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HomeAutor: Sonya Harrison

Energiestiftung Egge wird künftig das Ehrenamt in Altenbeken unterstützen

Mit der Gründung der Energiestiftung Egge können sich die Vereine in und um Altenbeken ab sofort auf finanzielle Unterstützung freuen. Die Stiftung will künftig jedes Jahr mindestens 40.000 Euro an das Ehrenamt in der Egge-Gemeinde ausschütten. Finanziert wird sie hauptsächlich aus Erträgen der Windkraft. Zuwendungen bekommt sie bisher von der Buker Windkraft, dem Windkraftplanungsbüro LSF Energy und den Unternehmen Brockmann Wind und Finke Formenbau. Weitere Unterstützer werden noch gesucht.

In der Präambel der Satzung heißt es, die Stiftung wolle dem Gemeinwohl dienen und insbesondere das Gemeindegebiet Altenbeken stärken. Ziel ist es, die Dörfer für junge Familien, aber auch für ältere Menschen attraktiv und lebenswert zu halten und so dem demographischen Wandel entgegen zu wirken. Initiiert wurde die Gründung von Johannes Lackmann, Geschäftsführer der Buker Windkraft: „Ich verfolge schon seit Jahren das Ziel, in Altenbeken eine Energiestiftung zu gründen. Schließlich ist die Gemeinde Windkraftvorreiter im Land. In Buke wurde 1991 der erste Windpark in NRW errichtet.“ Gescheitert sei die Stiftungsgründung leider aber lange am Willen von politischen Entscheidungsträgern vor Ort, die sich nicht mit der Windkraft „einlassen“ wollten, so Lackmann weiter.

Vorbild für die Energiestiftung Egge ist die Energiestiftung Sintfeld, die das Ehrenamt in Bad Wünnenberg seit 2013 mit über einer Million Euro gefördert hat. „Um es den Vereinen, die ohnehin schon genug mit der Bürokratie zu kämpfen haben, möglichst einfach zu machen, haben wir den Projektantrag bewusst sehr einfach gehalten,“ erklärt der Stiftungsvorsitzende Jan Bussmann. Auf der stiftungseigenen Homepage (www.energiestiftung-egge,de) müsse man nur ein Formular herunterladen und ausfüllen. Voraussetzung sei nur, dass die Summe einem gemeinnützigen Zweck zu Gute komme.

Eine erste Förderzusage konnte der Stiftungsrat schon machen: Die Back- und Braufreunde“ in Schwaney erhalten 20.000 Euro Zuschuss für die Ausstattung der Brauanlage und der Backstube. Weitere Förderanträge können gestellt werden.

Offener Brief an Bundeswirtschaftsminister Habeck: Kritik an Plänen für staatlich geförderten Industriestrompreis

Industriestandort erhalten: Ja - Energie subventionieren: Nein

Industriestandort erhalten: Ja - Energie subventionieren: Nein

Sehr geehrter Herr Bundesminister Habeck,

wir begrüßen Ihre Initiative, einen wettbewerbsfähigen Industriestandort Deutschland zu erhalten. Dazu sind im Arbeitspapier des BMWK vom 5.5.2023 einige notwendige Maßnahmen adressiert, die eine günstige Stromversorgung der Industrie auf Basis erneuerbarer Energien erleichtern sollen. Wir halten aber eine längerfristige Subventionierung von Industriestrompreisen (bis 2030) für den komplett falschen Weg. Diese Subventionen werden mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften. Dazu im Einzelnen:

Das Industrieland Deutschland ist wie wenige andere Länder auf internationale Arbeitsteilung und Warenverkehr ausgerichtet. Der Vorteil der Arbeitsteilung besteht darin, die jeweiligen länderspezifischen Standortvorteile für eine kostenoptimierte Herstellung zu nutzen.

Wenn sich die Standortbedingungen durch den Abbruch von Lieferketten und die Notwendigkeiten zum Klimaschutz verändern, ist es rational, auch die Veränderungen in Bezug auf standortspezifische Produktionsbedingungen im Grundsatz zu akzeptieren und nicht eine Zementierung des Status quo durch gigantische Subventionsvolumina zu betreiben. Das gilt jedenfalls soweit, wie genügend Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze im Land verbleiben oder hinzugewonnen werden können. Das trifft in Deutschland in großem Umfang zu.

Nicht jede energieintensive Grundstoffproduktion muss in Deutschland verbleiben. Z.B. Aluminiumherstellung, Rohstahlgewinnung und Ammoniakproduktion sollten dort stattfinden, wo die günstigsten Standortbedingungen herrschen. Es ist zuerst zu prüfen, ob wir bestimmte Prozesse z.B. in der chemischen Industrie oder bei Halbleitern im Land behalten wollen/müssen als Voraussetzung für nachfolgende Prozessketten oder zum Schutz vor gefährlichen Abhängigkeiten. Das trifft für viele Commodities eher nicht zu. <

Es ist sicher notwendig, vorrangig durch Beseitigung bürokratischer Hemmnisse den Industriestandort Deutschland attraktiv zu halten. Wenn darüber hinaus gezielt technologiespezifische Förderung aus Haushaltsmitteln notwendig sein sollte, darf sich das aber auf keinen Fall auf Energiepreissubventionen erstrecken, weil dem klimagerechten Umbau der Industrie direkt entgegenwirkt.

Zahlreiche energieintensive Produkte werden nur regional hergestellt und verwendet, wenn das Gewicht oder Volumen in Relation zum Warenwert keinen weiten Transport erlaubt. Dazu gehören viele Baustoffe, Lebensmittel oder Hygienepapier. Es macht keinen Sinn, durch Energiepreissubvention diese Produktpreise niedrig zu halten. Denn das unterläuft Innovation in der Produktherstellung oder beim Austausch von energieintensiven Produkten durch weniger energieintensive Produkte (Holz statt Beton, Zellulosedämmstoffe statt PU-Schaum etc.) Soweit durch die Preisveränderungen soziale Belastungen und Verwerfungen drohen, muss das durch Sozialpolitik ausgeglichen werden, aber nicht durch innovationshemmende Energiepreissubventionen.

2005 wurde das europäische Emissionshandelssystem (ETS) etabliert, um die externen Kosten energie- und prozessbedingter Emissionen von Großanlagen verursachungsgerecht in die Produktpreise zu integrieren. Es war seit der letzten Legislaturperiode politischer Konsens, weitere fossile Energieträger wie Heizstoffe und Kraftstoffe schrittweise an das ETS anzunähern und letztlich zu integrieren. Die verursachungsgerechte Bepreisung und Begrenzung von Emissionen gilt seit langem als DAS zentrale Instrument der Klimapolitik.

Es gab in 2022 ein gewisses Verständnis, die abrupte Explosion einiger Energiepreise für wenige Monate sozialpolitisch und industriepolitisch abzufedern. Aber ein hochsubventionierter „Brückenstrompreis“ bis 2030 konterkariert für lange Zeit genau die Anstrengungen, die das Emissionshandelssystem hier endlich auslösen sollte. Der Preisschock in 2022 hat in der Industrie bereits zu einem erheblichen Umdenken geführt. Man hat erkannt, wie ausgeliefert und hilflos man ist, wenn man auf Energie aus autokratisch regierten Ländern vertraut. Seit dieser Zeit haben allein bei WestfalenWind etwa 30 große Firmen um Kooperation für eine verlässliche Versorgung auf Basis erneuerbarer Energien nachgefragt. Das hat auch in der örtlichen Politik schon partiell zu einem Umdenken geführt. Die Ausweisung von Windgebieten zur Versorgung der jeweils heimischen Industrie bekommt Priorität. Die Ankündigung eines auf Jahre garantierten festen Strompreises von 6 ct/kWh würde all das auf einen Schlag zunichte machen und es würde genau die Firmen belohnen, die bisher zwar gejammert aber nichts gemacht haben. Und davon gibt es auch eine ganze Reihe. Der LEE NRW hat für Thyssen in Duisburg ermittelt, das 25% des Strombedarfs dort allein durch Windenergie auf den eigenen ausgedehnten Firmengeländen erzeugt werden könnten. Thyssen hat das als nicht relevant abgetan. Eine große Bielefelder Eisengießerei hatte im letzten Jahr in der Presse beklagt, sie könne ihren Standort nur halten, wenn sie 45 GWh/a günstigen Strom beziehen könne. Auf das Angebot von WestfalenWind, diesen Strom kostengünstig zu liefern, wenn die Gießerei gemeinsam mit WestfalenWind beim Bürgermeister für die Freigabe der notwendigen Standorte vorsprechen würde, hat man dort nicht reagiert. Betrachtet man Deutschland von oben, stellt man fest, dass bislang die wenigsten Betriebe ihren großen Dachflächen, Fassaden, Freiflächen oder Parkplätze mit PV bestückt haben, obwohl sich das dort hervorragend rechnen würde. Es kann nicht sein, dass die Faulheit von Firmenchefs künftig kompensiert wird durch staatliche Subventionen!

Die Wegnahme von Innovationsdruck durch Energiepreissubventionen führt auf lange Sicht genau zum Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist. Die Firmen verharren im Status quo und verlieren international den Anschluss. (Marcel Fratzscher DIW) Genau das war auch das Ergebnis der Intervention von Angela Merkel, als sie sich in Brüssel gegen die Verschärfung von Emissionsgrenzwerten im Sinne der Autolobby stark gemacht hat. Unsere Autoindustrie hat derzeit alle Mühe, den Rückstand aufzuholen und es ist noch keineswegs sicher, ob ihr das gelingen wird.

Selbstverständlich müssen alle Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich Verbraucher und Industrie so kostengünstig wie möglich mit Erneuerbaren Energien versorgen können. Dazu müssen eine Reihe schwerwiegender Fehler der aktuellen und von früheren Bundesregierungen korrigiert werden:

  • wenn von einigen Projektierern für Windstandorte Pachten bis zu 30 % der Umsatzerlöse bezahlt werden, ist das ein direktes Maß dafür, um wieviel die EEG-Vergütung für Windstrom zu hoch ist. Statt das zu korrigieren, hat die Bundesregierung jetzt die Höchstpreisgrenzen für die Ausschreibungen nochmal hochgesetzt. Genau das macht Industriekooperationen fast unmöglich. Warum sollen Windstromerzeuger der Industrie kostenorientiert Strom anbieten, wenn durch das EEG deutlich höhere Erlöse erzielt werden können? Der verzögerte Ausbau der Windenergie ist nicht eine Folge zu geringer Margen sondern das Ergebnis verzögerter Planungs- und Genehmigungsprozesse.
  • Das Referenzertragsmodell für Windenergie im EEG war ursprünglich gedacht als Anpassung der Vergütung an die jeweilige Ertragskraft von Windstandorten. (höhere Vergütung an Standorten mit geringerem Energieertrag).  Faktisch führt aber das Modell dazu, dass gute Standorte so dicht bebaut werden, dass der Ertrag deutlich sinkt. (Schlechter Parkwirkungsgrad) Das wird durch das EEG ausgeglichen und führt im Schnitt zu unnötig hohen Erzeugungskosten. Die Korrektur des Modells im ursprünglich angedachten Sinne ist durch Herausrechnen des Parkwirkungsgrads einfach möglich.
  • Die Mindestpreisregelung im EEG bietet den Stromerzeugern jeweils das Beste aus 2 Welten: Sind die Preise an der Strombörse im Monatsmittel niedriger als die gesetzliche Vergütung nach EEG, bekommen die Erzeuger die Differenz über die sogenannte Marktprämie ausgeglichen. Sind die Strombörsenpreise höher, erzielen die Erzeuger im Rahmen der merit order höhere Erlöse allein am Markt. Die Erzeuger sollten sich zwischen Markt und EEG-Vergütung entscheiden können. Aber wer das EEG in Anspruch nimmt, muss Erlöse, die die EEG-Vergütung überschreiten, zurückführen (CfD). CfD-Erlöse, die im Fond die Finanzierung der Marktprämien überschreiten, müssen an alle Stromkunden in gleichen Beträgen pro kWh zurückgeführt werden.

Im Arbeitspapier des BMWK werden Hemmnisse für die Sektorkopplung durch falsche Regulatorik angesprochen. (Nutzen statt abregeln) Das sind in der Tat wichtige Punkte. Hier sollten aber 2 weitere Punkte abgeräumt werden: Derzeit ist eine Entnahme von Strom für die Belieferung von Firmen oder für PtH-Anlagen über Direktleitungen im Rahmen des EEG nur möglich, wenn die Entnahme zu jedem Zeitpunkt den gleichen Prozentanteil an der Gesamterzeugung hat. Diese Beschränkung macht eine Direktlieferung faktisch unmöglich und es gibt dafür auch keine sachliche Begründung.
Wenn EE-Strom zur Wärmeerzeugung geliefert wird, ist es nicht vertretbar, diesen grünen Strom mit einer Stromsteuer von 2,05 ct/kWh zu belegen, wenn das sonst konkurrierende Erdgas nur mit einer Energiesteuer von 0,55 ct/kWh belegt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Lackmann

Hier können Sie den offenen Brief herunterladen.

Zurück zu Fakten und Sachlichkeit nach Ratsentscheid: WestfalenWIND räumt mit Falschinformationen zum Windpark Rennweg auf

Nach der positiven Entscheidung des Stadtrates in Warstein zugunsten des Windparks Rennweg kochen die Gemüter bei den Gegnern des Projekts hoch. Das Unternehmen WestfalenWIND Planung möchte daher die Gelegenheit nutzen, mit einigen Falschinformationen aufzuräumen, die zuletzt gestreut wurden.
„Es ist schon abenteuerlich, mit welchen Argumenten die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) ‚Kein Windpark im Arnsberger Wald‘ und deren Umfeld agieren“, stellt Dr. Jan Lackmann, Geschäftsführer der Paderborner WestfalenWIND Planung GmbH & Co. KG, fest. Die jüngsten Leserbriefe nach der Entscheidung im Warsteiner Rat pro Windpark zeigten, dass sich zu den zahlreichen Falschinformationen jetzt auch noch unhaltbare Vorwürfe gesellten. „Wenn der BI-Vorsitzende Hubert Struchholz uns in der Sache geheime Mauscheleien mit dem Bürgermeister unterstellt, ist das schlichtweg eine Unverschämtheit“, so Lackmann, der sich ein Zurück zu mehr Sachlichkeit wünscht. Natürlich habe es Gespräche mit Vertretern der Stadt Warstein, dem Bürgermeister und der Politik gegeben, dies sei allerdings ein offener Prozess und habe nichts mit Hinterzimmer-Kungeleien zu tun. Schließlich stünde Herr Struchholz ebenfalls seit Jahren in Kontakt mit der Kommune und der Politik.

Nun zu den Argumenten im Einzelnen:
Haarstrang als möglicher Alternativstandort
Gerne wird von den Projektgegnern immer wieder auf angeblich vorhandene Alternativstandorte für den Ausbau der Windenergie in Warstein verwiesen. Diese sind allerdings in der Realität kaum bis gar nicht vorhanden. Der viel zitierte Haarstrang eignet sich nicht, weil es sich um ein Vogelschutzgebiet handelt und damit entsprechend der gesetzlichen Vorgaben für die Windkraft tabu ist. Grundsätzlich gilt: Im „Wald“ stellt sich die Lage aus artenschutzrechtlicher Perspektive deutlich weniger problematisch dar.

Angebliche Zerstörung intakter Natur
Leider sind bereits jetzt große Teile der Waldflächen durch Dürre und Borkenkäferbefall zerstört. Wer will da noch von intakter Natur sprechen, zumal es sich bei den betroffenen Flächen ganz überwiegend um intensiv forstwirtschaftlich genutzte Bereiche handelt? Historisch dienten Waldflächen übrigens schon immer auch als Rohstoff- und Energielieferant. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Flächenverbrauch
Der Flächenverbrauch für den Windpark Rennweg ist bei Weitem nicht so hoch, wie von der Bürgerinitiative immer fälschlich behauptet wird. Von einer „Industrialisierung des Arnsberger Waldes“ kann daher keine Rede sein. Die Windpotenzialfläche des Waldes umfasst rund 600 Hektar. Für den geplanten Windpark würden dauerhaft 4,5 Hektar, also weniger als 1 Prozent, in Anspruch genommen. Für den Bau wird das vorhandene, bereits jetzt gut ausgebaute Wegenetz so gut wie möglich genutzt. Dr. Jan Lackmann macht darüber hinaus deutlich: „Zusätzliche benötigte Wegeflächen werden nach Fertigstellung des Windparks zurückgebaut oder Kompensationsflächen in Form von Aufforstung oder Waldverbesserung an anderer Stelle angelegt.“

Vorteile für die Region
„Wir brauchen eine günstige und klimaneutrale Stromversorgung für die Bürger und die Wirtschaft“, so Lackmann weiter. Die gestiegenen Energiepreise seien nicht nur eine erhebliche Belastung für die Bürgerinnen und Bürger in Warstein, sondern bedrohten auch die heimische Wirtschaft. „Es gilt zu verhindern, dass Unternehmen abwandern und damit Arbeitsplätze verloren gehen.“ Deswegen seien vergünstigte Stromtarife für die Menschen und die Wirtschaft vor Ort geplant. Einige heimische Unternehmen hätten schon jetzt öffentlich Interesse an einer Stromlieferung aus dem Windpark Rennweg bekundet. Das sei auch Thema in der gestrigen ZDF-Sendung „Frontal“ gewesen.

„Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Energiekrise, wünschen wir uns einen konstruktiven und sachlichen Austausch mit allen Beteiligten aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. So können wir die Region gemeinsam voranbringen“, betont Dr. Jan Lackmann abschließend.

Sauber heizen mit Photovoltaik: WestfalenWind-Experten helfen in der Mongolei

Der Paderborner Energieversorger WestfalenWIND sorgt nicht nur für sauberen, preiswerten Strom vor Ort in der Region, sondern ist auch weit darüber hinaus aktiv. In der Mongolei beteiligt sich das Unternehmen aktuell, unter anderem in Kooperation mit der Universität Paderborn, am Forschungsprojekt „PV-2-Heat to Mongolia“. Ein heimisches Experten-Team war jetzt vor Ort. Ziel ist es, das extrem kohlelastige Heizungssystem im Land schrittweise durch den Einsatz von nachhaltigen Photovoltaik-Anlagen abzulösen. Die Luftqualität, vor allem in der Hauptstadt Ulaanbaatar, ist dramatisch schlecht und soll so verbessert werden. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von ca. drei Millionen Euro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Auf dem Programm in der Hauptstadt Ulaanbaatar stand für die Delegation, bestehend aus Mitarbeitern von WestfalenWIND, weiteren beteiligten Unternehmen aus ganz Deutschland sowie Wissenschaftlern der Universität Paderborn, vor allem die Inbetriebnahme zweier Pilotanlagen. Zu den besonderen Bedingungen und Herausforderungen vor Ort erklärt Christian Henner von WestfalenWIND: „Häufig kommt es zu Netzausfällen und extreme Netzschwankungen erschweren das Arbeiten.“ Warum das Heizen mit PV-Strom in der Mongolei besonders geeignet ist, weiß sein Kollege Bernd Tiemann, der ebenfalls mit vor Ort war: „Es handelt sich um ein sehr effizientes Gesamtsystem, welches ermöglicht, sehr viel des erzeugten PV-Stroms in einem effizienten Heizsystem nutzen zu können. Hierbei liegt der Wirkungsgrad der Heiztechnik bei mehr als 95 Prozent.“

Die elektrische Energie und Wärme in der Mongolei wird nahezu ausschließlich (mehr als 95 Prozent) aus umweltschädlicher Kohle produziert. Die Hauptstadt Ulaanbaatar ist nicht nur die kälteste der Welt, sondern auch weltweit am stärksten in Mitleidenschaft gezogen durch CO2, Feinstaub und andere Belastungen. Während der langen, etwa siebenmonatigen Winterperiode  sind hier Temperaturen von minus 30°C als normal, was ein permanentes Heizen erfordert. Die Verschmutzung durch die Kohlekraftwerke und die Kohle-Einzelöfen in den kleineren Wohnungen und Jurten der in der Mongolei lebenden Nomaden hat ein solch dramatisches Ausmaß angenommen, dass die Säuglings- und Kindersterblichkeit etwa fünfmal so groß ist wie bei uns in Deutschland. Die Lebenserwartung der Mongolinnen und Mongolen fällt etwa zehn Jahre geringer aus als in Deutschland.

Im weiteren Prozess wird es darum gehen, die Materialien aus der heimischen Region zu beziehen und überwiegend  lokale Arbeitskräfte einzusetzen. Außerdem gilt es zu klären, wie das Projekt in Zukunft ohne Fördergelder realisiert werden kann. Bernd Tiemann zieht ein positives Fazit der Reise: „Die Verbindung zwischen modernen Produkten, in Kombination mit der praxisorientierten und improvisationsfähigen Arbeitsweise der mongolischen Handwerker, versprechen eine gute Weiterentwicklung und -verbreitung des Vorhabens.“

Klimaneutral, kostengünstig und caritativ: Ökostromanbieter WestfalenWIND bietet Sondertarif für Bonifatiuswerk

Früher war Strom einfach da, für die meisten von uns kam er schlicht aus der Steckdose. Die wenigsten machten sich Gedanken darüber, wie und wo er produziert wurde oder wie viel er kostete. Das hat sich geändert. Die galoppierenden Energiepreise, die spürbaren Folgen des Klimawandels und die Angst um die Versorgungssicherheit in Deutschland zeigen: Wir alle sollten uns in Zukunft bewusst für einen Ökostrom-Tarif entscheiden. Denn Strom aus Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne ist kostengünstig, klimaneutral und macht uns unabhängiger von geopolitischen Entwicklungen.

Die Paderborner WestfalenWIND-Gruppe bietet mit dem zertifizierten Ökostrom-Tarif „WWS Plus Bonifatius“ zusätzlich noch einen weiteren Mehrwert: Er fördert sozial-caritative Projekte. Dem Tarif liegt nämlich eine Kooperation mit dem Bonifatiuswerk zugrunde, die bereits seit über einem Jahr Bestand hat. Pro geschlossenem Vertrag unterstützt WestfalenWIND das Hilfswerk mit 50 Euro. Gefördert werden mit diesen Mitteln unter anderem Kinder- und Jugendhilfeprojekte in Ost- und Norddeutschland.

So stellte der Energieversorger bereits zum Start der Initiative eine Summe von 12.000 Euro für die Installation einer Solaranlage auf dem Dach der Jugendeinrichtung „Fazenda da Esperança – Gut Neuhof“ in Nauen zur Verfügung. Der „Hof der Hoffnung“ ist eine katholische Einrichtung, in der junge Menschen unterstützt werden, ihren Weg aus Krankheit, Sucht und Orientierungslosigkeit zu finden. Durch die Installation der Photovoltaik-Anlage kann die Fazenda ihre Stromkosten senken und hat mehr finanzielle Mittel zur Rehabilitation der Jugendlichen zur Verfügung.

„Mit der Kooperationsvereinbarung verfolgen wir als WestfalenWIND gemeinsam mit dem Bonifatiuswerk das generelle Ziel der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.  Wer sich für den Tarif WWS Bonifatius entscheidet, bezieht echten Ökostrom aus dem Paderborner Land, schützt das Klima und tut gleichzeitig Gutes im Sinne des Bonifatiuswerkes“, sagt Dr. Andreas Schmitt, Geschäftsführer der Stromsparte bei WestfalenWIND und fügt hinzu: „Mehr kann man nicht wollen.“

Rückenwind für die Forstwirtschaft – Windenergie leistet Hilfe zur Selbsthilfe

Windkraft im Wald ist bei vielen Menschen noch immer ein hoch kontrovers diskutiertes Thema. Der oft märchenhaft verklärte Blick auf den deutschen Waldbestand verbietet quasi per se die Nutzung von Waldgebieten für die Stromerzeugung. Doch wer sich statt „Hänsel und Gretel“ die galoppierenden Energiepreise, den Klimawandel und die in der Folge durch Stürme, Dürre und Borkenkäferbefall zerstörte Forstbestände vor Augen führt, denkt anders darüber.
Allein in NRW sind in den vergangenen Jahren 115.000 Hektar Wald der Trockenheit und dem Schädlingsbefall zum Opfer gefallen. Das sind laut Landesforstbetrieb Wald und Holz NRW gut 12 Prozent der nordrhein-westfälischen Waldfläche. Viele Forstbetriebe, die jahrzehntelang erfolgreich gewirtschaftet haben, stehen vor dem Ruin. Das Geld für die Wiederaufforstung fehlt, die staatlichen Hilfen sind nur ein Tropfen auf den trockenen Waldboden. „Die Bereitstellung von Flächen für die Windenenergie oder der eigene Betrieb von Anlagen kann für viele zum rettenden Anker werden. Es spricht doch nichts dagegen, am Boden eine naturnahe und nachhaltige Forstwirtschaft zu betreiben, während in 150 Meter Höhe saubere Energie produziert wird,“ sagt Dr. Jan Lackmann vom Windkraftprojektierer WestfalenWIND.
WestfalenWIND verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Planung und im Bau von Windkraftanlagen. Wir betreiben und verwalten aktuell rund 180 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von über 400 MW. In den letzten Jahren steht zunehmend die Projektierung von Windenergie auf Kalamitätsflächen im Fokus der Planungsingenieure. Der Erfolg unseres Planungsbüros fußt vor allem auf breit angelegten Akzeptanzmaßnahmen und einem hohen Durchsetzungsvermögen. „Wir sind bundesweit einer der Vorreiter bei der Entwicklung und Umsetzung von Akzeptanzmaßnahmen und haben die Menschen vor Ort immer mitgenommen,“ erläutert Lackmann.
So betreibt WestfalenWIND schon seit 2015 einen eigenen Stromvertrieb, um Bürgern und Gewerbetreibenden in der Nähe der eigenen Windparks einen vergünstigten Windstrom-Tarif anbieten zu können. „Nicht nur jetzt bei den derzeitigen Strompreisen ist das aus unserer Sicht die erfolgreichste, schnellste und unbürokratischste aller Maßnahmen, damit die Menschen vor Ort vom Ausbau der Windenergie profitieren“. Dazu trage übrigens auch die Gründung von Stiftungen zur Unterstützung des Ehrenamts bei, sagt der Geschäftsführer der Planungsabteilung. Dabei fließen Umsatzerlöse aus den Windparks an die Vereine in der Region. „Auch eine direkte Beteiligung der Bürger*innen an einem Windpark ist je nach Standort durchaus denkbar. Die von uns gegründete Energiegenossenschaft BürgerWIND Westfalen eG zählt mittlerweile über 1100 Mitglieder, betreibt im Paderborner Land eigene Anlagen und ist an mehreren Windparks beteiligt. Da gibt es dann keine Akzeptanzprobleme mehr“, freut sich Jan Lackmann, der auch auf den Zugewinn für die beteiligten Kommunen durch konstante Gewerbesteuereinnahmen hinweist. „So können viele profitieren, am meisten aber das Klima“. Laut Bundesverband Windenergie (BWE) bindet 1 Hektar Laubmischwald pro Jahr ca. 12 Tonnen CO2. Eine moderne Windenergieanlage auf der gleichen Fläche vermeidet im Vergleich dazu jährlich den Ausstoß von 10.000 Tonnen CO2.
Die Kritik vieler Gegner der Windenergienutzung im Wald hält Lackmann für überzogen. Denn: Die Eingriffe in die Natur halten sich auf den Schad- und Kahlflächen stark in Grenzen. In den meisten Fällen sind die Standorte aufgrund der bisherigen forstwirtschaftlichen Nutzung gut erschlossen, vorhandene Zuwegungen werden möglichst in die Planungen integriert. Laut BWE werden pro Anlage im Mittel nur 0,46 Hektar Fläche (Quelle: BWE) benötigt. Gleichzeitig müssen an anderer Stelle mindestens im gleichen Umfang Ausgleichsmaßnahmen erfolgen, so etwa durch Aufforstung, die Aufwertung bestehender Flächen oder das Anlegen von Biotopen.
„Wenn wir die Klimaziele erreichen und die Energieversorgung in Deutschland umbauen wollen, brauchen wir die Windenergie. Sie schadet dem Wald nicht – ganz im Gegenteil: Sie hilft ihm und den dazugehörigen Forstbetrieben zu überleben“, macht Dr. Jan Lackmann deutlich

Stadtwerke liefern jetzt „Geseker Windstrom“ – Kooperation mit WestfalenWIND Strom

Eine Kooperation mit dem Paderborner Energieversorger WestfalenWIND Strom macht es möglich: Die Menschen in Geseke können ab sofort ihren Strom direkt aus den Windparks vor ihrer Haustür beziehen.

„Damit wollen wir dem verstärkten Kundenwunsch nach regional produziertem, echtem Ökostrom nachkommen“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Jürgen Kayser. „Noch mehr freuen wir uns aber, dass wir den Bürgern der Stadt Geseke trotz der angespannten Lage auf dem Energiemarkt überhaupt einen attraktiven Strompreis anbieten können“. Mit einem Preis von 37,96 ct pro Kilowattstunde liegt der „Geseker Windstrom“ deutlich unter den derzeit marktüblichen Strompreisen für Neukunden. „Der Grund dafür ist, dass der Strom aus Windenergieanlagen wesentlich günstiger zu produzieren ist als der aus Kohle, Gas und Kernkraft“, erklärt der Geschäftsführer des Kooperationspartners WestfalenWIND Strom, Dr. Andreas Schmitt. Mit dem Wegfall der EEG-Umlage sinke der Preis ab dem 1. Juli sogar auf 33,56 ct/kWh.

„Im Gegensatz zu vielen anderen Ökostrom-Tarifen ist das neue Stromangebot für Geseke außerdem mit dem „Grüner Strom Label“ zertifiziert und unterliegt damit den höchsten Umweltstandards auf dem Energiemarkt“. Mit jeder verkauften Kilowattstunde fließe ein fester Betrag in Energiewende-Projekte in der Region. Damit generiere der umweltbewusste Kunde nicht nur für sich, sondern auch für die heimische Energiewende einen Mehrwert, so Schmitt.

Wer den „Geseker Windstrom“ beziehen will, kann sich wahlweise an die Mitarbeiter der Stadtwerke Geseke oder von WestfalenWIND Strom in Paderborn und Lichtenau wenden. Alternativ ist er auch hier buchbar. Der Tarif „Geseker Windstrom“ ist für alle Kunden im Postleitzahlen-Gebiet 59590 verfügbar.

Keine Angst vor der Dunkelflaute

Ein Beitrag von Ralf Bischof

Henrik Paulitz behauptet in einem Kurzbeitrag, dass die breite Nutzung von Wind- und Solarstrom zu Deindustrialisierung und Verarmung führt.[1] Das ist falsch. Der als Dunkelflaute umschriebene Umstand ist entgegen seiner Darstellung weder verkannt noch verdrängt worden. Leprich beschreibt die zahlreichen gesetzlichen Mechanismen zur Gewährleistung der Stromversorgungssicherheit ausführlich.[2] Es stimmt auch nicht, dass aktuell keine konventionellen Ersatzkapazitäten gebaut würden: Die Bundesnetzagentur listet 3.633 MW im Zeitraum 2021-2024 auf.[3]. Aber natürlich ist das Ziel eine vollständig auf Erneuerbare Energien (EE) basierende Versorgung. Grundlegend falsch ist dabei das Bild von Paulitz „,dass die Wind- und Solaranlagen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit einen vollständigen Backup-Kraftwerkspark benötigen“. Richtig formuliert wäre: Die Nachfrage muss jederzeit mit dargebotsunabhängiger Kapazität gedeckt werden können.

Aktuell beträgt die maximale Last in Deutschland rund 83 Gigawatt (GW).[4] Diese stündliche Spitze lässt sich bereits durch Lastmanagement und Kurzfristspeicher wie Pumpspeicherkraftwerke (9,8 GW), stationäre Batterien (> 0,6 GW) und in Zukunft den Batterien in Elektrofahrzeugen deutlich abschleifen. Das Potenzial für Lastmanagement beträgt deutlich mehr als die von Paulitz genannten 5 GW.[5]

Für den geglätteten Bedarf stehen nicht nur Sonne und Wind, sondern auch Wasserkraft (3,2 GW) und Biomasse (10,4 GW) zur Verfügung. Aktuell werden jährlich rund 50 Terawattstunden (TWh) Strom aus verschieden Biomasseformen bereitgestellt. Langfristig wird man bei gleichem Aufkommen durch Reduzierung der Volllaststunden daraus mehr als 20 GW Kapazität bereitstellen können.

Weiterhin unterschlägt Paulitz, dass Deutschland ein zentraler Bestandteil des europäischen Strommarkts ist. Lastspitzen, Dunkelflauten und Kraftwerksausfälle treten nicht in allen Ländern zeitgleich auf. Es bestehen deutliche Ausgleichseffekte, die 10% und mehr der Jahreshöchstlasten entsprechen.[6]

Ferner ist der gezielte Austausch von Strom aus Speicherwasserkraft zur Optimierung der inländischen Erzeugung seit über 90 Jahren Praxis.[7] Die Entwicklung der Hochspannungsgleichstromübertragung macht neben den alpinen auch die skandinavischen Wasserkräfte zugänglich. Die Stauseen im nordischen Strommarkt können über 120 TWh Energie speichern.[8] Das entspricht etwa zweieinhalb Monaten des deutschen Stromverbrauchs! Allein Norwegen könnte 11 bis 19 GW zusätzliche Leistung bereitstellen.[9] Eine erste Direktleitung nach Norddeutschland mit 1,4 GW Kapazität wurde 2021 in Betrieb genommen.[10]

Die Ausgleichseffekte- und Synergieeffekte sind der Grund, warum der Netzausbau entgegen der Darstellung von Paulitz sehr wohl bei „Dunkelflauten in Deutschland“ hilft. Letztlich reduziert sich die noch zu deckende Leistung auf etwa die Hälfte der Jahreshöchstlast. Erst jetzt kommen neue Langfristspeicher („grüne Moleküle“) ins Spiel.

Auch hier verwundert das Verdikt von Paulitz, „dass es die jahrzehntelang versprochenen Langzeitspeicher (Wasserstoff) schlichtweg nicht gibt“. Richtig ist vielmehr, dass die chemische Industrie das Handling von Wasserstoff seit Jahrzehnten beherrscht. Die existierende Erdgasinfrastruktur ist für die Umstellung auf Wasserstoff gut geeignet. Auch an Pilotprojekten fehlt es nicht.[11] Und fast jede Woche werden neue Projekte angekündigt.

Hätte man schon vor Jahrzehnten mit der großtechnischen Nutzung von grünem Wasserstoff beginnen müssen, wie Paulitz insinuiert? Sicher nicht, denn bisher gibt es kaum Stromüberschüsse die man dafür sinnvoll verwenden könnte. Ein guter Indikator sind negative Preise am Spotmarkt. 2021 gab es sie nur in 139 Stunden bei einem mittleren Angebotsüberhang von 1.629 MW. [12]  Das entspricht weniger als einem halben Promille des Stromverbrauchs. Es ist also vollkommen richtig, aktuell noch den Schwerpunkt auf den Zubau von Solar- und Windkraft zu legen.

Unbestritten ist, dass wir mittelfristig Langfristspeicher benötigen. Der Umfang ist aber überschaubar. Eine aktuelle Studie ermittelte den Speicherbedarf für eine zu 100% auf EE basierende Stromversorgung zu 56 TWh, davon 54,8 TWh in Form von Wasserstoff.[13] Zur Einordnung: Ende 2020 betrug das Arbeitsgasvolumen in den deutschen Untergrundspeichern für Erdgas rund 275 TWh.[14] In Form von reinem Wasserstoff wären dort mindestens 35 TWh lagerbar.[15] Weitere Kavernenspeicher können in reichlich vorhandenen Salzstöcken geschaffen werden.

Es ist auch richtig, dass für die Dekarbonisierung des Wärme-, Mobilitäts- und Industriebereich Anstrengungen in ähnlicher Höhe wie für den Elektrizitätssektor notwendig sind. Abgesehen davon, dass dies sehr wohl auch durch Importe von „grünen Elektronen“ und „grünen Molekülen“ erfolgen kann, sagt Paulitz nicht, was die Alternative zu diesen volkswirtschaftlichen Anstrengungen wäre. Sein Vorschlag einer Kombination „Erneuerbare und Atomkraftwerke“ erspart uns jedenfalls nicht den Aufwand für Netzausbau und Speicher. Die weit über 100 notwendigen Atomkraftwerke würden in der Grundlast betrieben und zu Schwachlastzeiten Überschüsse produziere – die gespeichert oder exportiert werden müsste. Zu Starklastzeiten müssten die Verbrauchsspitzen aus Speichern oder durch Importe gedeckt werden. Und da die starre Fahrweise überhaupt nicht zum fluktuierenden Angebot von Sonne und Wind passt, würde man ihren Ausbau in diesem Szenario wohl eher minimieren.

[1] Paulitz, Henrik (2022): Energiewende führt zu StromMangelWirtschaft, De-Industrialisierungs-Effekten und Teil-Verarmung, in ZNER 2/22

[2] Leprich, Uwe (2021): Stromlücke die Zweite?, in ZNER 5/21

[3] Bundesnetzagentur; Bundeskartellamt (2021): Monitoringbericht 2021, Stand: 15. März 2022. Soweit nicht anders angegeben beziehen sich die Kapazitätsangaben im Folgenden auch auf diese Quelle.

[4] Amprion, 50Hertz, TenneT, TransnetBW (2021): Abschlussbericht Systemanalysen 2021

[5] Amprion, 50Hertz, TenneT, TransnetBW (2022): Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan Strom 2037 mit Ausblick 2045, Version 2023

[6] r2b energy consulting, Consentec, Fraunhofer ISI, TEP Energy (2021): Monitoring der Angemessenheit der Ressourcen an den europäischen Strommärkten

[7] Bereits 1929 vollendete RWE die rund 600 km lange Nord-Süd-Leitung vom Rheinischen Revier bis Vorarlberg, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nord-Süd-Leitung

[8] https://hydro-reservoir.nordpoolgroup.com/rescontent/area/rescontent.cgi, abgerufen am 23. März 2022

[9] https://www.cedren.no/english/Projects/HydroBalance/HydroBalance-pilotstudy

[10] https://www.statnett.no/en/our-projects/interconnectors/nordlink/

[11] Bundesnetzagentur; Bundeskartellamt (2021): Monitoringbericht 2021, Stand: 15. März

[12] Öko-Institut; Energy Brainpool (2022): Monitoring der Direktvermarktung – Jahresbericht 2021 & Ausblick 2022

[13] Ruhnau, Oliver; Qvist, Staffan (2021) : Storage requirements in a 100% renewable electricity system: Extreme events and inter-annual variability, ZBW – Leibniz Information Centre for Economics, Kiel, Hamburg

[14] Bundesnetzagentur; Bundeskartellamt (2021): Monitoringbericht 2021, Stand: 15. März 2022

[15] Annahmen: Nur Kavernenspeicher geeignet, relative Energiedichte Wasserstoff beträgt 20% von Erdgas.

 

Ralf Bischof

Ralf Bischof studierte Elektrotechnik mit Schwerpunkt Energieversorgung an der Universität Hannover. Seine berufliche Karriere begann er als Mitarbeiter von Eurosolar und Hermann Scheer. Später war er u.a. Mitgründer und Vorstand der Naturstrom AG sowie Geschäftsführer des Bundesverband WindEnergie. Von 2009 bis Ende 2021 arbeitete er in der Sparte für Erneuerbare Energien eines deutschen Energiekonzerns. Seit Anfang 2022 ist er als selbstständiger Berater unter anderem auch für WestfalenWIND aktiv.

 

10 Millionen Kilowattstunden Strom in den Wind geblasen – Netzbetreiber verhindern Energiewende und günstige Strompreise

Wer Ende der letzten Woche auf der Paderborner Hochfläche unterwegs war, dürfte sich gewundert haben, dass trotz besten Windes annähernd 200 Windkraftanlagen stillstanden. Der Grund: Die Betreiber der großen Übertragungsnetze haben mit Verweis auf die Netzengpässe viele Windparks abgeschaltet – diesmal in fast schon historischem Umfang. „Es ist ein Skandal, dass die E.ON-Tochter Avacon und Tennet nach Jahren des Windkraftausbaus nicht in der Lage sind, den Strom an windigen Tagen bis Paderborn zu transportieren. So verhindern sie die Energiewende massiv“, ärgert sich WestfalenWIND-Geschäftsführer Michael Obst.

Allein bei der WestfalenWIND-Gruppe waren über 130 Windräder von der Abschaltung betroffen. „Wir haben ausgerechnet, dass allein diese Anlagen 10 Millionen Kilowattstunden Strom produziert hätten, wenn sie nicht tageweise vom Netz genommen worden wären. Das entspricht dem Jahresbedarf von 3000 Haushalten“, so Obst weiter.

Was viele Verbraucher nicht wissen: Sie müssen trotzdem für diesen Strom zahlen – auch wenn dieser nie produziert wurde. Denn die Windkraftbetreiber bekommen diese unverschuldeten Ausfälle vom Netzbetreiber ersetzt. Der wiederum legt diese Kosten auf den Strompreis um. „Während günstiger und sauberer Windstrom hier in der Region abgeregelt wird, laufen an anderer Stelle teure und dreckige Braunkohle- und Gaskraftwerke weiter. Das ist wirtschaftlicher Wahnsinn und belastet die ohnehin zurzeit hohen Energiepreise“, beklagt der Windkraftbetreiber und rechnet weiter vor, dass nur durch die Abschaltungen der WestfalenWIND-Anlagen in vier Tagen ein Schaden von einer Million Euro zu Lasten der Stromkunden verursacht wurde.

„E.ON ist in unserer Region seit sieben Jahren im Verzug mit dem Netzausbau und treibt damit die Stromkosten für die Verbraucher in die Höhe. Das schadet nicht nur dem Klima, sondern auch der Allgemeinheit. Auch das sollten Stromkunden bei der Wahl des Stromversorgers im Hinterkopf haben“, fordert Geschäftsführer Michael Obst.

WestfalenWIND Strom nimmt weiter Neukunden auf: Preis-Turbulenzen an der Börse kann der Stromversorger durch Eigenerzeugung ausgleichen

Anders als viele deutsche Energieversorger ist das Paderborner Unternehmen WestfalenWIND Strom GmbH von den aktuellen Preis-Turbulenzen an der Strombörse weniger stark betroffen. Im Gegensatz zu zum Beispiel den Stadtwerken Paderborn werde man das Neukundengeschäft nicht einstellen, sondern ausbauen. „Wir freuen uns auch im Jahr 2022 weiter über jeden neuen Kunden aus dem Hochstift und bieten mit einem Brutto-Preis für Haushaltskunden von 29,96 ct pro Kilowattstunde den Neukunden weiterhin einen sehr attraktiven Preis, in Ortsteilen in denen sich viele Windräder drehen noch deutlich darunter“, sagt Geschäftsführer Andreas Schmitt. Andere bundesweite Versorger mit echtem Ökostrom geben bei den Online-Vergleichsportalen inzwischen Tarife von über 40 ct je kWh an. Das bedeutet für einen Durchschnittshaushalt Mehrkosten im Vergleich zu WestfalenWIND in Höhe von über 400 € im Jahr. Für seine Bestandskunden hatte der Lichtenauer und Paderborner Stromversorger seine Preise stabil halten können.

Bundesweit haben in den letzten Monaten viele Energieversorger Insolvenz angemeldet oder mussten vielen ihrer Kunden kündigen, weil sie ihre kalkulierten Tarife nicht mehr halten können. Hintergrund seien die seit Monaten stark gestiegenen Einkaufspreise für Strom und Gas, erläutert Schmitt.
„Wir dagegen sind nicht nur Stromhändler, sondern eben auch Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien. Durch den Betrieb von 170 Windkraft- und Photovoltaikanlagen in der Region sind wir in der Lage, starke Preisschwankungen an der Börse abfedern zu können“, so der Geschäftsführer. Spätestens jetzt werde der Standortvorteil deutlich, den Privatleute und Unternehmen hätten, weil sie in einer Region wohnen und produzieren, die viel eigene erneuerbare Stromerzeugung habe.

„Täglich gehen bei WestfalenWIND Strom weit über 100 Anfragen von Privatleuten und Gewerbetreibenden ein, die noch auf der Suche nach einem Versorger für das nächste Jahr sind“, sagt Andreas Schmitt. „Wir stehen als verlässlicher Partner zur Verfügung. Die regionale Wertschöpfung kann man nur erhöhen, wenn man auch selbst vor Ort grüne Energie erzeugt“, so lautet die Botschaft des Geschäftsführers der Stromvertriebs-Sparte.