Nach der positiven Entscheidung des Stadtrates in Warstein zugunsten des Windparks Rennweg kochen die Gemüter bei den Gegnern des Projekts hoch. Das Unternehmen WestfalenWIND Planung möchte daher die Gelegenheit nutzen, mit einigen Falschinformationen aufzuräumen, die zuletzt gestreut wurden.
„Es ist schon abenteuerlich, mit welchen Argumenten die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) ‚Kein Windpark im Arnsberger Wald‘ und deren Umfeld agieren“, stellt Dr. Jan Lackmann, Geschäftsführer der Paderborner WestfalenWIND Planung GmbH & Co. KG, fest. Die jüngsten Leserbriefe nach der Entscheidung im Warsteiner Rat pro Windpark zeigten, dass sich zu den zahlreichen Falschinformationen jetzt auch noch unhaltbare Vorwürfe gesellten. „Wenn der BI-Vorsitzende Hubert Struchholz uns in der Sache geheime Mauscheleien mit dem Bürgermeister unterstellt, ist das schlichtweg eine Unverschämtheit“, so Lackmann, der sich ein Zurück zu mehr Sachlichkeit wünscht. Natürlich habe es Gespräche mit Vertretern der Stadt Warstein, dem Bürgermeister und der Politik gegeben, dies sei allerdings ein offener Prozess und habe nichts mit Hinterzimmer-Kungeleien zu tun. Schließlich stünde Herr Struchholz ebenfalls seit Jahren in Kontakt mit der Kommune und der Politik.
Nun zu den Argumenten im Einzelnen:
Haarstrang als möglicher Alternativstandort
Gerne wird von den Projektgegnern immer wieder auf angeblich vorhandene Alternativstandorte für den Ausbau der Windenergie in Warstein verwiesen. Diese sind allerdings in der Realität kaum bis gar nicht vorhanden. Der viel zitierte Haarstrang eignet sich nicht, weil es sich um ein Vogelschutzgebiet handelt und damit entsprechend der gesetzlichen Vorgaben für die Windkraft tabu ist. Grundsätzlich gilt: Im „Wald“ stellt sich die Lage aus artenschutzrechtlicher Perspektive deutlich weniger problematisch dar.
Angebliche Zerstörung intakter Natur
Leider sind bereits jetzt große Teile der Waldflächen durch Dürre und Borkenkäferbefall zerstört. Wer will da noch von intakter Natur sprechen, zumal es sich bei den betroffenen Flächen ganz überwiegend um intensiv forstwirtschaftlich genutzte Bereiche handelt? Historisch dienten Waldflächen übrigens schon immer auch als Rohstoff- und Energielieferant. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Flächenverbrauch
Der Flächenverbrauch für den Windpark Rennweg ist bei Weitem nicht so hoch, wie von der Bürgerinitiative immer fälschlich behauptet wird. Von einer „Industrialisierung des Arnsberger Waldes“ kann daher keine Rede sein. Die Windpotenzialfläche des Waldes umfasst rund 600 Hektar. Für den geplanten Windpark würden dauerhaft 4,5 Hektar, also weniger als 1 Prozent, in Anspruch genommen. Für den Bau wird das vorhandene, bereits jetzt gut ausgebaute Wegenetz so gut wie möglich genutzt. Dr. Jan Lackmann macht darüber hinaus deutlich: „Zusätzliche benötigte Wegeflächen werden nach Fertigstellung des Windparks zurückgebaut oder Kompensationsflächen in Form von Aufforstung oder Waldverbesserung an anderer Stelle angelegt.“
Vorteile für die Region
„Wir brauchen eine günstige und klimaneutrale Stromversorgung für die Bürger und die Wirtschaft“, so Lackmann weiter. Die gestiegenen Energiepreise seien nicht nur eine erhebliche Belastung für die Bürgerinnen und Bürger in Warstein, sondern bedrohten auch die heimische Wirtschaft. „Es gilt zu verhindern, dass Unternehmen abwandern und damit Arbeitsplätze verloren gehen.“ Deswegen seien vergünstigte Stromtarife für die Menschen und die Wirtschaft vor Ort geplant. Einige heimische Unternehmen hätten schon jetzt öffentlich Interesse an einer Stromlieferung aus dem Windpark Rennweg bekundet. Das sei auch Thema in der gestrigen ZDF-Sendung „Frontal“ gewesen.
„Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Energiekrise, wünschen wir uns einen konstruktiven und sachlichen Austausch mit allen Beteiligten aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. So können wir die Region gemeinsam voranbringen“, betont Dr. Jan Lackmann abschließend.