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Elektromobilität zum Anfassen – Entscheidungshilfen für Handwerker

HomeMonat: April 2018

Elektromobilität zum Anfassen – Entscheidungshilfen für Handwerker

So viele Elektroautos haben in Paderborn wohl noch nie auf einem Firmengelände gestanden: Etwa 35 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge und weitere 10 Hybrid-Autos konnten jetzt beim Infotag „Energiegeladene Konzepzte für den Mittelstand“ angeschaut und teils auch Probe gefahren werden. Der LEE-Regionalverband OWL im Landesverband NRW hatte zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und der Energieagentur NRW zu dem Info-Nachmittag eingeladen.

Rund 100 Handwerker, Betriebe, Banken, Stadtwerke, Pflegedienste und öffentliche Einrichtungen nutzten das Angebot. 10 Referenten gaben in der Lagerhalle der WestfalenWIND-Gruppe ganz praktisch Tipps, wie der Umstieg auf die Elektromobilität schon jetzt funktionieren kann. So stellte die Energieagentur NRW unter anderem vor, wie man sich den Aufbau von Ladeinfrastruktur fördern lassen kann.

Kerstin Haarmann, geschäftsführender Vorstand des LEE OWL erklärte, Elektromobilität sei nur dann sinnvoll und umweltfreundlich wenn der dafür notwendige Strom rein erneuerbar möglichst vor Ort erzeugt werde. Unter anderem wurde beim Infonachmittag aufgezeigt, dass das Betanken eines Elektrofahrzeugs mit Solarstrom nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Das Beispiel aus der Praxis dazu:
Die Fahrt mit einem Dieselbetriebenen Handwerker-Kastenwagen kostet auf 100 km etwa 8 €, ein entsprechendes Elektro-Fahrzeug auf 100 km etwa 4 €. Wird das E-Fahrzeug allerdings mithilfe einer intelligenten Steuerung mit Solarstrom, vom eigenen Dach betankt, dann liegen die Kosten nur noch bei knapp über 2 € auf 100 Kilometer.

Peter Gödde, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe freute sich, dass die Veranstaltung nicht für die „leidige Diesel-Diskussion genutzt wird, sondern um in die Zukunft zu blicken und ganz praktische Entscheidungshilfen für unsere Betriebe zu geben“. Schließlich sei das Handwerk sowohl als Nutzer, als auch als Ausführender mit der Elektromobilität in Kontakt.
Die Gelegenheiten zum Probe fahren wurden reichlich genutzt, neben WestfalenWIND hatten auch zahlreiche andere Aussteller und Autohäuser Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.

Der Info-Nachmittag des LEE war der zweite Termine einer Reihe von Veranstaltungen rund um das Thema Elektromobilität. Der LEE NRW will im Laufe des Jahres in weiteren Regionalverbänden Elektromobilität erlebbar machen.

Bildrechte: LEE OWL

Energiestiftung Sintfeld startet neue Artenschutz-Aktion „Blühende Landschaften“ – mehrjährige Blühstreifen werden gefördert

Das von der Energiestiftung im vergangenen Jahr angestoßene Artenschutz-Projekt „Blühfelder“ wird in diesem Jahr etwas abgeändert fortgeführt.

Landwirte, die eine spezielle mehrjährige Blühmischung aussäen, bekommen das Saatgut dafür von der Stiftung bezahlt. Pro Hektar kostet die besondere Saat etwa 120 €.

Mit der Aktion soll vor allem Bienen, Hummeln, Schmetterlingen aber auch anderen Insekten mehr Nahrung geboten werden. “Und dafür brauchen wir wieder mehr Felder und Wiesen, auf denen es die gesamte Sommersaison über bunt blüht”, erläutert Stiftungsvorstand Ulrich Klinke, der selbst auch Bio-Landwirt ist.

Voraussetzung für eine Förderung in diesem Jahr ist allerdings, dass die blühenden Flächen für 5 Jahre aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden und so über einen langen Zeitraum als Nahrungshabitat für Insekten zur Verfügung stehen.

„Die von uns geförderte Saatmischung entspricht exakt den Vorgaben des Landesprogrammes NRW für Blühstreifen. Sie enthält unter anderem Felderbsen, Öllein, Rotschwingel, Sommerhafer, Sommerwicken, Sonnenblumen und Waldstaudenroggen. Nach einmaligen Aussäen blüht die Fläche dann etwa 5 Jahre lang“, so Klinke. Das Land NRW fördert die Einrichtung solcher Blühstreifen mit 1200 € pro Hektar und Jahr. „Schlecht zu beackernde Felder mit schrägem Zuschnitt oder Streifen direkt vor Wäldern eignen sich hervorragend dafür“, erklärt Klinke, der seine Bauern-Kollegen auffordert, sich an der Aktion zu beteiligen. Schließlich müsse gegen das Insektensterben etwas unternommen werden.

Die Abwicklung der Förder-Maßnahme seitens der Stiftung erfolgt erneut unkompliziert über den Raiffeisenmarkt in Bad Wünnenberg-Haaren. Landwirte können sich dort kostenlos die Mengen abholen, die Sie für Ihre Artenschutzmaßnahme benötigen. Gefördert werden können aber nur landwirtschaftliche Betriebe aus Bad Wünnenberg und den Ortsteilen.

Eingebracht werden sollte die Saatmischung bis Ende April – die Aktion wird aber auch im kommenden Jahr fortgesetzt, sodass Landwirte auch jetzt schon frühzeitig überlegen können, welche Flächen sie möglicherweise in 2019 für den Erhalt der Artenvielfalt zur Verfügung stellen können. Betriebe, die in der Vergangenheit bereits diese mehrjährige Blüh-Mischung ausgebracht haben, berichten von begeisterten Imkern und positiven Reaktionen seitens der Bevölkerung.

Hintergrundinformationen zur Energiestiftung Sintfeld:

Die Energiestiftung Sintfeld vergibt seit 2014 jährlich zweimal Fördersummen an Vereine, Clubs und ehrenamtliche Organisationen zur Unterstützung von Kunst, Kultur, Sport und sozialen Zwecken im Raum Bad Wünnenberg. Gespeist wird der Fördertopf aus Erlösen von 38 Windkraftanlagen der Windparks Haaren-Leiberg, Körtge, Kittelbusch und Fündling. Bislang wurden über 500.000 € ausgeschüttet. Die Stiftung will dadurch dem Gemeinwohl dienen, das Gemeinwesen der Region stärken und innovative Kräfte insbesondere im Energiebereich mobilisieren. Sie will erreichen, dass die Bürger und Wirtschaftsunternehmen der Region mehr Mitverantwortung für die Gestaltung ihres Gemeinwesensübernehmen. Deshalb ist die Stiftung offen für weitere Zustiftungen und Spender.