Mieter und Wohnungseigentümer können jetzt viel einfacher die Sonne anzapfen und Solarstrom ins eigene Stromnetz einspeisen. Die Vorschriften für Steckdosen-Solargeräte sind kürzlich gelockert worden. Verbraucher können die kleinen Solarmodule für den Balkon bis zu einer Gesamtleistung von 600 Watt seit einigen Wochen selbst beim Netzbetreiber anmelden. Bisher war das nur über einen Elektroinstallateur möglich, was vergleichsweise hohe Kosten verursachte.

Der Regionalverband OWL im Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßt die vereinfachte Anmeldung, eröffnet sie doch vielen Menschen die Möglichkeit, Solarstrom kostengünstig selbst zu erzeugen und sich so an der Energiewende zu beteiligen.

Einige Netzbetreiber wie zum Beispiel Westnetz gehen mit gutem Beispiel kundenfreundlich voran und bieten schon jetzt online Anmeldeformulare für die so genannten Balkon-PV-Module an. Auch Westfalen Weser Netz will zeitnah nachziehen. Da die neue Norm erst Ende April in Kraft getreten ist, sollten andere Netzbetreiber in der Region demnächst folgen.

Aus Sicht des LEE-Regionalverbands OWL ist die vereinfachte Anmeldung nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Besser wäre es, Anlagen bis zu einer Gesamtleistung von 600 Watt komplett von der Anmeldepflicht zu befreien, wie es schon in anderen europäischen Ländern der Fall ist“, so die Geschäftsstellenleiterin Sonya Harrison. So könne jeder Nutzer mit zwei Modulen pro Jahr den Strom für zum Beispiel zwei Kühlschränke selbst erzeugen – ohne aufwändiges und kostspieliges Anmeldeverfahren.  Die Module selbst können laut der Deutschen Gesellschaft für Sonnenergie über einen Wechselrichter einfach an die Schuko-Steckdose angeschlossen werden.

Landesverband Erneuerbare Energien