass Minister Altmaier der Branche erst aufs Pferd helfen muss“, so Lackmann.

Allerdings sei Berlin jetzt aufgefordert, noch etwas mehr Details zu dem Vorschlag vorzulegen. Die genaue Ausgestaltung müsse gemeinsam mit der Branche besprochen werden. Eine Idee könne ja auch sein, dass Vater Staat sich an der Akzeptanzerhöhung beteilige. Zum Beispiel durch eine Streichung der Stromsteuer von gut 2 ct pro kWh – dort wo Windparkbetreiber einen Tarif anbieten, der deutlich unter 90% des Grundversorgertarifes liege – so Lackmann. Vor Jahren habe der Staat schon einmal kurzzeitig eine Stromsteuerbefreiung erteilt, wenn echter Grünstrom in räumlicher Nähe der Erzeugungsanlagen den Bürger angeboten werde.
Das habe man in der WestfalenWIND-Gruppe auch damals umgesetzt und so Deutschlands günstigsten Haushaltsstromtarif mit 19,8 ct brutto anbieten können.

Ob auch künftige neue Windparks dann noch zusätzlich in örtliche Stiftungen einzahlen könnten, dass müsse sich zeigen. Aktuell fließen bis zu 1% der Umsätze der WestfalenWIND-Windparks ins Ehrenamt. „Die Politik sollte überlegen, ob diese Praxis bei der Abgabe an die Kommunen nicht ebenfalls angerechnet werden kann – wie ein vergünstigter Stromtarif eben auch“, erläutert Lackmann.