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WestfalenWIND Strom nimmt weiter Neukunden auf: Preis-Turbulenzen an der Börse kann der Stromversorger durch Eigenerzeugung ausgleichen

Anders als viele deutsche Energieversorger ist das Paderborner Unternehmen WestfalenWIND Strom GmbH von den aktuellen Preis-Turbulenzen an der Strombörse weniger stark betroffen. Im Gegensatz zu zum Beispiel den Stadtwerken Paderborn werde man das Neukundengeschäft nicht einstellen, sondern ausbauen. „Wir freuen uns auch im Jahr 2022 weiter über jeden neuen Kunden aus dem Hochstift und bieten mit einem Brutto-Preis für Haushaltskunden von 29,96 ct pro Kilowattstunde den Neukunden weiterhin einen sehr attraktiven Preis, in Ortsteilen in denen sich viele Windräder drehen noch deutlich darunter“, sagt Geschäftsführer Andreas Schmitt. Andere bundesweite Versorger mit echtem Ökostrom geben bei den Online-Vergleichsportalen inzwischen Tarife von über 40 ct je kWh an. Das bedeutet für einen Durchschnittshaushalt Mehrkosten im Vergleich zu WestfalenWIND in Höhe von über 400 € im Jahr. Für seine Bestandskunden hatte der Lichtenauer und Paderborner Stromversorger seine Preise stabil halten können.

Bundesweit haben in den letzten Monaten viele Energieversorger Insolvenz angemeldet oder mussten vielen ihrer Kunden kündigen, weil sie ihre kalkulierten Tarife nicht mehr halten können. Hintergrund seien die seit Monaten stark gestiegenen Einkaufspreise für Strom und Gas, erläutert Schmitt.
„Wir dagegen sind nicht nur Stromhändler, sondern eben auch Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien. Durch den Betrieb von 170 Windkraft- und Photovoltaikanlagen in der Region sind wir in der Lage, starke Preisschwankungen an der Börse abfedern zu können“, so der Geschäftsführer. Spätestens jetzt werde der Standortvorteil deutlich, den Privatleute und Unternehmen hätten, weil sie in einer Region wohnen und produzieren, die viel eigene erneuerbare Stromerzeugung habe.

„Täglich gehen bei WestfalenWIND Strom weit über 100 Anfragen von Privatleuten und Gewerbetreibenden ein, die noch auf der Suche nach einem Versorger für das nächste Jahr sind“, sagt Andreas Schmitt. „Wir stehen als verlässlicher Partner zur Verfügung. Die regionale Wertschöpfung kann man nur erhöhen, wenn man auch selbst vor Ort grüne Energie erzeugt“, so lautet die Botschaft des Geschäftsführers der Stromvertriebs-Sparte.

WestfalenWIND begrüßt Eckpunktepapier zur Akzeptanzerhöhung – leichte Nachbesserungen aber notwendig

Nach langen Monaten der Untätigkeit in Fragen der Energiepolitik hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nun ein Eckpunktepapier vorgelegt, was die Akzeptanz für die Windkraft erhöhen soll. Die WestfalenWIND-Gruppe begrüßt die Vorschläge darin, spiegeln sie doch ein Konzept wieder, welches das Unternehmen seit langem verfolgt.
„Zentraler Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es, die Bürger am Ausbau der Windkraft zu beteiligen“, erklärt Unternehmenssprecher Daniel Saage. Die vom Bundeswirtschaftsminister vorgeschlagene generelle Abgabe an Kommunen in Höhe von 0,2 Cent pro Kilowattstunde des erzeugten Windstroms gehe in die richtige Richtung, allerdings solle die Verwendung der Gelder zweckgebunden erfolgen, z.B. für soziale oder nachhaltige Projekte. “Es muss für die Bürger nachvollziehbar sein, wofür das Geld aus den Windparks hingeht, sonst fördert das nicht die Akzeptanz“, fordert Saage.

Der Vorschlag aus dem Bundeswirtschaftsministerium, Windparkbetreiber sollten günstige „Bürgerstromtarife“ anbieten, sei genau der richtige Weg, auch wenn die Idee nicht neu ist.

Die WestfalenWIND GmbH übernehme seit Jahren hier eine Vorreiterrolle. Über das Tochterunternehmen WestfalenWind Strom werden seit 2014 Stromtarife angeboten, die teilweise deutlich unter der von Minister Altmaier geforderten Grenze lägen (90 % des örtlichen Grundversorger-Tarifs). Der eigens gegründete Versorger aus Lichtenau im Kreis Paderborn bietet so einen vergünstigten Stromtarif im Übrigen bundesweit als Dienstleistung auch anderen Windparkbetreibern an.
„Ein spezieller und kostengünstiger Stromtarif ist in der Tat die Maßnahme, die mit Abstand am deutlichsten zu mehr Akzeptanz führt“, erläutert WestfalenWIND-Mitgründer Johannes Lackmann. Er fordert seit Jahren von der Windbranche mehr eigene Anstrengungen zur Akzeptanzerhöhung. „Eigentlich ist es peinlich, dass Minister Altmaier der Branche erst aufs Pferd helfen muss“, so Lackmann.

Allerdings sei Berlin jetzt aufgefordert, noch etwas mehr Details zu dem Vorschlag vorzulegen. Die genaue Ausgestaltung müsse gemeinsam mit der Branche besprochen werden. Eine Idee könne ja auch sein, dass Vater Staat sich an der Akzeptanzerhöhung beteilige. Zum Beispiel durch eine Streichung der Stromsteuer von gut 2 ct pro kWh – dort wo Windparkbetreiber einen Tarif anbieten, der deutlich unter 90% des Grundversorgertarifes liege – so Lackmann. Vor Jahren habe der Staat schon einmal kurzzeitig eine Stromsteuerbefreiung erteilt, wenn echter Grünstrom in räumlicher Nähe der Erzeugungsanlagen den Bürger angeboten werde.
Das habe man in der WestfalenWIND-Gruppe auch damals umgesetzt und so Deutschlands günstigsten Haushaltsstromtarif mit 19,8 ct brutto anbieten können.

Ob auch künftige neue Windparks dann noch zusätzlich in örtliche Stiftungen einzahlen könnten, dass müsse sich zeigen. Aktuell fließen bis zu 1% der Umsätze der WestfalenWIND-Windparks ins Ehrenamt. „Die Politik sollte überlegen, ob diese Praxis bei der Abgabe an die Kommunen nicht ebenfalls angerechnet werden kann – wie ein vergünstigter Stromtarif eben auch“, erläutert Lackmann.