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HomeSchlagwort: Reiner Priggen

Neue Energie für den Forst

Landesverband Erneuerbare Energien

Der Klimawandel ist längst spürbar in NRW: Anhaltende Dürre und Borkenkäferbefall verschärfen die Lage der Wälder in NRW zunehmend. Forstbetriebe kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen. Erneuerbare Energien in Wirtschaftsforsten und auf Schadensflächen könnten die Folgen des Klimawandels abmildern.

Das dritte Dürrejahr in Folge hat den Borkenkäferbefall beschleunigt und weitere große Teile der Baumbestände in Nordrhein-Westfalen zerstört. Mögliche Fördermaßnahmen beschäftigen deshalb heute auch den Landtag NRW. Um Klimaschutz und wirtschaftliche Aufforstung zu verbinden, sollten betroffene Schadensflächen auch für Erneuerbare Energien zugänglich gemacht werden.

Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) kritisiert, dass die von den Regierungsfraktionen geplanten Maßnahmen nicht den Kern des Problems angehen: „Wenn man durch NRW fährt, sieht man teilweise kilometerweit nur noch kaputte Baumbestände. Die Böden sind in vielen Gebieten völlig ausgetrocknet und der Borkenkäfer gibt den Bäumen dann den Rest. Der Klimawandel schlägt mit voller Wucht zu und die Waldbauern tun schon alles Erdenkliche, um dagegen anzuarbeiten. Aber um unsere Wälder auf Dauer zu erhalten reicht es nicht, regelmäßig Rettungstöpfe aufzufüllen. Wir müssen langfristig planen und ans Klima angepasst aufforsten.“

Priggen begrüßt, dass NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser kürzlich bei den Waldbauern angekündigt hat, sich für Möglichkeiten von Windkraft auf Schadensflächen einzusetzen.

Entsprechend fordert Priggen eine schnelle Umsetzung der Landesregierung, damit Erneuerbare-Energien-Anlagen auf Schadensflächen zugelassen werden: „Die Forstbetriebe stehen plötzlich vor lauter Flächen, auf denen sie in den nächsten Jahrzehnten keinerlei Erträge mehr erwirtschaften können. Gleichzeitig müssen sie investieren und ans Klima angepasst aufforsten. Wenn sie die ohnehin freien Flächen für Erneuerbare Energien nutzen könnten, schlagen sie gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Die Forstbetriebe haben planbare Einnahmen, sie können das Geld in klimaangepasste Aufforstung investieren und zusätzlich verhindern die Anlagen sofort CO2-Emissionen. Aber bisher ist das faktisch kaum umzusetzen. Hier braucht es ein Umdenken. Wir brauchen die Windenergie für den Wald.“

Wie stark die Schäden im Kreis Höxter und im Kreis Paderborn bereits sind, hat der Städte- und Gemeindebund in diesem Video eindrücklich dokumentiert.

Bundesregierung beendet Windkraft-Ausbau

Die Bundesregierung plant eine Abstandsregelung, die einen Ausbaustopp der Windenergie zur Folge hätte – und das im Jahr mit dem schwächsten Ausbau seit Bestehen des EEG. 40.000 Arbeitsplätze der Branche sind bereits verloren und Tausende weitere geraten so in Gefahr. Die Klimaziele werden endgültig unerreichbar.

Die Bundesregierung plant eine neue Abstandsregelung zwischen Windenergieanlagen und Wohnsiedlungen, die ein faktisches Aus für die Windenergie zur Folge hätte. Demnach sollen Windräder künftig bundesweit einen Abstand von 1.000 Metern einhalten müssen, wenn mindestens fünf Häuser eine zusammenhängende Bebauung darstellen. Studien des Umweltbundesamtes und des Fraunhofer IEE – beide von der Bundesregierung selbst in Auftrag gegeben – zeigen, dass dadurch im Ergebnis weniger Windkraft möglich wäre, als heute bereits in Betrieb ist.

Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), ist fassungslos angesichts dieser Pläne: „Die gleiche Bundesregierung, die angeblich 65% Erneuerbare Energien bis 2030 erreichen will, droht jetzt die Windenergie mit dieser pauschalen Abstandsregel endgültig zu beenden. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Branche und der Millionen Menschen im Land, die eine verantwortungsvolle Klimapolitik erwarten. Wo soll denn der ganze grüne Strom für Wasserstoff-Leuchtturmprojekte und Elektroautos herkommen, wenn nicht aus Wind und Sonne? Die Bundesregierung kann die selbstgesetzten Klimaziele so nicht erreichen.“