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HomeSchlagwort: Erneuerbare Energien

Ministerin Neubaur überzeugt sich von Erfolgsmodell Lichtenau: Hohe Akzeptanz für Windenergie und wirtschaftliche Vorteile

Wie der Windenergie-Ausbau mit breiter Zustimmung vor Ort gelingen kann, davon überzeugte sich Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, in der Energiestadt Lichtenau. Auf Einladung der WestfalenWIND-Gruppe aus Paderborn besuchte die Grünen-Politikerin jetzt den Windpark Lichtenau-Asseln, nachdem sie zuvor nebenan den Klima-Campus an der Realschule Lichtenau eingeweiht hatte. Vor Ort tauschte sich Mona Neubaur mit Vertretern des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW), von WestfalenWIND sowie der örtlichen Kommunalpolitik über den aktuellen Stand des Windenergieausbaus und die bestehenden Hindernisse aus.

Neubaur zeigt sich interessiert und beeindruckt

Ganz besonders interessierte die Ministerin, wie es in Lichtenau gelungen ist, die Windenergie mit so hoher Akzeptanz in der  Bevölkerung zu verankern. Rund 190 (!) Windenergieanlagen sind derzeit auf dem Gebiet der 12.000-Einwohner-Kommune in Betrieb. Die Stromproduktion ist zehnmal höher als der Verbrauch, weshalb Lichtenau mit dem Zusatz „Energiestadt“ wirbt und landesweit als Vorzeigebeispiel dafür gilt, wie Klimaschutz durch Windenergie mit hoher Akzeptanz gemeinsam mit der Kommunalpolitik, der Bevölkerung und der Kommune umgesetzt werden kann. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt vom Erfolgsmodell Lichtenau, sie bekräftigte einmal mehr die dringende Notwendigkeit des Windkraftausbaus – wenngleich dies nicht „über die Köpfe der Bürger hinweg“ geschehen dürfe, so Neubaur.

Gastgeber Johannes Lackmann, Geschäftsführer der WestfalenWIND-Gruppe, verwies bei dem Besuch der Ministerin auf die Ergebnisse einer Umfrage der Fachagentur Windenergie an Land aus dem Herbst 2022. Demnach ist die lokale Akzeptanz von Windkraft hoch: 84 Prozent der Menschen in Deutschland sind mit den Anlagen in ihrer unmittelbaren Umgebung einverstanden und sehen darin keine Beeinträchtigung.

Bereits eine repräsentative Umfrage des LEE NRW im Jahr 2020 zeigte, dass die Zustimmung zur Windenergie im Paderborner Land mit 82 Prozent der Befragten ausgesprochen hoch ist, obwohl in keinem Kreis in NRW mehr Windenergieanlagen errichtet sind. Rund 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben an, sogar stolz auf die Vorreiter-Rolle im Land bei den Erneuerbaren Energien zu sein.

Zu oft ist im Zusammenhang mit der Windenergie immer noch von Belastung die Rede. Dabei bieten sich vor allem enorme Chancen.

Johannes Lackmann, Geschäftsführer WestfalenWIND-Gruppe

Johannes Lackmann drängt deshalb darauf, dass beim politisch gewollten Ausbau der Windenergie die positiven Aspekte künftig stärker in den Vordergrund gerückt werden: „Zu oft ist immer noch von Belastung die Rede. Dabei bieten sich vor allem enorme Chancen. Die Belastung wird nach den Ergebnissen mehrerer Umfragen nicht von der breiten Öffentlichkeit gesehen, sondern ist nur in der Wahrnehmung der Politik vorhanden. Dass genau diese Formulierung auch im Landesentwicklungsplan (LEP) NRW auftaucht, ist das falsche Signal an die Kommunen und Bürger, wenn wir deutlich mehr Akzeptanz erreichen wollen.“

Windenergie bedeute schließlich Energiewende und Klimaschutz vor der eigenen Haustür. Die Wertschöpfung bleibt vor Ort, Bürger wie Unternehmen profitierten von günstigen Energiepreisen. Eine hohe Grünstrom-Quote, so Lackmann, wird außerdem zunehmend zum Standortfaktor für die Wirtschaft – Unternehmen wollen nicht nur bezahlbaren Strom, sondern müssen auch ihren CO2-Fußabdruck senken. „Wir haben derzeit fast täglich Anrufe von Firmen, die unseren sauberen und günstigen Strom haben wollen“, betonte der WestfalenWIND-Geschäftsführer bei dem Besuch von Ministerin Neubaur.

Erhebliche finanzielle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorteile

Deshalb sind für den LEE NRW-Vorsitzenden Hans-Josef Vogel jüngste Forderungen einiger OWL-Kommunen nach einem finanziellen Ausgleich aus der Landeskasse angesichts des Ausbaus mehr Wind- und Solarparks in der Region nicht nur „völlig unverständlich“, sondern „überholt und aus der Zeit gefallen.“: „Erneuerbare Energien sind keine Belastung, sondern eine Chance für die heimische Wirtschaft und alle Privathaushalte auf sicher planbare, preiswerte Strompreise, was auch der bundes- und landesweiten Versorgungssicherheit nutzt. Das zeigt das OWL-Leuchtturmprojekt „Green.OWL“. Zudem ist die Windenergie ein starker Leistungsbeitrag zum Klimaschutz.“ Mit Blick auf die fortschreitende Erderwärmung und die damit verbundenen Katastrophen betonte Vogel: „Wir müssen beim Ausbau Erneuerbarer Energien viel schneller werden.“

Als Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg in den Jahren 2017-2022 kennt Vogel die finanzielle und wirtschaftliche Situation von Städten und Kommunen sehr genau: Für ihn steht deshalb fest, dass sich für alle Kommunen in Ostwestfalen-Lippe durch die erneuerbaren Energien, insbesondere durch die Windenergie, erhebliche finanzielle, wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorteile ergeben.“

Beim Besuch von Ministerin Neubaur lobte Vogel insbesondere den Kreis Paderborn: „Dieser Kreis fern der Küste trägt überproportional zum bundespolitischen Ausbauziel bei der Windkraft an Land bei: Mit einer installierten Leistung von 844 Kilowatt pro Quadratkilometer belegt die Region – bezogen auf die Grundfläche – bundesweit Platz zwei, was die Stromleistung durch Windkraft an Land betrifft.“ Als aufmerksame Zuhörerin zeigte sich Ministerin Neubaur, die ihre Anerkennung darüber zum Ausdruck brachte, was speziell in Lichtenau, aber auch im gesamten Paderborner Land, bereits an erfolgreichen Akzeptanzmaßnahmen umgesetzt wurde. Dies sei vorbildlich für ganz NRW.

„Unsere ökologische Philosophie einbringen“: WestfalenWIND ist neuer Exklusivpartner des SC Paderborn 07

Der SC Paderborn 07 begrüßt zur Saison 2023/2024 einen Neuzugang als Exklusivpartner. Mit WestfalenWIND hat der Verein einen Sponsoring-Vertrag für die kommenden drei Jahre geschlossen. Die Exklusiv-Partnerschaft wird künftig unter anderem bei den Heimspielen der SCP07-Kicker auf der Bandenwerbung in der Home Deluxe Arena sichtbar sein.

Und dabei bleibt es nicht. Das heimische Energieunternehmen wird den Verein und das Stadion künftig auch mit sauberem Öko-Strom beliefern. SCP07-Geschäftsführer Martin Hornberger blickt sehr positiv auf die neue Partnerschaft: „Wir freuen uns sehr, dass wir ein weiteres starkes Unternehmen aus der Region als Exklusivpartner für uns gewinnen konnten. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit kommt uns auch das große Know-how der WestfalenWIND-Gruppe zugute“.

Dr. Andreas Schmitt, Geschäftsführer WestfalenWIND Strom, erklärt zum Engagement: „Als eine der wenigen Regionen in Deutschland versorgt sich der Kreis Paderborn seit 2018 zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energiequellen. Mittlerweile liegt der Anteil bei über 150 Prozent. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat die WestfalenWIND-Gruppe: Mit klimafreundlicher Energie aus Photovoltaik und Windkraft fördern wir die Energiewende und treiben sie nachhaltig voran. Mit unserem Engagement beim SC Paderborn 07 sehen wir die Möglichkeit, unsere ökologische Philosophie auf verschiedene Art und Weise im Verein einzubringen und an ein entsprechend großes Publikum adressieren zu können.“

Die WestfalenWIND-Gruppe als Energieunternehmen von hier, das für die Region sauberen Strom liefert, unterstützt auf vielfältige Weise Vereine und Organisationen vor Ort: „Umweltschutz und soziales Engagement ist unser oberstes Anliegen“, betont Dr. Andreas Schmitt. „Wir freuen uns, nun auch Partner des SC Paderborn 07 zu sein und drücken die Daumen für eine erfolgreiche Saison.“

WestfalenWIND senkt die Strompreise: Bestands- und Neukunden im Stadtgebiet Paderborn zahlen künftig weniger

Gute Nachrichten für Kunden von WestfalenWIND Strom: Das heimische Energieunternehmen wird zum 01.09.2023 die Preise für den Strombezug in der Stadt Paderborn für alle Bestandskunden im Tarif WWS Hochstift senken  –  und zwar um 5 ct/kWh brutto auf 32,96 ct/kWh brutto. Das entspricht für die Restlaufzeit im Jahr 2023 einer Ersparnis von umgerechnet ca. 50 bis 80 Euro pro Haushalt. „Im gesamten Tarifgebiet WWS Hochstift werden unsere Kunden von der Preissenkung profitieren. In anderen Tarifgebieten beziehen unsere Kunden den Strom bereits seit Anfang 2023 sehr günstig, da der Preis von lokalen Windparkbetreibern unterstützt und gesponsert wird“, erklärt Geschäftsführer Winfried Gödde.

Gesponserte Bürgerstromtarife sind verfügbar in:  Lichtenau, Bad Wünnenberg, Dahl, Neuenbeken, Veldrom, Feldrom, Kempen, Wewelsburg, Ahden, Weiberg, Hegensdorf, Bad Berleburg, Erndtebrück, Dardesheim, Bardersleben und Rohrsheim.

Bei uns gilt: Gleicher Preis für Bestands- und Neukunden im gesamten Tarifgebiet!

Winfried Gödde, Geschäftsführer WestfalenWIND Strom

Rückblende: Im Jahr 2022 waren die Energiekosten extrem angestiegen. WestfalenWIND Strom hat im Gegensatz zu anderen Versorgern in der Region trotz dieser schwierigen Hochpreisphase immer auch Neukunden aufgenommen – und das zu Tarifen weit unterhalb des Strompreisdeckels von 40 ct/kWh. „Wir stehen zu unserem Wort, einen kostengünstigen Tarif für die Haushalte in OWL anzubieten – selbst unter den extremen Bedingungen der Energiekrise!“, betont Gödde. Und er verweist auf einen weiteren Grundsatz von WestfalenWIND Strom: „Wir wollen keinen Unterschied in der Belieferung zwischen Alt- und Neukunden, wie viele andere Versorger es dagegen tun. Bei uns gilt: Gleicher Preis für Bestands- und Neukunden im gesamten Tarifgebiet!“

Ab sofort können sich Kunden über den Tarifrechner auf unserer Internetseite (www.westfalenwind.de) den im Stadtgebiet Paderborn günstigen Stromtarif sichern.

Repowering-Projekt steht vor Abschluss: Vier neue WEA ersetzen Alt-Anlagen im Windpark Radlinghausen

Im Windpark Bülen bei Brilon-Radlinghausen steht ein Repowering-Projekt von WestfalenWIND vor dem Abschluss. Ältere Windenergieanlagen (WEA) werden hier durch moderne und leistungsfähigere ersetzt. Im Bereich der Almer Straße (L 637) entstehen in diesem Zuge vier neue Anlagen, während zwei bestehende zurückgebaut werden. Konkret handelt es sich um WEA des Typs E-138 von Hersteller Enercon mit 160 Metern Nabenhöhe (Gesamthöhe: 229 Meter). Die Neu-Anlagen verfügen über eine Nennleistung von jeweils 4,2 Megawatt und können 56 Mio. kWh Strom pro Jahr erzeugen, was dem Bedarf von etwa 16.000 Haushalten entspricht.

In Kürze soll das Projekt mit der Montage der vierten Anlage abgeschlossen werden, gestartet sind die Arbeiten im Herbst 2022. „Die letzten Turmsegmente werden dann angeliefert und installiert, ebenso wie Maschinenhaus, Rotor und Flügel“, erläutert Projektleiter Marius
Bange aus dem Planungsteam von WestfalenWIND. Einher geht die Sprengung der beiden bestehenden Alt-Anlagen. „Ans Netz gehen die neuen WEA voraussichtlich ab Juli. Mit dem sauber erzeugten Öko-Strom wird ein wertvoller Beitrag zur Energiewende geleistet“, so Bange.

Spektakulare Rettung in 150 Metern Höhe: Höhenretter der Feuerwehr Paderborn meistern Übung auf Windkraftanlage

 „Schwerverletzte Person in hilfloser Lage in Rotorblatt eingeschlossen“: So lautet das Szenario, mit dem sich die angehenden Höhenretter der Feuerwehr Paderborn konfrontiert sehen. Ihr Einsatz an diesem Tag ist allerdings „nur“ eine Übung als fester Bestandteil der Ausbildung. Früh am Morgen trifft das Einsatzfahrzeug der Höhenrettung an der Windenergieanlage im Windpark „Huser Klee“ bei Lichtenau ein. Sofort zur Tat schreiten können die fünf Männer allerdings noch nicht. Zunächst wird der Einsatz mit Hauptbrandmeister Andreas Tegethoff, Leiter der Sondereinsatzgruppe Höhenrettung, unten im Bauch des Windrades bis ins Detail besprochen. Durch Service-Techniker Tandogan Harding erfolgt daran anschließend von Seiten des Betreibers WestfalenWIND eine Einweisung in die Anlage.

Die Einsatzfahrzeuge der Höhenrettung parken vor der Windenergieanlage im Windpark „Huser Klee“ bei Lichtenau. Fotos: WestfalenWIND

Dann ist alles besprochen und der Einsatz kann beginnen. Dafür ist gleich eine gute Kondition erforderlich. Denn die Einsatzkräfte müssen über die Leiter bis in die Gondel der Enercon-101 auf 147 Meter Höhe hoch klettern. Den Aufzug zu nehmen – der bis oben rund neun Minuten benötigt und in den jeweils nur zwei Personen passen – ist tabu. „Das würde zu lange dauern, bis alle oben sind“, erklärt Andreas Tegethoff, der die Retter anleitet und auch selbst mit anpackt. Man müsse jeden Zeitvorteil nutzen, in dem Fall die steile Eisenleiter nach oben. Denn: „Jede Minute zählt, die eventuell über Leben oder Tod entscheidet“, weiß er aus Erfahrung. Entsprechend gesichert, eilen die angehenden Höhenretter die Stufen hinauf, um sich dem Verletzten zu nähern, der von Service-Techniker Lennard Hils bei dieser Übung gemimt wird.

Wann hat man mal die Gelegenheit hoch auf ein Windrad zu kommen – und dann gleich so?!? Das war schon ein tolles Erlebnis.

Höhenretter Alex Kaller

Nun folgt der kniffligste Teil dieser Übung: die Rettung aus dem Rotorblatt. „Es handelt sich um die am schwierigsten zugängliche Stelle eines Windrades“, erläutert Tegethoff. Was er meint, wird beim Anblick der Einsatzstelle deutlich. Es ist brutal eng, wodurch jede Bewegung – auch zum Wohle des Patienten – wohl überlegt sein muss. Der Verletzte ist irgendwann erreicht und erstversorgt, die Rettung kann beginnen. „Langsam drehen, bis der Kopf hier ist“. „Jetzt langsam ziehen.“ Es wird viel kommuniziert unter den Einsatzkräften. Das ist auch nötig, um das Opfer sicher aus dem beengten Nadelöhr zu bringen. „Kriegen wir den überhaupt so hochgezogen? Überlegt mal!“, fordert Tegethoff seine Schützlinge zum ständigen Mitdenken auf. Es braucht seine Zeit, bis der „Verletzte“ über eine spezielle Halbtrage („Platztechnisch ist das nicht anders möglich“, so Tegethoff) aus dem Rotorblatt sicher und ohne besondere Vorkommnisse in die Gondel gehievt wird. „Das war der mit Abstand schwierigste Teil“, ruft der Leiter der Höhenrettung den künftigen Kollegen zu. Jetzt kann das Umlagern auf die normale Trage erfolgen. Es folgt eine kurze Pause zum Trinken und Verschnaufen. Das Angebot wird von den angehenden Höhenrettern – die ordentlich ins Schwitzen kommen – auch gerne in Anspruch genommen.

Die Höhenretter bereiten an der Luke, aus der man knapp 147 Meter in die Tiefe blickt, das Abseilen des Verletzten vor.

Die Unterbrechung bietet die Gelegenheit, um mit den Absolventen und ihrem Einheitsführer ins Gespräch zu kommen. „Ein Notfall im Windrad kommt ganz selten mal vor. Aber wenn es dann doch passiert, müssen wir darauf vorbereitet sein“, sagt Tegethoff. Deshalb ist die Feuerwehr dankbar, dass Übungen etwa in Anlagen von WestfalenWIND stattfinden können. Es ist die dritte Woche der Ausbildung. Vorangegangen ist eine Steilhang-Rettung, auch die Bergung eines Adipositas-Patienten mit starkem Übergewicht (bis zu 400 Kilo) wurde unter anderem simuliert. Auf einer Windenergieanlage war zuvor noch niemand der Prüflinge, wie alle Teilnehmer einhellig bestätigen. „Das ist schon etwas ganz Besonderes, weil so multifunktional“, schwärmt Kai Cardwell vom Einsatz. „Alle Komponenten, auf die wir uns einstellen müssen, sind unterschiedlich. Kein System greift ins andere. Das ist sehr herausfordernd, aber gleichzeitig total spannend.“ Hinzu komme der imposante Blick aus weit mehr als hundert Metern nach unten.

Spricht’s aus und beobachtet, wie seine Mitstreiter sich für den Abstieg aus der bereits geöffneten Luke bereit machen. Im Fachjargon wird vom so genannten „Mannloch“ gesprochen, Durchmesser 40 mal 50 Zentimeter, dass sich auf der Bodenseite des Maschinenhauses der Gondel befindet. Der Blick geht hindurch direkt hinunter in die Tiefe, wo Acker und Schotterfläche zu erkennen sind. Da kann einem schon schwindelig werden, wenn man nicht gerade Höhenretter ist. Durch jenes Mannloch erfolgt nun, nachdem sich alle Einsatzkräfte gestärkt haben, das
Abseilen der verletzten Person.

Gute Laune trotz großer Anstrengung im Maschinenhaus des Windrades: (v.l.) Kai Cardwell, Alex Kaller und Andreas Tegethoff.

„So Jungs, jetzt zeigt mal was Ihr könnt“, fordert Tegethoff die angehenden Höhenretter mit einem Schmunzeln auf. Zwischendurch geht es auch immer mal locker zu, wofür im Ernstfall natürlich keine Zeit wäre. Trotz Übung wird es nun aber wieder Ernst, schließlich sollen alle Beteiligten sicher unten ankommen. „Macht bitte die Trage mit dem Patienten fertig“, lautet die nächste Anweisung vom Einheitsführer. Einher geht die aufwendige Sicherung mit Seilen und Karabinern – für den Patienten, aber natürlich auch die Einsatzkräfte. „Alex, du checkst Lothar. Volle Konzentration, Männer“, lautet das Kommando. Als alles passt und mehrfach kontrolliert ist, erfolgt das Ablassen. Ein Höhenretter begleitet den Verletzten nach unten, die anderen steuern oben mit Muskelkraft den sicheren Abstieg über das Seil. Nach und nach, Meter für Meter, nähert sich die Trage mit dem Patienten, fest im Griff des Retters, behutsam in Richtung Boden. Dort kommt sie rund zwölf Minuten später sicher an.

Rettung auf engstem Raum: Der Patient, simuliert von Service-Techniker Lennard Hils, wird durch (v.l.) Andreas Tegethoff, Lothar Scharbach sowie Kai Cardwell (im Hintergrund) aus dem Rotorblatt gehievt.

Nach mehreren Stunden ist der komplette Einsatz abgeschlossen. Alle Beteiligten sind zufrieden, als sie wieder festen Boden unter den Füßen haben. Die Übung war ein voller Erfolg, der Patient in Person von Service-Techniker Lennard Hils ist wohl auf. „Es ist richtig gut gelaufen“, bescheinigt Andreas Tegethoff seinen Schützlingen, die ihrerseits noch unter dem Eindruck des spektakulären Einsatzes und der großen Anstrengungen stehen. Alex Kaller verpackt seine Begeisterung in Worte: „Man kennt ein Windrad normalerweise ja nur von außen. Wann hat man mal die Gelegenheit drauf zu kommen – und dann gleich so?!? Das war schon ein tolles Erlebnis.“

Übrigens: Alle Anwärter haben inzwischen die Prüfung erfolgreich bestanden. Die Sondereinsatzgruppe Höhenrettung der Feuerwehr Paderborn wächst damit auf 26 Mitglieder an, die gerüstet sind für Einsätze auf einem Windrad oder anderen spektakulären Orten in luftiger Höhe – wobei natürlich die Hoffnung ist, dass ihre Hilfe möglichst nicht erforderlich wird.

„Populistische Aussagen, um auf Stimmenfang zu gehen“: WestfalenWIND kritisiert CDU-Kampagne gegen Heizungsgesetz

Die Unionsparteien haben in Regierungsverantwortung über viele Jahre hinweg versäumt, die Energiewende mit entsprechenden Maßnahmen in der Umwelt- und Klimapolitik voranzutreiben. Wenn 16 Jahre Stillstand unter Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Altmaier aufgeholt werden müssen, ist das nicht der heutigen Ampelkoalition vorzuwerfen. Dass CDU und CSU nun eine Kampagne gegen die von der Ampel-Regierung vereinbarte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) starten, zeigt, dass sie nichts aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt haben.

Allen voran der heimische CDU-Bundesvize Carsten Linnemann aus Paderborn macht gegen das GEG samt Wärmepumpen-Pflicht bei Heizungstausch mobil. Die Lieferzeiten für Wärmepumpen sind laut seiner Aussage sehr lang, die Netze überfordert und außerdem würden die Installateure fehlen. Deshalb, so Linnemann, müsse der „Irrsinn“ gestoppt werden. Die Aussagen seien vor allem populistisch und faktisch nur sehr begrenzt zutreffend, ordnet Daniel Saage aus der Geschäftsführung von WestfalenWIND die genannten Argumente ein. „Stellenweise gibt es natürlich Lieferengpässe bei den Wärmepumpen. Allerdings wird die Situation viel dramatischer dargestellt, als sie tatsächlich ist.“ Er nennt ein Beispiel aus der Praxis: „Unser Unternehmenssitz in Paderborn wird aktuell baulich erweitert. Wir haben für ein neues Gebäude im April eine Wärmepumpe bestellt, die im Juli eingebaut werden soll. Das ist im Vergleich immer noch fünfmal schneller, als ein deutscher Autobauer aktuell ein E-Auto liefern kann!“

Es ist richtig, dass Wärmepumpen in der Anschaffung aktuell in der Regel teurer sind als fossile Heizsysteme. Allerdings sieht das auf 30 Jahre Laufzeit gerechnet völlig anders aus.

Daniel Saage, Geschäftsführer WestfalenWIND

Auch zur Kritik von CDU und CSU, Wärmepumpen seien zu teuer und nicht bezahlbar, nimmt Daniel Saage von Seiten der WestfalenWIND-Gruppe Stellung: „Es ist richtig, dass Wärmepumpen in der Anschaffung aktuell in der Regel teurer sind als fossile Heizsysteme. Allerdings sieht das auf 30 Jahre Laufzeit gerechnet völlig anders aus. Denn die Betriebskosten bei einer Gas- oder Ölheizung werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit steigendem CO2-Preis gewaltig klettern.“ Er verweist auf die Möglichkeit, alternative Modelle etwa von Herstellern aus dem europäischen Ausland zu beziehen und einbauen zu lassen, die deutlich günstiger in der Anschaffung sind.

Die Behauptung Linnemanns, die Netze seien durch einen Wärmepumpenhochlauf überlastet, seien Fake News, entgegnet Saage: „Die örtlichen Verteilnetze sind bei einer intelligenten Lastverteilung immer in der Lage, den notwendigen Strom problemlos zu transportieren.“ Weiter meint er: „Wenn CDU/CSU jetzt ankündigen, bei einem Regierungswechsel wieder neue Gas- und Ölheizungen zuzulassen, dann ist das nichts weiter, als populistisch auf Stimmenfang zu gehen.“ Die Energiewende sei in den skandinavischen Ländern schon seit Jahren vollzogen. Der WestfalenWIND-Geschäftsführer ergänzt: „Auch in vielen Neubaugebieten in Deutschland ist die Wärmepumpe längst Standard, selbst in Bestandsgebäuden mit schlechterer Dämmung ist ein wirtschaftlicher Betrieb möglich.“ Für ihn ist dies ein typisches Beispiel dafür, dass die Gesellschaft längst viel weiter ist, als sich CDU/CSU mit Carsten Linnemann & Co. das überhaupt vorzustellen vermögen. „Wenn wir die Energiewende und Klimaneutralität wirklich wollen, dann müssen wir irgendwann auch mal mit den entsprechenden Maßnahmen anfangen“, lautet der Appell von Daniel Saage im Namen von WestfalenWIND.

Und er nennt noch einen weiteren Aspekt: Energiewende sei nicht nur Klimaschutz, sie sei auch die Abkehr vom Import fossiler Energieträger. Noch nachdem Putin die Krim überfallen habe, seien mit Zustimmung der Union die Gasleitungen Nordstream 1 und 2 gebaut worden. Schon damals habe das schwedische Friedensinstitut SIPRI aufgezeigt, wie wir mit Öl- und Gasimporten aus Russland die Aufrüstung Putins finanzieren. „Christliche Politiker, die das weiter vertreten, obwohl wir uns längst aus heimischen Energiequellen klimagerecht versorgen können, sollten vor Scham in Grund und Boden versinken,“ so Daniel Saage abschließend.

 

Erste Details zu Windkraft-Projekt südlich von Marsberg-Erlinghausen bekanntgegeben. Bürger sollen profitieren

Auf der Hochfläche bei Marsberg-Erlinghausen könnten sich künftig bis zu zehn weitere Windenergieanlagen (WEA) drehen und sauberen Strom produzieren. Das Unternehmen WestfalenWIND aus Paderborn plant dieses Projekt südlich des Ortes im Sauerland. Jüngst trafen sich Projektverantwortliche der WestfalenWIND Planungs GmbH & Co. KG mit dem Dorfbeirat und Vertretern der Stadt Marsberg, um die Planungen und mögliche Beteiligungsmodelle vorzustellen. Mit dem überwiegenden Teil der Flächeneigentümer sind bereits Nutzungsverträge geschlossen worden. Auch wenn sich das Projekt noch im Anfangsstadium befindet, möchte der Projektierer nun erstmals die Bürger über den Stand der Planung informieren.
Bis zu zehn Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von 260 Metern (Nabenhöhe 175 Meter) sollen in Erlinghausen errichtet werden. Der gewählte Anlagentyp verfügt über eine Leistung von sieben Megawatt, 16 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt eine Anlage pro Jahr. Die geltende 1.000 Meter-Abstandsregel für Windräder zu Wohnsiedlungen wird selbstverständlich eingehalten. „In Erlinghausen könnte bei Realisierung der jährliche Verbrauch von rund 40.000 Haushalten abgedeckt werden“, rechnet Projektleiterin Rahel Leifhelm von WestfalenWIND vor. Die Planerin meint zudem: „Dies würde einem starken
Beitrag zur Energiewende entsprechen.“

In Erlinghausen könnte bei Realisierung der jährliche Verbrauch von rund 40.000 Haushalten abgedeckt werden.

Rahel Leifhelm,
Projetktleiterin von WestfalenWIND

Fest steht schon jetzt, dass die Bürger vor Ort von den Windenergieanlagen profitieren sollen. „Wir sind bekannt dafür, dass wir die Einwohner bei den Projekten mitnehmen, um die aus Unternehmenssicht erforderliche Akzeptanz zu erreichen. Dort, wo sich Windräder von uns drehen, profitieren die Menschen von günstigeren Strompreisen“, erläutert Projektleiter Gregor Wessel. Auch mit der Verwaltung ist WestfalenWIND im Gespräch darüber, welche der in der Flächenkulisse enthaltene städtische Flächen für die finale Planung berücksichtigt werden könnten, um die Kommune an den Pachteinnahmen zu beteiligen. „Über den genauen Umfang von Akzeptanzmaßnahmen und Beteiligungsmodellen können wir allerdings erst dann konkreteres sagen, wenn feststeht, wie viele Anlagen letztlich tatsächlich errichtet werden“, so Gregor Wessel weiter.
Die Planer von WestfalenWIND gehen davon aus, dass die Baugenehmigung Mitte/Ende des nächsten Jahres erteilt werden könnte. Projektleiter Marcel Papenfort zeigt die nächsten Schritte auf: „Nachdem die ersten Flächen gesichert sind, geht es nun an die Erstellung der verschiedenen Gutachten für das Genehmigungsverfahren.“ Bevor die Anträge gestellt werden, kündigt das Unternehmen eine Bürger-Informationsveranstaltung vor Ort an, bei der die Verantwortlichen von WestfalenWIND sowohl ausführlich über das Projekt informieren als auch alle aufkommenden Fragen beantworten werden.

 

Lichtenau als Vorbild für das ganze Land: SPD-Chef Kutschaty zeigt sich bei Besuch beeindruckt von der Windenergie vor Ort

Auf Einladung der WestfalenWIND-Gruppe hat sich Thomas Kutschaty, der SPD-Landesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Landtag, in der Energiestadt Lichtenau (Kreis Paderborn) über die Situation und Perspektiven der Windenergie informiert. Die Kommune gilt landesweit als Paradebeispiel dafür, wie der Windkraftausbau mit einer hohen Akzeptanz in der Gemeinde, Kommunalpolitik und Bürgern umgesetzt werden kann.

Über die Erfolgsgeschichte Lichtenau kamen die Teilnehmer zunächst in lockerer Runde im Schulungszentrum von Enercon, dem größten deutschen Hersteller von Windenergieanlagen, mit Thomas Kutschaty ins Gespräch. Wie die Akzeptanz der Bevölkerung gewonnen werden konnte, erläuterte Steffen Lackmann, Mitgesellschafter von WestfalenWIND und Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW): „Das hat funktioniert, weil wir die Menschen vor Ort gemeinsam mit der Politik mitgenommen haben. Viele sind direkt an den Windenergieanlagen beteiligt, das Ehrenamt profitiert von einer Energiestiftung und die Bürgerinnen und Bürger seit Jahren von einem geförderten Stromtarif.“ Bürgermeisterin Ute Dülfer, die mit ihrem Vorgänger Josef Hartmann am Termin teilnahm, ergänzte: „Wir sind unglaublich froh, dass wir die Windräder haben. Sie machen 30 Prozent unserer Gewerbesteuer-Einnahme aus.“ So ist aus der ehemals strukturschwachen Stadt die Kommune mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen im Kreis Paderborn geworden.

Im Windpark Lichtenau-Asseln: WestfalenWIND-Geschäftsführer Johannes Lackmann (l.) und Thomas Kutschaty.

Insgesamt 190 Windenergieanlagen drehen sich auf Lichtenauer Stadtgebiet und sorgen dafür, dass die Stromproduktion deshalb 10-mal höher ist als der Verbrauch. Inzwischen wirbt Lichtenau offensiv mit dem Zusatz „Energiestadt“. Wohlwissend auch, dass eine hohe Grünstrom-Quote zunehmend zum Standortfaktor für die Wirtschaft wird. „Wir haben derzeit fast täglich Anrufe von Unternehmen, die unseren sauberen und günstigen Strom haben wollen“, so Lackmann. Der Automobilzulieferer Benteler in Lichtenau-Kleinenberg wird schon seit Jahren mit Strom aus einem 10 Kilometer entfernten Bürgerwindpark versorgt.

„Wenn es überall in Deutschland und NRW so laufen würde wie hier, dann bräuchten wir uns deutlich weniger Gedanken machen bei der Energiewende.“

Thomas Kutschaty

„Wie auch die SPD-Fraktion, halten wir die sofortige Abschaffung des 1.000-Meter-Mindestabstandes für neue Windenergieanlagen für das Gebot der Stunde“, betonte Steffen Lackmann gegenüner Kutschaty. Die Abschaffung würde helfen, bereits jetzt den notwendigen Ausbau, besonders in den besiedelten Regionen des Landes zu beschleunigen. Nicht der einzige Wunsch von Lackmann: „In der vergangenen Woche hat die Landesregierung den Bezirksregierungen als Träger der Regionalplanung die von ihnen auszuweisenden Flächengrößen mitgeteilt. Damit wir als Windbranche im Land wirklich durchstarten können, müssen diese Flächen schnell in die neuen Regionalpläne einfließen.“ Ein im vergangenen Jahr beschlossenes Bundesgesetz sieht vor, dass Nordrhein-Westfalen 1,8 Prozent für die Windenergienutzung ausweisen muss. Die Landesregierung hat angekündigt, dass dieser Prozess 2025 abgeschlossen sein soll.

Die Teilnehmer von WestfalenWIND und Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) mit ihrem Ehrengast.

Beim Besuch im Windpark Asseln warb LEE NRW-Vorstandsmitglied Lackmann beim SPD-Oppositionsführer um Unterstützung, damit „viele ärgerliche Hindernisse“ für den weiteren Windkraftausbau aus dem Weg geräumt werden: „Dazu zähle ich beispielsweise das Thema überzogene Baulasten, was vielerorts den Bau neuer Windenergieanlagen verzögert und schwieriger macht.“ Verzögerungen ergeben sich, so Lackmann, bei vielen Genehmigungsbehörden durch nicht mehr zeitgemäße Artenschutz-Auflagen: „Die Windbranche in NRW wartet deshalb sehnsüchtig auf den neuen Artenschutz-Leitfaden, der die Vorgaben aus dem im vergangenen Jahr novellierten Bundesnaturschutzgesetz umsetzt.“

Neben der Besichtigung einer Anlage wurde der Ehrengast abschließend noch in ein windCORES-Rechenzentrum im Turm eines Windrades geführt. Kutschaty zeigte sich beeindruckt darüber, welche innovativen Möglichkeiten der Windenergie mit dieser einzigartigen Marke genutzt werden. Sein Fazit des mehrstündigen Besuchs in Lichtenau fiel eindeutig aus: „Wenn es überall in Deutschland und NRW so laufen würde wie hier, dann bräuchten wir uns deutlich weniger Gedanken machen bei der Energiewende.“

 

Wind-Strom für rund 12.000 Haushalte: WestfalenWIND plant drei neue Anlagen südlich von Anröchte

Die Gemeinde Anröchte nimmt schon heute eine Vorreiterrolle im Bereich der Erneuerbaren Energien ein. Durch ein Projekt  von WestfalenWIND soll diese Position weiter ausgebaut werden. Das Unternehmen aus Paderborn plant die Errichtung von drei Windenergie-Anlagen südlich von Anröchte im Bereich der Belecker Straße (alte B55). Dabei handelt es sich um Anlagen des Herstellers Nordex mit einer Gesamthöhe von jeweils ca. 245 Meter. Die Nennleistung beträgt 5,7 bis 7 Megawatt (MW) pro Anlage. „Wir gehen von einer jährlichen Stromproduktion von 16 Mio. Kilowattstunden (kWh) pro Anlage aus. Alle drei Windräder könnten damit zusammen den Verbrauch von rund 12.000 Haushalten abdecken“, rechnet Projektleiter Marcel Papenfort von WestfalenWIND vor.      

Dem Planungsteam des Unternehmens ist es wichtig, die Bevölkerung frühestmöglich über das Vorhaben zu informieren und mitzunehmen. Auch mit der Gemeinde Anröchte befindet sich WestfalenWIND im Austausch. Vorgesehen ist die Auflegung eines vergünstigten Stromtarifs für die Bürger vor Ort. Weitere Akzeptanzmaßnahmen befinden sich in der Abstimmung mit dem ebenfalls in Anröchte tätigen Unternehmen Energieplan Ost West. „Auch andere Projektierer von Windenergieanlagen im Bereich der Gemeinde Anröchte sind ausdrücklich eingeladen, sich hinsichtlich eines gemeinsamen Stromtarifs mit einzubringen“, betont Marcel Papenfort. Er weist außerdem darauf hin, dass sowohl die geltende 1000 Meter-Abstandsregelung zur Wohnbebauung eingehalten als auch die neueste Gesetzgebung zum Artenschutz bei der Planung berücksichtigt wird.

Die erforderlichen Antragsunterlagen werden seitens des Unternehmens in Kürze beim Kreis Soest als zuständiger Behörde eingereicht. Läuft alles reibungslos, wird mit einer Genehmigung Ende des laufenden Jahres gerechnet. Prokurist Lasse Tigges zur zeitlichen Planung: „Im besten Fall könnte Mitte 2025 der Baustart erfolgen und die Anlagen sich ab Ende 2025 drehen“.

„Günstiger Strom aus Erneuerbaren muss auch fließen können“: TV-Auftritt von Johannes Lackmann bei Markus Lanz sorgt für positives Echo

Eine Vielzahl an positiven Reaktionen und Glückwünschen aus ganz Deutschland hat die WestfalenWIND-Gruppe nach dem Auftritt unseres Geschäftsführers Johannes Lackmann in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ erreicht. Mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Energie- und Bau-Expertin Lamia Messari-Becker sowie Gastgeber Markus Lanz diskutierte er in der Ausgabe vom 31. Januar über die Probleme bei der Energiewende.

Die Technologien der Erneuerbaren Ernergien seien mittlerweile ausgereift und stünden zur Verfügung. Wäre da nicht ein großes „Aber“: „Wir sind günstiger als die fossile Energiewirtschaft. Es braucht allerdings flexiblere Tarife und Netzentgelte, damit der Strom auch fließen kann und beim Verbraucher ankommt“, legte Lackmann den Finger in die Wunde. Das Absurde dabei beschrieb er so: Herrsche viel Wind, könnten die Windkraftanlagen auch entsprechend viel Strom erzeugen. Wegen des hohen Angebots bewege sich der Strompreis an der Börse allerdings um den Nullpunkt. „Wenn durch ein Überangebot sogar negative Börsenpreise drohen, müssen die Erzeuger ihre Anlagen abschalten, weil sie sonst für ihre Stromlieferung noch Geld bezahlen müssten“, so der Wind-Pionier in der Runde bei „Markus Lanz“. 12 Milliarden Kilowattstunden (kWh) seien aus diesem Grund im vergangenen Jahr in Deutschland ungenutzt verloren gegangen, „was einem Erdgaswert von 1,5 Mrd. Euro entspricht“, rechnete der WestfalenWIND-Geschäftsführer vor. „Wenn Strom günstiger ist als Gas, dann muss er fließen können“, lautete seine Forderung. Direkt an Robert Habeck gerichtet appellierte er, diese „Marktblockade“ zu beheben. Dafür fehle es immer noch an der richtigen Regulatorik, die einfach und sofort zu ändern sei.

„Wer den Strom von am weitesten wegholt, nämlich die Süddeutschen, muss auch die Transportkosten zahlen.“

Johannes Lackmann

Eine „taffe Ansage“, fanden Markus Lanz und Robert Habeck, schickte der Talkshow-Gast aus Paderborn an die Adresse jener Bundesländer, die ihre Hausaufgaben beim Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht machen (wollen): „Hier muss das Verursacherprinzip angewandt werden: Wer den Strom von am weitesten wegholt, nämlich die Süddeutschen, muss auch die Transportkosten zahlen.“ Und wer Windkraft verhindere, wie der Freistaat Bayern mit Ministerpräsident Markus Söder, der solle damit auch die Folgen spüren.

Auf die entsprechende Frage von Gastgeber Markus Lanz, beschrieb Johannes Lackmann den jahrelangen Genehmigungsprozess und die begleitenden Absurditäten, bis ein Windrad gebaut werden kann. Fünf bis sieben Jahre würden dafür immer noch im Schnitt ins Land ziehen. Der WestfalenWIND-Chef sprach von rund 140 Aktenordnern, die für einen Windpark zu der zuständigen Behörde mit einem Kleinlaster transportiert werden müssen, von zahlreichen Gutachten zu Schall, über Schattenwurf bis Fledermaus. „Und liegt die Genehmigung dann nach mehreren Jahren endlich vor, klagen Umweltverbände wie der NABU. Dies geschieht auch dann, wenn der Nachweis nicht erbracht werden kann, dass Arten gefährdet werden“, nannte Lackmann den Naturschutz als „Haupt-Handicap“ im Genehmigungsverfahren. Das Groteske daran ist aus seiner Sicht, dass Klimaschutz durch Ausbau der Erneuerbaren doch insbesondere auch Artenschutz bedeute. „Früher wurde von den Umweltverbänden die Devise ausgegeben: Global denken, lokal handeln. Daraus ist heute geworden: Global schwätzen, lokal verhindern“, machte Lackmann sein Unverständnis über das Vorgehen von NABU & Co. deutlich.

Wirtschaftsminister Robert Habeck stimmte dem WestfalenWIND-Geschäftsführer in den meisten Punkten zu und räumte ein, dass seitens der Bundesregierung noch vieles zu tun sei, um die Energiewende zu schaffen. Davon werde einiges an Beschlüssen in diesem Jahr erfolgen, kündigte er an. Der Auftritt von Johannes Lackmann sorgte nicht nur bei vielen Fernsehzuschauern, sondern auch bei den deutschen Medien für ein positives Echo.

Die komplette Sendung „Markus Lanz“ vom 31. Januar 2023 ist abrufbar in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-31-januar-2023-100.html