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Kreis Paderborn erreicht 100% bei Ökostrom – große Veranstaltung in der PaderHalle mit Prof. Dr. Klaus Töpfer, Kabarett und Musik

HomeJahr: 2018

Kreis Paderborn erreicht 100% bei Ökostrom – große Veranstaltung in der PaderHalle mit Prof. Dr. Klaus Töpfer, Kabarett und Musik

Es gibt Grund zum Feiern: Der Kreis Paderborn hat ein Klimaziel erreicht, von dem bundesweit aktuell nur geträumt werden kann. Er liegt bei der Versorgung mit Ökostrom bei mehr als 100 Prozent. In diesem Jahr wird mit Hilfe von Wind, Sonne, Biomasse und Wasser erstmals so viel Strom erneuerbar erzeugt, wie auch verbraucht wird. Seit Ende Juni sind es exakt 112 %.

Das hat der Landesverband Erneuerbare Energien in OWL ermittelt. Dabei hat der Verband auf Zahlen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), sowie auf aktuelle Daten des Kreises Paderborn zurückgegriffen. Demnach erzeugen die gut 500 Windkraftanlagen, 11.500 Photovoltaikanlagen und 53 Biomassekraftwerke im Jahresmittel etwas mehr Strom, als Privatleute, Gewerbe und Industrie im Kreis Paderborn übers Jahr benötigen: Es sind fast 2,3 Milliarden Kilowattstunden.

„Damit gehört der Kreis Paderborn bundesweit zur Champions-League: Es gibt nur sehr wenige Regionen, die die 100%-Ökostrom-Quote bereits heute erfüllen – in NRW sind wir die erste und bisher einzige“, freut sich Kerstin Haarmann (Paderborn), geschäftsführender Vorstand des LEE OWL. Das sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil der Kreis Paderborn aufgrund seines Industrieanteils einen bundesdurchschnittlichen Stromverbrauch habe. Kleineren Landkreisen mit wenig Industrie und Gewerbe falle es natürlich leichter, auf 100 Prozent zu kommen.

Im Ostwestfalen-Vergleich steht der Kreis Paderborn einsam an der Spitze: Auf Platz zwei folgt der Kreis Höxter mit 63% Ökostrom, dann der Kreis Lippe mit 23,5 %, Gütersloh mit 20,8%, Minden-Lübbecke mit 17 %, und Herford mit 6,5 %. Schlusslicht ist die Stadt Bielefeld mit 4,5 % Ökostrom-Anteil am Stromverbrauch.

Der Kreis Paderborn hat sein vom Kreistag 2011 einstimmig beschlossenes Klimaziel sogar vorzeitig erreicht – geplant sollte der Stromverbrauch erst bis 2020 komplett erneuerbar sein.

„Zeit zum Ausruhen haben wir beim Kampf gegen den Klimawandel deshalb aber nicht“, erklärt Jürgen Wrona (Delbrück) vom LEE OWL-Vorstand. Denn gemessen am Gesamtenergiebedarf (Strom, Wärme und Verkehr) liegt der Anteil der Erneuerbaren im Kreis Paderborn aktuell nur bei rund 27%. „Da ist Luft nach oben, vor allem in den Bereichen Wärme und Verkehr müssen wir uns noch verbessern“, so Wrona.

Der 100%-Erfolg beim Strom jedenfalls soll ordentlich gefeiert werden – der LEE OWL lädt deshalb am 22. September zur „100%-Party – Ökostrom trifft Kabarett“. Los geht es um 19.30 Uhr mit einem Kabarett-Festival in der Paderhalle Paderborn. Für 100% Stimmung auf der Bühne sorgen die fernsehbekannten Moderatoren Matthias Brodowy und Ingo Börchers. Der Paderborner Kleinkünstler Erwin Grosche und der gebürtige Bad Driburger Kabarettist Thomas Philipzen komplettieren das humoristische Quartett, das alle Themen rund um die Energiewende und den Klimawandel schlagfertig kommentieren wird.

Als Ehrengast konnte der LEE OWL Prof. Dr. Klaus Töpfer für den Abend gewinnen. Der Bundesminister a.D. und Ex-Generalsekretär der UN-Umweltorganisation UNEP ist einer der renommiertesten Klimapolitiker des Landes. Geplant ist keine Festrede Töpfers, sondern ein lockerer Sofa-Plausch mit den Moderatoren.

Im Anschluss an den Kabarettabend heizt dann die Paderborner Band „deSOULart“ im Foyer der Paderhalle den Gästen ordentlich ein. Passend zum Thema des Abends spielen die neun Vollblutmusiker wie sie selbst sagen – „Soul aus regionaler Erzeugung.“
Durch die Unterstützung von insgesamt 27 Sponsoren ist es dem LEE OWL möglich, die Tickets günstig anzubieten.

Karten für die Veranstaltung gibt es beim Paderborner TicketCenter in der Königsstraße und bei TicketDirect am Marienplatz zum Preis von nur 15 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr.
www.lee-nrw.de

Wir sind bei 100% Ökostrom – Feiern Sie mit uns!

Der Kreis Paderborn hat ein Klimaziel erreicht, von dem wir bundesweit aktuell nur träumen können:
Wir sind bei 100 Prozent Ökostrom. Deshalb lädt der Regionalverband OWL im Landesverband Erneuerbare Energien NRW am 22. September in die PaderHalle Paderborn zur 100%-Party mit Kabarett ein.
Wann es wo Tickets gibt und mehr zum Programm erfahren Sie in Kürze hier!

Schüler besteigen Windenergieanlage – Aktion SCHuBS macht es möglich

Schüler besteigen Windenergieanlage – Aktion SCHuBS macht es möglich Freiwilliges Engagement zahlt sich aus: Das haben jetzt 8 Jugendliche aus Paderborn erfahren. Sie hatten die seltene Gelegenheit eine fast 150 Meter hohe Windenergieanlage nicht nur zu besichtigen, sondern sogar zu besteigen.

Zusammen mit erfahrenen Servicetechnikern für Windkraftanlagen der WestfalenWIND-Gruppe durften die Schüler mit dem Aufzug in der Anlage nach oben fahren und dort sogar einen Blick aus der Gondel der E-115 im Windpark Hassel werfen. Die 15 und 16-jährigen von den Gymnasien Pelizaeus und St. Michael, der Lise-Meitner-Realschule, sowie der Gesamtschulen Heinz-Nixdorf, Friedrich-von-Spee und Elsen nehmen am Programm SCHuBS teil.

SCHuBS steht für Schule und Betrieb am Samstag.

Der Verein InnoZent OWL mit Sitz in Bielefeld bietet damit jungen Menschen eine Möglichkeit, in verschiedenste Berufszweige hinein zu schnuppern. Bei SCHuBS verpflichten sich die Jugendlichen etliche Wochen lang, jeden Samstag ihre Freizeit gegen „Erfahrungszeit“ zu tauschen. Wer dazu bereit ist, zeigt so Engagement in Sachen Berufswahl und hat bei Bewerbungen in Unternehmen später durchaus Vorteile.

„Wir unterstützen diese tolle Idee gerne und stellen daher selbstverständlich Fachkräfte für dieses Erlebnis zur Verfügung“, erläutert WestfalenWIND-Geschäftsführer Friedbert Agethen.

Im September wird erneut eine Gruppe Jugendlicher im Rahmen von SCHuBS eine Windkraftanlage besteigen. Die Plätze dafür sind aber schon vergeben.

4 Hosen sind ein Kleid!

So schön kann alte Kleidung sein: Designerin Kathi Clauss präsentiert ihr aus vier alten Herrrenhosen selbst genähtes Abendkleid. Kathi Clauss gehört neben Saskia Tritto und Elisabeth Prantner (v.l.) zum Veränderungsatelier „Bis es mir vom Leibe fällt“. Die Künstlerinnen haben am Dienstagabend (03.07.) in Berlin auf Deutschlands größter Messe für faire Mode den bundesweiten Aktionspreis SPITZE NADEL entgegengenommen. Die Jurymitglieder Heike Holdinghausen und Kerstin Haarmann bestaunen das Werk. Die gemeinnützige Gesellschaft cum ratione aus Paderborn hat bereits zum dritten Mal den mit 10.000 Euro dotierten Preis gegen die Machenschaften der globalen Modeindustrie vergeben. Weitere Preisträger sind das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium Bad Friedrichshall und die Designerin Tanja Hildebrandt aus Berlin. Mehr Infos und Fotos unter www.spitze-nadel.de.

Nachwuchs-Tuner bei WestfalenWIND

Technik-Experten schrauben mit Schülern an Bobby Cars

Tuning-Werkstatt mit den Teilnehmern des Bobby Car Solar Cup 2018 bei WestfalenWIND

Paderborn, 21. Juni 2018. Zusammen mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) veranstaltet Energie Impuls OWL in diesem Jahr den 11. Bobby Car Solar Cup. Heute erhielten die teilnehmenden Teams aus den Kreisen Paderborn und Höxter, darunter das Gymnasium Schloss Neuhaus, die Gesamtschule Bad Lippspringe, die Städtischen Realschule Lichtenau sowie die Realschule Hövelhof bei WestfalenWIND in Paderborn nützliche Tipps und wertvolle Erfahrungsberichte, um bei dem Wettbewerb erfolgreich zu sein.

Schülerteams mit über 150 Schülerinnen und Schülern aus ganz OWL und ihren 30 Partnerunternehmen wurden von den Veranstaltern ausgewählt, um am diesjährigen Wettbewerb teilzunehmen und am 16. September mit ihren selbst gebauten Solar-Flitzern zum Abschluss beim Wettrennen auf dem Gelände der Stadtwerke Bielefeld anzutreten. Wie weit sie mit ihren Gefährten sind, zeigte sich heute bei der Tuning-Werkstatt.

Der Firmensitz von WestfalenWIND bot dafür die passende Kulisse. Die TeilnehmerInnen konnten unter der Anleitung von Technikfachleuten ihre Solarflitzer individuell begutachten lassen und vor Ort Probe fahren. Experten von WestfalenWIND lieferten den Jugendlichen letzte wertvolle Tipps und Grundlagen für den Bau ihrer Renngefährte.

Die WestfalenWIND-Gruppe hat im Kreis Paderborn verschiedene BürgerWIND-Projekte realisiert. Es ist das Bestreben von WestfalenWIND, ökologische Stromerzeugung und ökonomisches Handeln mit positiven Wirkungen für alle Menschen in der Region miteinander zu verbinden. Neben einer Stiftung und einer Genossenschaft mit über 1100 Mitgliedern hat das Unternehmen auch einen eigenen Stromvertrieb auf den Weg gebracht. Die WestfalenWIND-Gruppe beschäftigt rund 60 Mitarbeiter – darunter vier kaufmännische und technische Auszubildende. Insgesamt betreut WestfalenWIND 140 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 300 Megawatt.

Im Rahmen der Tuning-Werkstatt hatten die Schülerteams so auch die Möglichkeit, einen spannenden Einblick in die Berufsfelder der Windenergiebranche zu bekommen.

„Für uns ist der Bobby Car Solar Cup eine tolle Gelegenheit, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen. Vielleicht sind bei den Jugendlichen zukünftige Auszubildende oder Mitarbeiter dabei, die sich für die Arbeit mit den Technologien der Windenergie begeistern. Wir suchen zielorientierte, engagierte junge Menschen, die ihre berufliche Zukunft bei uns starten möchten. Darum unterstützen wir den Wettbewerb“, sagte Sonya Harrison, zuständig für Verbandsarbeit und Kommunikation bei WestfalenWIND. „Das ist ein klasse Projekt, das neue, junge Ideen aufgreift und auch umsetzt“, so Harrison.

Weil es um die Jobs der Zukunft geht, ist die Agentur für Arbeit Paderborn wesentlicher Förderer des Bobby Car Solar Cup. Der Wettbewerb soll Jugendlichen die Berufsorientierung und den direkten Kontakt zu Unternehmen und einem möglichen Ausbildungsplatz ermöglichen: „Die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten und Auszubildenden in den Unternehmen ist vielleicht die beste Berufsorientierung. Der gemeinsame Bau des Bobby Cars gibt einen realistischen Eindruck von den Herausforderungen und Möglichkeiten in der Praxis“, so Patrick Beiersdorfer, Berufsberater U25 mit Schwerpunkt Berufsorientierung bei der Agentur für Arbeit Paderborn. „Dem Wettbewerb gelingt es seit Jahren, den jungen Leuten praxisnah die Möglichkeiten in technischen Berufen aufzuzeigen“, sagte Beiersdorfer.

Projektleiterin Monika Pieper vom Innovationsnetzwerk Energie Impuls OWL aus Bielefeld betonte die weiteren Vorzüge des Projekts: „Die Jugendlichen machen sich bei der Konstruktion der Bobby Cars in den Unternehmen ein Bild von ihren beruflichen Vorstellungen. Außerdem können sie ihre eigenen Ideen für die Gestaltung der mobilen Zukunft einbringen, in Zusammenarbeit mit Experten und Fachleuten aus der Region.“

Ausgerüstet wurden die Teams vom Veranstalter mit einem Bausatz, um ihre eigenen Vorstellungen eines renntauglichen Gespanns in Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region zu realisieren und technische Berufe in der Praxis kennenzulernen.

 Weitere Informationen unter www.bobby-car-solar-cup.de.

Gutachten bestätigt vorläufige Ermittlungsergebnisse: Technisches Versagen beim Vorfall in Borchen-Etteln ausgeschlossen

Gemeinsames Statement von Enercon GmbH und WestfalenWIND Etteln GmbH:

Die Beschädigungen einer Windenergieanlage während der Aufbauarbeiten am Standort Borchen-Etteln bei Paderborn sind auf menschliches Fehlverhalten von Mitarbeitern des von ENERCON für den Aufbau beauftragten externen Dienstleisters zurückzuführen. Dies geht aus dem Gutachten des mit der Unfallanalyse beauftragten unabhängigen Sachverständigen hervor. „Ein technischer Defekt ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen“, heißt es in dem Gutachten. Vielmehr sei das Vorliegen von menschlichem Versagen aller Wahrscheinlichkeit nach Ursache der Havarie. Damit bestätigt der Gutachter eindeutig die vorläufige Einschätzung ENERCONs und der WestfalenWIND Etteln GmbH, wonach technisches Versagen als Ursache für den Unfall auszuschließen ist.

Bei abschließenden Aufbauarbeiten, die von den Mitarbeitern des Dienstleisters durchgeführt worden waren, war am Donnerstag, den 8. März, die Windenergieanlage bei Borchen-Etteln beschädigt worden. Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, es entstand lediglich Sachschaden.

Der Unfall ereignete sich den Untersuchungsergebnissen zufolge während des Aufbaus im Prozessschritt des sogenannten „Ausbolzens“ des Generators, durch den die Windenergieanlage in den Betriebszustand des Trudelns überführt werden soll. Der Generator wird bis dahin durch ein mechanisches Brems- und Blockiersystem (Bolzen) sowie definierten Blattwinkeln (maximal aus dem Wind) am Rotieren gehindert. Um den Trudel-Betriebszustand herzustellen, müssen die Rotorblätter zunächst in einen definierten Zustand verfahren werden. Der nötige Winkel sowie die Vorgänge, die Sicherheitsmaßnahmen und Sicherheitshinweise sind detailliert in den standardisierten Aufbauanweisungen von ENERCON beschrieben. Ein darin vorgeschriebenes Vier-Augen-Prinzip soll sicherstellen, dass nur ausgebolzt wird, wenn sich alle Rotorblätter in der sogenannten Fahnenstellung (90 Grad, d.h. aus dem Wind) befinden. Bei diesem Blattwinkel kann der Rotor der Windenergieanlage nicht in Rotation versetzt werden.

Den Untersuchungen zufolge wurde der Generator am 8. März gegen ca. 18:15 Uhr jedoch ausgebolzt als alle drei Rotorblätter entgegen den Vorgaben der Aufbauanweisungen die Null-Grad Position (d.h. maximal im Wind) innehatten. Die Anlage begann daraufhin zu rotieren. Da sie noch nicht in Betrieb genommen war, konnte sie nicht gestoppt werden, geriet in Überdrehzahl und es kam zu den Beschädigungen der Rotorblätter und weiterer Komponenten. Aufgrund eines Sicherheitssystems kann ein solcher Vorfall bei in Betrieb befindlichen Windenergieanlagen nicht auftreten.

Große Teile der beschädigten Komponenten sind bereits demontiert. ENERCON und WestfalenWIND Etteln wollen die betroffene Anlage schnellstmöglich in Betrieb nehmen. Alle Maßnahmen erfolgen in enger Absprache mit den zuständigen Behörden.

Parallel geht vor Ort die Reinigung der Flächen weiter. Ein Bereich bis ca. 800 Meter um die beschädigte WEA war von herabgefallenen Teilen betroffen. Zur Reinigung wurde auch ein technisches Sammelgerät eingesetzt, mit dem auch kleinteilige Bruchstücke aufgesaugt werden können. Zudem sammeln Mitarbeiter einer beauftragten Firma aus Lichtenau Teile weiterhin per Hand ein. Gespräche zwischen den Flächeneigentümern und dem Betreiber bezüglich einer Schadensregulierung sind angelaufen. Zur Klärung offener Fragen wurde ein unabhängiger Sachverständiger eingeschaltet. Der Experte soll die Reinigung der Flächen begleiten und diese auch überprüfen.

Elektromobilität zum Anfassen – Entscheidungshilfen für Handwerker

So viele Elektroautos haben in Paderborn wohl noch nie auf einem Firmengelände gestanden: Etwa 35 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge und weitere 10 Hybrid-Autos konnten jetzt beim Infotag „Energiegeladene Konzepzte für den Mittelstand“ angeschaut und teils auch Probe gefahren werden. Der LEE-Regionalverband OWL im Landesverband NRW hatte zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und der Energieagentur NRW zu dem Info-Nachmittag eingeladen.

Rund 100 Handwerker, Betriebe, Banken, Stadtwerke, Pflegedienste und öffentliche Einrichtungen nutzten das Angebot. 10 Referenten gaben in der Lagerhalle der WestfalenWIND-Gruppe ganz praktisch Tipps, wie der Umstieg auf die Elektromobilität schon jetzt funktionieren kann. So stellte die Energieagentur NRW unter anderem vor, wie man sich den Aufbau von Ladeinfrastruktur fördern lassen kann.

Kerstin Haarmann, geschäftsführender Vorstand des LEE OWL erklärte, Elektromobilität sei nur dann sinnvoll und umweltfreundlich wenn der dafür notwendige Strom rein erneuerbar möglichst vor Ort erzeugt werde. Unter anderem wurde beim Infonachmittag aufgezeigt, dass das Betanken eines Elektrofahrzeugs mit Solarstrom nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Das Beispiel aus der Praxis dazu:
Die Fahrt mit einem Dieselbetriebenen Handwerker-Kastenwagen kostet auf 100 km etwa 8 €, ein entsprechendes Elektro-Fahrzeug auf 100 km etwa 4 €. Wird das E-Fahrzeug allerdings mithilfe einer intelligenten Steuerung mit Solarstrom, vom eigenen Dach betankt, dann liegen die Kosten nur noch bei knapp über 2 € auf 100 Kilometer.

Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe freute sich, dass die Veranstaltung nicht für die „leidige Diesel-Diskussion genutzt wird, sondern um in die Zukunft zu blicken und ganz praktische Entscheidungshilfen für unsere Betriebe zu geben“. Schließlich sei das Handwerk sowohl als Nutzer, als auch als Ausführender mit der Elektromobilität in Kontakt.
Die Gelegenheiten zum Probe fahren wurden reichlich genutzt, neben WestfalenWIND hatten auch zahlreiche andere Aussteller und Autohäuser Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.

Der Info-Nachmittag des LEE war der zweite Termine einer Reihe von Veranstaltungen rund um das Thema Elektromobilität. Der LEE NRW will im Laufe des Jahres in weiteren Regionalverbänden Elektromobilität erlebbar machen.

Bildrechte: LEE OWL

Energiestiftung Sintfeld startet neue Artenschutz-Aktion „Blühende Landschaften“ – mehrjährige Blühstreifen werden gefördert

Das von der Energiestiftung im vergangenen Jahr angestoßene Artenschutz-Projekt „Blühfelder“ wird in diesem Jahr etwas abgeändert fortgeführt.

Landwirte, die eine spezielle mehrjährige Blühmischung aussäen, bekommen das Saatgut dafür von der Stiftung bezahlt. Pro Hektar kostet die besondere Saat etwa 120 €.

Mit der Aktion soll vor allem Bienen, Hummeln, Schmetterlingen aber auch anderen Insekten mehr Nahrung geboten werden. “Und dafür brauchen wir wieder mehr Felder und Wiesen, auf denen es die gesamte Sommersaison über bunt blüht”, erläutert Stiftungsvorstand Ulrich Klinke, der selbst auch Bio-Landwirt ist.

Voraussetzung für eine Förderung in diesem Jahr ist allerdings, dass die blühenden Flächen für 5 Jahre aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden und so über einen langen Zeitraum als Nahrungshabitat für Insekten zur Verfügung stehen.

„Die von uns geförderte Saatmischung entspricht exakt den Vorgaben des Landesprogrammes NRW für Blühstreifen. Sie enthält unter anderem Felderbsen, Öllein, Rotschwingel, Sommerhafer, Sommerwicken, Sonnenblumen und Waldstaudenroggen. Nach einmaligen Aussäen blüht die Fläche dann etwa 5 Jahre lang“, so Klinke. Das Land NRW fördert die Einrichtung solcher Blühstreifen mit 1200 € pro Hektar und Jahr. „Schlecht zu beackernde Felder mit schrägem Zuschnitt oder Streifen direkt vor Wäldern eignen sich hervorragend dafür“, erklärt Klinke, der seine Bauern-Kollegen auffordert, sich an der Aktion zu beteiligen. Schließlich müsse gegen das Insektensterben etwas unternommen werden.

Die Abwicklung der Förder-Maßnahme seitens der Stiftung erfolgt erneut unkompliziert über den Raiffeisenmarkt in Bad Wünnenberg-Haaren. Landwirte können sich dort kostenlos die Mengen abholen, die Sie für Ihre Artenschutzmaßnahme benötigen. Gefördert werden können aber nur landwirtschaftliche Betriebe aus Bad Wünnenberg und den Ortsteilen.

Eingebracht werden sollte die Saatmischung bis Ende April – die Aktion wird aber auch im kommenden Jahr fortgesetzt, sodass Landwirte auch jetzt schon frühzeitig überlegen können, welche Flächen sie möglicherweise in 2019 für den Erhalt der Artenvielfalt zur Verfügung stellen können. Betriebe, die in der Vergangenheit bereits diese mehrjährige Blüh-Mischung ausgebracht haben, berichten von begeisterten Imkern und positiven Reaktionen seitens der Bevölkerung.

Hintergrundinformationen zur Energiestiftung Sintfeld:

Die Energiestiftung Sintfeld vergibt seit 2014 jährlich zweimal Fördersummen an Vereine, Clubs und ehrenamtliche Organisationen zur Unterstützung von Kunst, Kultur, Sport und sozialen Zwecken im Raum Bad Wünnenberg. Gespeist wird der Fördertopf aus Erlösen von 38 Windkraftanlagen der Windparks Haaren-Leiberg, Körtge, Kittelbusch und Fündling. Bislang wurden über 500.000 € ausgeschüttet. Die Stiftung will dadurch dem Gemeinwohl dienen, das Gemeinwesen der Region stärken und innovative Kräfte insbesondere im Energiebereich mobilisieren. Sie will erreichen, dass die Bürger und Wirtschaftsunternehmen der Region mehr Mitverantwortung für die Gestaltung ihres Gemeinwesensübernehmen. Deshalb ist die Stiftung offen für weitere Zustiftungen und Spender.

Japanische Delegation zu Gast in Paderborn – Informationen über Sektorenkopplung gefragt

Eine hochrangige Delegation aus Japan hat sich jetzt in Paderborn über das Modellprojekt Power to heat (Windstrom zu Wärme) informiert. Zu der 10-köpfigen Gruppe aus der nordjapanischen Region Yamagata gehörten unter anderem der Vorstandsvorsitzende des Stromversorgers Yamagata New Energy Herr Takashi Numasawa (auf Foto sitzend), sowie als Delegationsleiter der Professor für Stadtplanung mit Schwerpunkt Ver- und Entsorgung Shuichi Miura (auf Foto 5. von links).

Die Gäste aus Japan kommen aus einer Region, in der es bereits einige Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen gegeben hat. Deshalb zeigten sie großes Interesse für Themen der Sektorenkopplung.

Über das Paderborner Modellprojekt Power-To-Heat wurden sie informiert von Bernd Tiemann, EnergieImpuls OWL e.V., Karl Stephan Stille von der Universität Paderborn und Daniel Saage, Unternehmenssprecher der Paderborner WestfalenWIND-Gruppe. Unter anderem diese 3 Institutionen und Firmen sind an dem bundesweit wohl einmaligen Projekt beteiligt. Es geht darum, „überschüssigen“ Windstrom vor Ort zur Gebäudebeheizung einzusetzen, um so unmittelbar Erdöl, Erdgas oder Kohlestrom zu ersetzen. Die japanischen Experten waren überrascht, dass in einem ersten kleineren Feldversuch bereits bewiesen wurde, dass mittels einfachster Technik Fußbodenheizungen, Nachtspeicheröfen und Wärmepumpen vorrangig mit günstigem Windstrom beliefert werden können, ohne dass es Nachteile für die Bewohner der Test Häuser gab.

Gemeinsames Statement von Enercon GmbH und WestfalenWIND Etteln GmbH zur voraussichtlichen Unfallursache

Vorläufige Ermittlungsergebnisse bestätigen Vermutung: Technisches Versagen kann beim Vorfall in Borchen-Etteln wohl ausgeschlossen werden

Die starken Beschädigungen einer Windenergieanlage während der Aufbauarbeiten am Standort Borchen-Etteln bei Paderborn sind aller Voraussicht nach auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Wie aus den vorläufigen Ermittlungsergebnissen der Unfallanalyse hervorgeht, kann technisches Versagen als Ursache bis auf weiteres ausgeschlossen werden. Der abschließende Untersuchungsbericht eines hinzugezogenen unabhängigen Sachverständigen soll im Laufe der kommenden Woche vorgelegt werden.
Bei abschließenden Aufbauarbeiten war am Donnerstag, den 8. März, die Windenergieanlage beschädigt worden. Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, es entstand lediglich Sachschaden.

Der Unfall ereignete sich nach bisherigen Erkenntnissen während des Aufbaus im Prozessschritt des sogenannten „Ausbolzens“ des Generators, durch den die Windenergieanlage in den Betriebszustand des Trudelns überführt werden soll. Der Generator wird bis dahin durch ein mechanisches Brems- und Blockiersystem (Bolzen) am Rotieren gehindert. Um den Trudel-Betriebszustand herzustellen, müssen die Rotorblätter zunächst in einen definierten Zustand verfahren werden. Der nötige Winkel sowie die Vorgänge, die Sicherheitsmaßnahmen und Sicherheitshinweise sind detailliert in den standardisierten Aufbauanweisungen beschrieben. Ein vorgeschriebenes 4-Augenprinzip soll sicherstellen, dass nur ausgebolzt wird, wenn sich alle Rotorblätter in der sogenannten Fahnenstellung (90°) befinden. Mit diesem Blattwinkel kann die Windenergieanlage nicht in Rotation versetzt werden. Den bisherigen Untersuchungen zufolge wurde der Generator am 8. März gegen ca. 18:15 Uhr ausgebolzt als alle drei Rotorblätter die 0°-Grad Position (maximal im Wind) innehatten. Die Anlage begann daraufhin zu rotieren. Da sie noch nicht in Betrieb genommen war, konnte sie nicht gestoppt werden, geriet in Überdrehzahl und es kam zu den Beschädigungen der Rotorblätter und weiterer Komponenten.

Aufgrund eines dreifach redundanten Sicherheitssystems kann ein solcher Vorfall bei in Betrieb befindlichen Windenergieanlagen nicht auftreten.

Nach Abschluss der Ermittlungen soll die beschädigte Anlage schnellstmöglich repariert und in Betrieb genommen werden. Alle Maßnahmen werden in enger Absprache mit den zuständigen Behörden erfolgen.